96. Teil

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„Soll ich das mitnehmen? Denkst du, ich werde es dort brauchen?", fragte ich und hielt Burak ein langes Sommerkleid entgegen.
Nachdenklich schaute er es an.
„Ja, pack's ein. Ich glaube du hast schon alles Nötige eingepackt. In zwei Stunden ist unser Flug. Wir sollten langsam los.", kommentierte er daraufhin.
Langsam war er genervt von mir. Ich war eben unschlüssig und fragte lieber nach.
Ich faltete das Kleid zusammen und legte es in mein Koffer. Für vier Nächte werden wir in Istanbul sein. Ich glaube, dass so viele Klamotten reichen werden. Zuletzt zog ich den Reisverschluss meines Koffers zu und ging meine Checkliste nochmal durch.
T-shirts wurden eingepackt, ein paar dünne Stoffhosen auch, 2 Kleider, Pyjamas, Schuhe, Unterwäsche, Cremes, mein Ladekabel war in meiner Handtasche mein Pass auch und die restlichen Dinge ging ich auch im Kopf durch.
„Ich bin bereit. Lass uns gehen!", gab ich bescheid und lächelte.
„Ja, lass uns gehen.", stimmte Burak zu und trat näher.
Er legte mir eine Strähne weg, die vor mein Gesicht gefallen war und erwiderte mein Lächeln.
„Oh, du hast ja die Kette an, die ich dir Geschenkt habe.", fiel ihm daraufhin auf und er nahm den Anhänger in die Hand.
Den runden Anhänger, worauf die Anfangsbuchstaben unserer Namen graviert waren. Mit strahlendem Gesicht schaute er es an.
„Ja, ich trage sie öfters.", teilte ich mit.
Die Kette, die mir Murat geschenkt hatte, trug ich darüber. Das sind Geschenke von zwei wichtigen Männern in meinem Leben. Ich mochte die beiden Ketten mehr als kein anderes Geschenk.
Wir lösten uns wieder voneinander und machten uns fort. Burak nahm mein Koffer und trug ihn die Treppen runter. Bevor ich die Wohnung verließ, warf ich noch einen letzten Blick in die Wohnung. Alles schien in Ordnung zu sein. Mit gutem Gewissen schloss ich die Wohnung zu und ging zu Buraks Wagen. Die Reise begann!

„Ich kann's immer noch nicht glauben, dass wir wegfliegen. Ich fühle mich wie in einem Traum.", sagte ich, als wir am Flughafen ankamen.
Burak schaute sich um und suchte für das Check-in nach dem richtigen Terminal.
„Das alles ist aber real. Die kleine Reise haben wir uns verdient.", meinte Burak und griff nach meiner Hand.
Lächelnd schauten wir uns an. Sein Lächeln erwärmte mein Herz. Nachdem wir das Terminal gefunden hatten, stellten wir uns an.
„Burak... Du bist das beste, dass mir begegnet ist. Danke für alles.", sagte ich in dem Moment.
„Das muss ich dir sagen, Kader. Danke, dass es dich gibt.", meinte er und gab mir einen Kuss auf die Stirn.
Ich umschlag meine Arme um Burak und schmieg mich fest an ihn. Ich fühlte mich so sicher neben Burak. Wie wenn seine Arme, die mich umarmt hatten, mich vor jeder Gefahr schützen würden. Tief in mir blühte die Geborgenheit, die ich zu Burak fühlte. Ich war dankbar ihn an meiner Seite zu haben. Auch, wenn wir zwischendurch Komplikationen haben, liebte ich ihn unendlich. Das gehörte zu einer Beziehung. Alles kann nicht immer problemlos laufen, wir beide haben unsere Macken und Fehler, trotz dessen haben wir eine starke Bindung zueinander.

Als wir an der Reihe waren bekamen wir unsere Tickets und gaben unser Gepäck ab. Danach gingen wir zum Abflugbereich. Zuerst mussten wir unser Handgepäck zum Kontrollieren abgeben zum wurden danach vom Scanner kontrolliert. Als alles in Ordnung war, durften wir endlich durch.
Wir suchten uns einen Platz und warteten bis der Flugsteig geöffnet wurde.
Ich lehnte mein Kopf an Buraks Schulter. Er umschloss meine Hand.
„Hast du Flugangst?", fragte mich Burak irgendwann.
„Nein, du?", wandte ich mich verwirrt zu ihm.
„Früher schon... Aber mit der Zeit habe ich es überwunden, weil ich immer wieder auf Geschäftsreisen gehe.", erklärte er plötzlich.
„Wirklich?", fragte ich überrascht.
„Ja. Wieso wundert dich das so? Darf ich keine Ängste haben?", meinte er und zog eine Braue in die Höhe.
Bei dem Anblick musste ich lächeln.
„Doch, du bist aber in meinen Augen immer der starke angstlose Burak. Du bist mein Beschützer. Ich hätte nicht gedacht, dass deine größte Angst die Flugangst war."
„Naja von der größten Angst war gerade nicht die Rede.", behauptete er.
Stimmt. Er hat nicht von seiner größten Angst gesprochen.
„Und was wäre sie?", wollte ich daraufhin wissen.
Gespannt wartete ich auf seine Antwort. Ein verlegenes Lächeln bildete sich in Buraks Gesicht.
„Dass dich jemand mir irgendwann wegnimmt.", hörte ich im nächsten Moment.

Das VersprechenWhere stories live. Discover now