82. Teil

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Es steht ein Kampf an, mach dich dafür bereit. Und pass auf dich auf... Burak scheint Dinge zu planen.
Die Worte gingen mir nicht aus dem Kopf. Was meinte Ilkay genau damit? Und was plant Burak? Könnte ich vor allem Ilkay vertrauen?
Oh man, mein Kopf war wieder so voll...
Später beim Essen wurde ich Burak befragen. Aber bewahre jetzt die Ruhe, Kader.
Wir waren schon bei meiner Wohnung angekommen. Burak war sich die Hände waschen gegangen. Währenddessen bereitete ich die Zutaten für das Essen vor. Es stand Reis und Hähnchen mit Gemüsepfanne an. Dazu wollte ich noch eine rote Linsensuppe vorbereiten. Ich hatte ein gutes Rezept von meiner Tante im Kopf.

„Wobei soll ich dir helfen?", hörte ich Burak, als er kam. Er stellte sich hinter mich und stützte sich am Küchentresen.
„Fange da an wo du willst.", sagte ich, während ich das Gemüse schälte.
Er gab mir ein Kuss auf die Schulter und legte meine Haare weg, die mir vor das Gesicht fielen.
„Du kannst das Gemüse klein schneiden, ich gehe mich kurz umziehen.", wandte ich mich zu Burak.
Uns trennten vielleicht ein paar Zentimeter. Mein Herz erwärmte sich bei dem Anblick, wie mich Burak anschaute. Ich sah förmlich seine Augen leuchten. Vertraue Burak nicht zu sehr, fiel mir plötzlich Ilkay ein. Was ging in meinem Kopf vor? Wieso hatte ich plötzlich so ein schlechtes Gefühl? Ich hatte mich doch gut neben Burak gefühlt.
„Verstanden.", sagte er und ging zur Seite.

Mit schnellen Schritten ging ich die Treppen hoch und betrat mein Zimmer.
Seufzend atmete ich aus. Ich darf mich nicht von Ilkay verwirren lassen! Ich muss Burak vertrauen und nicht seinem Cousin. Ilkay will uns unglücklich sehen. Das werde ich nicht zulassen.
Doch ich muss trotzdem auf Burak aufpassen. Auf Batuhans Worte kann ich mich verlassen. Und wenn er sagt, dass sein Bruder in Gefahr ist, wird er Recht haben. Es geht mir immer noch nicht aus dem Kopf, dass Burak mit Kriminellen zu tun hatte.
Tief atmete ich mehrmals durch und lief dabei auf und ab. Ich werde es schon irgendwie schaffen Burak von der Gefahr abzuhalten. Batuhan meinte, dass sein Bruder auf mich hören wird...

Ohne länger Zeit zu verlieren, ging ich wieder runter zur Küche. Mein Outfit wechselte ich gegen eine Jogginghose und einem T-Shirt aus.
„Da bist du ja wieder.", sagte Burak, als er mich sah.
„Ja, wir können weitermachen.", gab ich lächelnd von mir und näherte mich Burak.
Ich gab ihm ein Kuss auf die Wange und fuhr mit der Arbeit in der Küche fort.
„Wozu war jetzt das?", fragte Burak überrascht und lachte.
„Dafür, dass ich dich an meiner Seite habe.", sagte ich.
„Was soll ich dann machen, dass ich dich bei mir habe?", näherte er sich und umarmte mich von hinten.
Ich drehte mich um und fiel um sein Hals. Ich konnte sein Herzschlag spüren.
„Seni çok seviyorum Kader! (Ich liebe dich so sehr Kader!)", hörte ich Burak dicht an mir.
Ein Lächeln zierte sich über meinem Gesicht.
„Bende seni çok seviyorum Burak! O yüzden başına hiç bir şeyin gelmesini istemiyorum. (Ich liebe dich auch sehr Burak! Deswegen will ich, dass dir nicht zustößt.)", löste ich meine Arme wieder von ihm.
„Bana bir şey olmaz, korkma. (Mir wird schon nichts zustoßen, habe keine Angst.)", meinte er und schaute mir tief in die Augen.
„Bilmiyorum Burak. Beni korkutuyorsun. Seni sakin görmek istiyorum. Öfke insana zarar verir. Bana iftira atanların peşini bırakmanı istiyorum. (Ich weiß nicht Burak. Du machst mir Angst. Ich will dich beruhigt sehen. Wut schadet dem Menschen. Ich will, dass du die Menschen in Ruhe lässt, die mich beschuldigt haben.)", versuchte ich zu erklären.
Er erstarrte im nächsten Moment und sagte zunächst nichts.

„Woher weißt du das? Hat das dir-"
„Es ist egal, woher ich es weiß! Ich will dich gedanklich bei mir haben und nicht bei dem Täter. Ich will nicht, dass du gefährliche Wege betrittst.", unterbrach ich ihn.
„Weißt du überhaupt wie ich mich seit heute Morgen fühle? Sag mir, wie soll ich ruhig bleiben?", fragte er.
Seine Brauen zogen sich zusammen. Oh Gott, wie wird das Gespräch enden?
„Lass mich raten, Batuhan hat dir was gesagt?"
„Burak, beruhige dich bitte! Schimpf ihm deswegen nicht! Ich bin froh, dass er mir das gesagt hat! Sonst hätte ich nie gewusst, was du vor mir verheimlichst!"
„Verheimlichst?", wiederholte er vorwurfsvoll.
„Was erwartest du von mir Kader? Dass ich dir jede Kleinigkeit aus meinem Leben erzähle? Ich habe mit der Vergangenheit abgeschlossen!", wurde er lauter.
Nein! Ich wollte das Gespräch nicht in diese Richtung lenken...
„Burak, ich habe Angst, dass du wieder mit Kriminellen was zu tun hast! Mache ich etwas Falsches? Ich will dich nicht verlieren!", sammelte ich die Worte zusammen.
Er schaute starr auf den Boden und antwortete mir nicht. Was habe ich jetzt falsch getan?
„Burak?", fragte ich und suchte sein Blick.
Er wich meinen Blicken aus.
„Burak-"
„Du vertraust mir nicht.", sagte er plötzlich.
Meine Miene erstarrte auf der Stelle.
„Was?", fragte ich fassungslos.
Diese wutentbrannten blaue Augen durchbohrten meine Seele.
„Niemals!", sicherte ich tränenerfüllt.
„Wieso zweifelst du dann so sehr an mir? Weil du mir nicht vertraust! Ja, ich habe vor Jahren ein Fehler gemacht, aber denkst du, dass ich es wiederhole?", fragte er und trat ein Schritt näher.
Ich stand zwischen Burak und dem Schrank. Ich fühlte mich plötzlich so eingeengt. Das war nicht Burak! Ein Fremder stand beinahe vor mir...

Das VersprechenWhere stories live. Discover now