53. Teil

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"Hallo Kader!", hörte ich und wurde von meinen Gedanken weggerissen.
Ich stand immer noch vor der Türe und konnte mich nicht bewegen.
"Hande?", fragte ich entgeistert.
Was suchte sie hier?!
"Ich weiß, dass du nicht mit gerechnet hattest, aber ich muss mit dir reden.", sagte sie.
Was? Über was denn?
"Ich bin beschäftigt, ich habe nicht viel Zeit."
Ich hatte gar keine Lust mit ihr zu reden!
"Ich werde dir nicht viel Zeit wegnehmen."
"Um was geht es?", fragte ich und setzte mich in Bewegung.
Ich legte meine Tasche auf dem Tisch ab und ließ mich auf dem Bürostuhl nieder. Dabei bemerkte ich einen großen Blumenstrauß auf dem Tisch.
"Sie sind für dich, ich hoffe, dass sie dir gefallen!", meinte sie auf einmal.
Was?
"Danke ... Sie sehen schön aus.", sagte ich verwirrt.
"Erstens möchte ich mich für die Störung entschuldigen.", fing sie an zu reden.
War das wirklich die wahre Hande vor mir? Oder wer war das?
"Ein bisschen Zeit habe ich ja.", sagte ich.
"Gut ... Ich weiß, dass wir keinen guten Start gemacht haben. Ich war nicht nett zu dir. Aber jetzt habe ich meine Fehler eingesehen ... Ich habe dich falsch gekannt. Es tut mir leid Kader ...", sagte sie plötzlich.
"Was?", fragte ich schockiert.
Hatte ich richtig gehört?
"Ich war zu Beginn eifersüchtig auf dich, weil du so gut mit Burak befreundet warst. Ich dachte, dass zwischen euch etwas lief, aber dann habe ich erfahren, dass ihr nur Freunde seit."

Mädchen, ich kannte Burak nicht mal! Ich bin nicht gierig auf ihn, keine Angst, hätte ich am liebsten gesagt. "Wollen wir ein Neustart machen und alles in der Vergangenheit lassen?", fragte sie und lächelte.
Ein Neustart, mit Hande? Meinte sie das ernst? Ich vertraute ihr immer noch nicht. Burak hatte mich genug vor Hande gewarnt. Also muss sie auf gefährlich sein. Aber Stress brauchen wir auch nicht ...
"Na gut, dann lassen wir alles in der Vergangenheit.", stimmte ich zu.
"Danke, ich wusste, dass du mir zusagen wirst! Dann lass uns gleich morgen etwas mit den Mädels unternehmen! Wenn du Zeit hast natürlich.", freute sie sich.
"Mal schauen.", sagte ich und zwang mich zu lächeln.
"Okay, ich warte auf deine Antwort. Ich störe dich dann nicht länger.", verabschiedete sie sich und stand auf.
"Tschüss!", rief sie noch beim Gehen und schloss die Türe zu.

War ich in einem Traum? Oder war das wirklich Hande? Sie hat sich von mir entschuldigt ... Entweder hat sie wirklich die Augen geöffnet, oder ist eine gute Schauspielerin.
Naja, was auch immer, ich sollte anfangen zu arbeiten. Ich fuhr den PC hoch und holte die Ordner, die ich brauchte aus dem Schrank.

Nachdem ich ein Klopfen gehört hatte, blickte ich zur Türe und rief die Person rein. Als sich die Türe öffnete, ließ sich Herr Özden blicken.
"Frau Dereci, in einer halben Stunde wird ein Meeting stattfinden. Wir treffen uns Konferenzraum im 24. Stockwerk. Nehmen Sie sich bitte ein Notizblock mit.", teilte er mir mit.
"Verstanden, danke für Information."
"Verspäten Sie sich bitte nicht, bis später.", verabschiedete er sich und schloss lächelnd die Türe zu.
Über was wird denn das Meeting sein? Eine Aufregung stieg mir hoch. Das würde mein erstes Meeting werden ...

Mein Blick huschte immer wieder zur Uhr. Seit zehn Minuten schaute ich andauernd zur Uhr, damit ich mich ja nicht verspätete. Als es endlich so weit war, speicherte ich meine Arbeit ab. Ich zog mein Kleid zurecht und schaute mich kurz im Spiegel an. Alles saß gut. Ich lud den PC runter und verließ mit einem Notizblock mein Büro.

Mit schnellen Schritten ging ich Richtung Aufzug.
Die Türen gingen langsam zu, schnell eilte ich mich zum Aufzug. Ich würde es verpassen! Im letzten Moment streckte sich eine Hand raus und die Türen öffnen sich wieder. Wer war das?
"Herr Kozan?", fragte ich verwundert, als ich ihm im Aufzug sah.
"Wollen Sie noch rein?", fragte er und lächelte.
Ich nickte und löste mich wieder aus der Starre. Der Button für den 24. Stockwerk war schon gedrückt.
"Gehen Sie auch zum Meeting?", fragte Herr Kozan.
"Ja"
"Sie sehen aufgeregt aus."
"Wirklich?"
Sah man mir das an?
"Na ja, ich weiß nicht was mich erwarten wird. Ich war noch nie zuvor bei einem Meeting.", gab ich zu.
"Sie brauchen nicht nervös zu sein. Am Anfang hört man noch zu, doch Richtung Ende schläft man fast ein.", meinte er.

Das VersprechenWhere stories live. Discover now