51. Teil

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Nachdem ich meine Augen öffnete, erblickte ich ein grelles Licht und kniff die Augen zusammen.
Wo war ich? Ich befand mich nicht zu Hause. Als ich versuchte aufzustehen, dröhnte plötzlich mein Kopf und drohte zu platzen. Wieso war ich in einem Krankenhaus?

"Du bist endlich wach!", hörte ich aus der Ecke und drehte mich abrupt um. Sofort Schmerzte mein Kopf, weswegen ich mich wieder hinlegte. Ein müder Can stand vor mir und hatte sich an der Wand angelehnt.
"Wieso bin ich hier?", fragte ich kraftlos und setzte mich auf.
Sofort wurde es mir schwindelig, doch ich wollte mich nicht hinlegen.
"Du hast mir so Angst gemacht!", sagte Can verärgert und kam mit trägen Schritten auf mich zu.
Ich sah die Sorge in seinen Augen.
"Was ist passiert?", fragte ich verwirrt.
"Was passiert ist? Langsam erkenne ich dich nicht mehr Burak!"
"Was meinst du?"
"Erinnerst du dich noch an gestern?", fragte er und stützte sich am Bett.
Ich schüttelte den Kopf. Wieso konnte ich mich an nichts erinnern?
"Du hast mich angerufen, weil es dir schlecht ging. Du hattest dich richtig schlimm angehört und hast gesagt, dass du Hilfe brauchst! Als ich gekommen bin, hast du die Türe nicht aufgemacht. Ich hab mehrmals geklingelt, bis ich die Türe mit dem Ersatzschlüssel aufgeschlossen habe. Als ich kam, lagst du bewusstlos auf dem Boden!", erzählte er, während alles in Sekundenschnelle vor meinen Augen ablief.
"Und weißt du warum?", fragte er dann.
Reuevoll blickte ich auf meine Hände runter.
"Weil du dich mit deinen Beruhigungstabletten vergiftet hast!", sagte er.
Ich wusste nicht wie viele Tabletten ich genommen hatte, doch es waren zu viele. Es war mir bewusst, dass es gefährlich war, doch trotzdem hatte ich sie eingenommen ...
Can sah ziemlich wütend und kaputt aus. So erlebte ich ihn selten. Ich hatte ihn ziemlich aus der Fassung gebracht.

"Es ... Es tut mir leid Can!", kam verzweifelt von mir.
"Deine Entschuldigung bringt jetzt auch nichts! Wäre ich zu spät gekommen, wärst du jetzt nicht mehr am Leben!", sagte er zuletzt und verließ das Zimmer.
Was passiert bloß mit mir?

Can
Nachdem mich der Arzt reingerufen hatte, betrat ich sein Büro.
"Setzten Sie sich.", bot er und deutete auf den Stuhl vor dem Schreibtisch.
"Herr Burak hat wohl einen guten Schutzengel.", meinte der Arzt, als ich mich hinsetzte.
"Oder ein Retter in der letzten Sekunde.", sagte ich.
"Was auch immer, er hat es glücklicherweise überlebt ... Doch diese Verhaltensweise ist nicht normal Herr Can. Vermutlich wollte ihr Freund mit den vielen Tabletten, die er geschluckt hat, seine wirren Gedanken stoppen. Sie hatten ja gesagt, dass seine Wohnung verwüstet war, als sie ankamen. Mit großer Wahrscheinlichkeit hatte Herr Burak ein Anfall.", erzählte er.
Verzweifelt grub ich mein Gesicht in die Hände und atmete tief aus.
"Ich weiß auch nicht mehr was mit ihm los ist. Diese Anfälle haben sich in letzter Zeit vermehrt. Ich fürchte, dass irgendwann etwas Schlimmes passiert.", zweifelte ich und wandte mich wieder zum Arzt.
"Seine Krankheit kann rückfällig sein, wie in dem Fall. Er muss wieder seine Tabletten einnehmen. Vielleicht auch wieder Hilfe holen."
"Nachdem Buraks Bruder ein Unfall gemacht hat, hat sich vieles bei ihm verändert. Ich glaube, dass das der Hauptauslöser war.", vermutete ich.
"Könnte möglich sein. Herr Burak kann heute das Krankenhaus verlassen, aber er muss sich ein paar Tage lang ausruhen und die Medikamente einnehmen, die ich verschreibe. Ein Tag mindestens. Es wäre besser, wenn er hier bleiben würde.", sagte der Arzt und stand auf.
"Ich werde auf ihn schon aufpassen.", sicherte ich und stand ebenfalls auf.
"Dass soll bitte unter uns bleiben. Ich habe alles im Griff. Seine Familie ist schon traurig genug, es wäre besser, wenn sie es nicht mitbekommen.", bat ich bevor ich das Büro verließ.
"Wie gewünscht, ich habe Schweigepflicht. Herr Burak sollte aber mit seiner Familie darüber reden.", meinte der Arzt und öffnete die Türe.
Zusammen gingen wir auf Buraks Zimmer zu.

"Wie geht es Ihnen Herr Burak?", fragte der Arzt und schloss die Türe hinter sich zu.
"Na ja, nicht so gut ... Mir ist es schwindelig und ich habe Kopfschmerzen."
"Sie können schon das Krankenhaus verlassen. Ich lasse Sie aber hauptsächlich wegen Ihrem Freund gehen. So gute Freunde gibt es selten heutzutage.", sagte der Arzt und lächelte mich an.
Dankend blickte Burak zu mir hoch.
"Gute Besserung, ich bringe noch kurz das Rezept für die Medikamente vorbei.", richtete er aus und ging.
"Welche Medikamente? Ich will keine!", weigerte sich Burak.
"Das ist für deine Gesundheit. Die wirst du einnehmen!", sicherte ich mit strengem Blick.

Das VersprechenWhere stories live. Discover now