11. Teil

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Kader
Ich wachte auf und schaute mich um. Ich war noch in dem Outfit von gestern!
Oh nein!
Wie kam ich hier her? Dann vielen mir plötzlich Abschnitte ein ...
Burak half mir die Treppen hoch, dann hat er mich wohl hochgetragen!
Oh Gott, das war mir so peinlich! Ich wollte im Erdboden versinken ...
Meine Highheels lagen auf den Boden und meine Jacke hing hinter der Türe. Die hatte Burak ausgezogen ...
Wie konnte ich so etwas zulassen?! Ich war aber zu müde ...
Oh man! Was denkt er jetzt von mir?
Ich ging schnell duschen. Mein Shampoo war zum Glück im Koffer. Ich nahm ein graues T-Shirt mit
V-Ausschnitt und eine Jeans.
Ich ging aus meinem Zimmer raus und schaute mich um. Es war leise, ich glaube Burak schläft noch. Egal, schnell suchte ich das Badezimmer. Ich fand es und schaute nach Handtüchern. Dann duschte ich mich schnell. Es fühlte sich gut an zu duschen. Die Verbände machte ich nicht nass. Versuchte ich zumindest. Ich war fertig und trocknete meine Haare mit dem Handtuch ab. Danach zog ich mich um und kämmte meine Haare. Ich befestigte meine vorderen Strähnen mit einer Klammer, damit mich meine Haare nicht störten.
Ich ging die Treppen runter und hielt Ausschau nach Burak.
Er schlief noch. Ich bereite dann das Frühstück vor. Ich schaute im Kühlschrank was es gab.
Hmm, ich nahm Marmelade, Käse und den Rest zum Frühstücken.
Dazu mache ich noch Pancakes.
Ich kochte Tee und bereitete das Besteck vor.
Als ich fertig war ging ich meine Haare föhnen.
Ich kam wieder runter und räumte die Küche auf.
"Günaydın, kış uykusuna mı yattın? (Guten Morgen, hast du dich in den Winterschlaf zurückgezogen?)", hörte ich plötzlich nah hinter mich.
Ich drehte mich um und sah den angelehnten Burak am Esstisch.
Er lächelte schief und schaute mich an.
"Dün için gerçekten özür dilerim ... (Es tut mir echt für gestern leid ...)", sagte ich beschämt.
"Schon klar, kann passieren.", meinte er und löste sich von der angelehnten Position.
"Ja klar, ganz normal, dass man entführte Menschen hochträgt ...", sagte ich leise vor mich hin.
"Na gut, dann sollte ich dich lieber auf der Couch lassen, mein Fehler!", meinte Burak.
Dann ging ich zum Esstisch.
"Sieht ja gut aus.", sagte Burak und setzte sich auch hin.
Eigentlich wollte ich heute Nacht fliehen, aber ich war so dumm und bin eingeschlafen ...
"Wann bist du aufgewacht, dass du so vieles vorbereitet hast?", fragte mich Burak.
"Um neun Uhr."
"So viel musstest du nicht vorbereiten.", meinte er.
"Ist doch nicht viel, so habe ich immer Zuhause gefrühstückt.", sagte ich.
"Hast du so viel gegessen?", fragte mich Burak überrascht.
"Nein, aber wir waren eine Familie ...", erinnerte ich ihn.
Er nickte verständnisvoll und aß weiter.
Heute ist Sonntag. Das heißt, dass Burak frei hat und hoffentlich nicht den ganzen Tag lang Zuhause bleibt.
"Gestern hast du nichts über dich erzählt ...", sagte ich. Ich wollte auch Dinge über ihn erfahren.
Er lächelte mich an.
"Naja, was soll ich sagen, ich bin 25 Jahre alt und ein viel arbeitender Geschäftsmann.", sagte er.
Aha, 25 also ...
"Mehr nicht? Hast du keine Hobbys?", fragte ich.
"Doch, ich arbeite gerne. Ich mag es eher alleine zu sein. Da ich viel arbeite habe ich nicht oft Freizeit.", sagte er.
Reiner Arbeitstier ...

Wir waren fertig. Zusammen räumten wir auf.
"Hast du heute etwas vor?", fragte ich. Man das klang so, als ob an ihm interessiert wäre!
"Nein, wieso?", fragte er und lachte. Er schaute mich erwartungsvoll an.
Toll gemacht!, lobte ich mich.
"Ah, hab ich einfach so gefragt, damit du nicht den ganzen Tag lang wie ein Wachhund auf mich wachst.", sagte ich.
"Selbst wenn ich gehe kommt Batu oder Can.", meinte er.
Ich verdrehte die Augen.
Dann ging ich in mein Zimmer hoch.
Ich setzte mich auf mein Bett.
Ich fühlte mich so alleine hier ...
Und wollte mein altes Leben wieder zurück!
Ich habe meine Tante, Hasan enişte, Murat und Esma vermisst ...
Ich grub mein Gesicht in meine Hände und dachte über mein Leben nach.
Ich wollte Nachhause, da hatte ich mich wohlgefühlt ...
Egal, wenn die Bedienungen dort nicht gut waren ...
Ich merkte wie sehr ich noch dort hing ...
"Kader!", rief mich jemand.
Ah, was wollte Burak! Was wollte er allgemein von mir? Wie will er, wie versprochen, mein Leben wieder aufbauen?
"Kader!!!", rief er mich nochmal.
Ich stand auf und ging genervt zur Türe.
"Was ist? Lass mich in Ruhe!", rief ich.
"Komm jetzt bitte!"
Oh man, dass er taub ist, wusste ich schon davor! Als ich nicht wollte, dass er mich besucht, kam er trotzdem!
Und jetzt sage ich, dass ich in Ruhe gelassen werden will und er lässt mich nicht!
"Ne var?! (Was gibt's?!)", fragte ich und ging runter.
"Ich habe etwas für dich.", sagte er.
"Und was?"
"Komm mit, in mein Zimmer.", sagte er und packte mich bevor ich etwas machen konnte am Armgelenk.
"Der ist gebrochen, du-"
"Sorry", sagte er nur und hielt jetzt meinen rechten Arm fest.
In sein Zimmer angekommen setzte er mich auf sein Bett und kramte etwas aus seiner Kommode.
Dann gab er mir ein Paket in die Hand.
"Was ist das?", fragte ich und stand auf.
"Schau doch!", meinte er.
"Ich will keine Geschenke von dir!"
"Mach doch jetzt auf!", befahl er mir.
Genervt riss ich die Verpackung raus.
"Burak! Das kann ich nicht annehmen!", sagte ich und wollte es ihm in die Hand drücken. Doch er drückte es mir fest in die Hand.
"Du nimmst es!", sagte er und versuchte streng zu schauen.
"Burak, ich kann kein Handy von dir annehmen! Erst recht nicht das neuste iPhone!", sagte ich.
"Kader, dein Handy ist ehe kaputt. Und wie willst du mit deiner Familie sprechen?", argumentierte er.
"Burak! N-"
"Doch! Schluss, aus, Ende! Du nimmst es!", befahl er.
Ich hatte keine Chance bei ihm. Er hat mich sogar zu sich Nachhause geschleppt!
Ich schaute mir die Packung an.
Dann wieder zu ihm.
"Nimm das als Geburtstagsgeschenk. Du hattest vor einem Monat Geburtstag.", meinte er.
Ich atmete tief ein.
"Ich nimm's nur an, damit ich mit meiner Familie reden kann.", sagte ich.
"Und mit mir.", sagte Burak und lächelte mich an. Ich lächelte ihn ironisch zurück.
Wir gingen wieder in den Wohnzimmer.
"Du musst es nur anmachen, da sind schon wichtige Karten drin.", sagte Burak.
Ich setzte mich auf die Couch und öffnete die Packung.
Ein goldenes iPhone. Schick.
Ich machte es an.
Burak sagte mir den Pinncode und ich tippe es ein.
"Das darf nicht fehlen.", meinte Burak und reichte mir eine durchsichtige Hülle.
Ich nahm es und legte mein Handy da rein.
Burak gab mir die Nummer von Murat.
Zwingend nahm ich auch seine und Cans Nummer.
"Falls dir etwas passiert oder du etwas brauchst und ich nicht erreichbar bin, kannst du Can anrufen.", meinte er.
Ich nickte.
"Oh nein!", sagte ich und schlug mit der Hand auf meine Stirn.
"Was ist?", fragte Burak.
"Ich habe es total vergessen meine Tante anzurufen!", sagte ich.
"Oh, stimmt. Dann rufe sie schnell an.", meinte Burak.
Ich ging auf den Garten zum Telefonieren.
Ich tippte unsere Hausnummer ein und rief an.
Hecktisch wartete ich.
Doch keiner ging ran ...
Ich tippte erneut die Nummer ein und rief an. Ich war kurz vor dem Auflegen, als doch jemand ranging.
"Hallo?", fragte meine Tante.
"Teyze? Benim Kader! (Tante? Ich bin's Kader!)"
"Kader? Kızım! Ulaşamadık sana, Murat telefonun bozulmuş dedi ... (Kader? Meine Tochter/Mein Mädchen! Wir konnten dich nicht erreichen, Murat hatte gesagt, dass dein Handy kaputt gewesen ist ...)"
"Eeh evet, maalesef böyle oldu ... (Eeh ja, leider ist es so geworden.)", log ich.

Ich weiß zwar nicht wie lange, doch ich redete sehr lange mit meiner Familie.
"Abla (ältere Schwester), darf ich in den Ferien zu dir nach Stuttgart kommen?", hatte mich Esma zuletzt gefragt.
"Natürlich, meine Liebe! Ich würde mich sehr freuen!", sagte ich. Ich wusste nicht wie mein Leben weiter gehen würde, doch ich lud sie trotzdem hier her ein.
Dann legte ich letztendlich auf.
Es wurde kälter und ich ging rein.
Burak saß auf der Couch und schaute ein Film an.
"Danke, Burak.", sagte ich und lächelte ihn an. Das Gespräch tat gut. Besser als irgendwelche Medikamente!
Er schaute mich überrascht an, weil ich mich noch nie bei ihn bedankt hatte. "Bitte, für was?", fragte er.
"Naja, dank dir konnte ich mit meiner Familie reden, und es tat sehr gut.", sagte ich.
"Das freut mich, ich konnte dich einmal zum lachen bringen.", meinte er.
"Willst du mit mir den Film anschauen?", fragte er mich.
Ganz bestimmt nicht!
"Nein danke, ich gehe mich jetzt hinlegen.", sagte ich und ging.
Ich putzte meine Zähne und zog mein Pyjama an.
Dann ging ich schlafen.

Plötzlich wachte ich mitten in der Nacht auf. Ich hatte Durst. Ich gehe lieber etwas trinken ...
Ich stand auf und machte die Türe auf. Leise ging ich die Treppen runter und schlich mich in die Küche.
Auf einmal warf sich etwas hartes auf mich und ich fiel auf den Boden ...

1487 Wörter, 31.07.2016

Fortsetzung folgt

Das VersprechenWhere stories live. Discover now