85. Teil

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Kader

Der Tisch war gedeckt. Ich nahm noch die Brötchen aus dem Ofen und servierte sie auf den Tisch.
Wo war Burak geblieben? Er wollte sich kurz fertig machen.
„Burak!", rief ich nach ihn.
Wieso kam er nicht. Verwirrt ging ich ins Wohnzimmer.
Hier war er nicht. Mehrmals rief ich nach ihn, doch er antwortete nicht. Im nächsten Moment öffnete sich plötzlich die Haustüre und Burak kam rein.
„Woher kommst du denn?", fragte ich verwundert.
Er blickte mich nur an und sagte nichts. Mit trägen Schritten näherte ich mich ihm.
„Ich war im Auto und habe mir frische Kleidung geholt.", löste er sich aus der Starre und deutete auf die Tasche in seiner Hand.
„Ich komme gleich, nachdem ich mich umgezogen habe.", sagte er dann lächelnd und ging Richtung Badezimmer.
„Beeil dich, ich warte auf dich!", rief ich Burak hinterher.

Ich ging wieder in die Küche und setzte mich an das Esstisch. Ein Gefühl in mir sagte, dass Burak etwas vor mir versteckte. Ich hoffe, dass ich falsch lag. Wenn er etwas vor mir verheimlicht, dann wird es schlimm enden, soll er wissen!
Unruhig grub ich mein Gesicht in die Hände.
„Ich bin da!", hörte ich etwas später.
Burak nahm neben mir Platz und legte sein Handy auf den Tisch.
„Was ist los?", fragte er sofort.
Ein Gefühlschaos spielte sich in mir ab. Burak sagt dir die Wahrheit, zweifle nicht! sagte eine Stimme in mir. Während eine andere Stimme er lügt! sagte.
„Nichts, lass uns frühstücken.", überspielte ich meine Ungewissheit und lächelte.
Ich servierte auf Buraks Teller die kleinen Pfannkuchen, die ich für ihn vorbereitet hatte.
„Was hast du alles vorbereitet?", wunderte er sich. Sein Blick schweifte über den Tisch.
„Nicht Vieles. Ich hoffe es gefällt dir."
„Ob es mir gefällt? Das kann ich schon jetzt bestätigen!", meinte er überzeugt und nahm mein Gesicht in seine Hand.
„Ich kann dir sagen, dass es mir nach Tagen gut geht. Du bist bei mir, wir sitzen an einem Tisch... Was soll ich mir noch wünschen?", fuhr er fort.
„Hm, weiß ich nicht. Vielleicht kannst du mir sagen, ob du heute Zeit hast."
Bevor Burak antworten konnte, fing sein Handy an zu klingeln. Sofort richteten sich seine Blicke auf den Bildschirm.
Valentin laß ich darauf.
Was? Schon wieder er? Burak stellte sein Handy auf stumm und wandte sich wieder zu mir.
„Wer ist Valentin?", fragte ich verwirrt.
„Jemand Unwichtiges aus der Arbeit. Ich will jetzt nichts machen, was mit der Arbeit zutun hat.", meinte er.
„Vielleicht hat er es aber eilig."
„Denke ich nicht.", argumentierte er.
Tief holte ich Luft. Ist es also jemand aus der Arbeit? Ein Geschäftspartner?
„Wenn du meinst.", sagte ich skeptisch.

Die Stille trat wieder zwischen uns ein.
Wir frühstückten weiter.
„Heute gehen wir nicht zur Arbeit Burak, du bist mit mir.", wandte ich mich zu ihn.
„Ich muss mal mein Terminplaner anschauen.", meinte er ironisch.
„Dann schau mal, da wird Treffen mit Kader stehen.", behauptete ich.
Er lachte und trank sein Tee leer.
„Willst du auch Tee?", fragte er und stand auf.
„Nein, meine Tasse ist noch voll."
Während Burak sich Tee einschenkte, empfing er eine Nachricht.
Sei heute um 12 Uhr bei mir.
Von? Valentin... Wer war dieser Mann? Und was hatte er mit Burak zu tun?
Ich löste meine Blicke vom Bildschirm, bevor Burak es sah. Wenn er mir nicht die Antwort sagt, finde ich sie selber heraus.
Er kam wieder zurück und setzte sich hin. Burak schaute sein Handy an und bemerkte, dass er eine Nachricht empfangen hatte. Mit zusammen gezogenen Brauen ließ er die Nachricht. Kurz tippte er etwas und legte sein Handy wieder weg.
„Du hast es dir gut überlegt, dass wir den Tag zusammen verbringen werden. Aber ich muss doch etwas wichtiges mit jemandem besprechen. Wie wäre es, wenn du am Nachmittag zu mir kommst?", fragte er.
„Wenn es sein muss.", gab ich genervt von mir.
„Ja, muss leider sein. Tut mir leid, es ist aber etwas Wichtiges.", entschuldigte er sich und nahm meine Hand in seine.
Also war Valentin doch jemand wichtiges.
„Na gut Burak..."
Ich musste unbedingt herausfinden, wer dieser Mann war!

Das VersprechenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt