77. Teil

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„Ich habe mich für uns gegen meine Familie gestellt. Denkst du, dass ich vor Murat wegrennen würde? Er soll mich grün und blau schlagen, ist mir egal. Ich werde gegen alles kämpfen, dass zwischen uns steht. Ich will am Ende nur dich..."

Mein Herz fing an wie verrückt zu schlagen, beim Gedanken, dass ich irgendwann den Ring von Burak an der Hand tragen werde.
„Irgendwann wirst du Kader Aksoy heißen und die ganze Welt soll es hören.", sicherte Burak und nahm mein Gesicht in seine Hände.
Kader Aksoy. Das klang so fremd. Aber hörte sich nicht falsch an.
„Wir müssen nur zusammenhalten.", fuhr er fort.
„Das werden wir.", machte ich klar.
Tief blickte er in meine Augen. Als ob er in eine schöne Aussicht Blicken würde.
„Ich will den Moment nicht zerstören, aber wir müssen langsam los.", sagte Burak und trennte sich wieder von mir.
„Wohin?", fragte ich verwirrt.
„Will ich jetzt nicht verraten. Doch zuerst müssen wir den Tisch aufräumen."

Zusammen machten wir die Küche sauber. Danach ging ich mich umziehen. Das Wetter war warm, also entschied ich mich für ein eng anliegendes Sommerkleid. Meine Frisur machte ich noch zurecht und schminkte mich leicht.
Ohne länger Zeit zu verlieren, ging ich runter. Ich war aufgeregt darüber, wo mich Burak hinbringen würde.
„Willst du wirklich so raus gehen?", fragte er skeptisch, als ich die Treppen runterlief.
„Ähm, wieso?", fragte ich und zog eine Braue in die Höhe.
„Wieso? Das ist eng."
„Burak! Du fängst ja jetzt schon an über meine Outfits zu meckern!", ärgerte ich mich.
„Ja! Das Kleid ist eng meiner Meinung nach. Aber wenn es die Prinzessin will, lassen wir es zu.", meinte er.
„Danke Herr Oberhaupt, dass Sie es zugelassen haben!", bedankte ich mich auf ironischer Ebene.
Er fing an zu lachen, als ob es lustig sei. Dass Burak ein eifersüchtiger Mensch ist, wurde mir schnell klar.
„Gıcıksın! Biliyor musun? (Du bist eine Nervensäge! Weißt du das?)", funkelte ich ihn beim Vorbeigehen an.
„Biliyorum, ama bana kızınca bile güzelsin. (Ich weiß es, doch du bist sogar schön, wenn du mich anmeckerst.)", hörte ich ihn dicht an mir.
Er hatte mich am Armgelenk aufgehalten. Verwirrt blickte ich zu seiner Hand runter. Danach schaute ich ihn an. Dieser Griff wanderte dann zu meiner Hand. Die zusammen gezogenen Brauen lösten sich und ein Lächeln zierte sein Gesicht.
Er löste sich aus der Position und führte mich zu seinem Auto raus. Ah Burak! Deine Eifersucht kann ich echt nicht leiden.
Heute war er mit seinem Chevrolet gekommen. Ich hatte schon den Überblick verloren, wie viele Autos er besaß...

„Burak, wo gehen wir hin? Seit einer halben Stunde fahren wir schon! Willst du es mir immer noch nicht sagen?", fragte ich schon zum zehnten mal, doch der Herr war sich sicher nichts zu verraten.
„Lass dich einfach überraschen!", meinte er nur.
„Du fährst außerdem zu schnell! Geh mal vom Gas runter. Deine Fahrkünste kennen wir schon. Nicht dass jemand anderem noch etwas zustößt.", machte ich ihn auf seine Schnelligkeit aufmerksam.
„Ich will so schnell wie möglich ankommen."
„Entführst du mich etwa?", fragte ich lachend.
„Genau. Gleich werde ich deine Arme und Beine zusammenbinden und dein Mund zu kleben.", sagte er.
Na gut, ich frage nicht mehr nach, wohin es geht. Wie es scheint wird er mir nichts verraten.

Etwas später bog Burak bei einer Tankstelle ab. Kein Wunder, wenn man nicht vom Gas runtergeht, muss man auch tanken.
Während er zur Kasse ging, nahm ich das Klingeln seines Handys wahr. Er hatte es im Auto vergessen. Ich sah, dass ihn sein Vater anrief. Es klingelte und klingelte, bis er auflegte.
Drei unbeantwortete Anrufe und eine Nachricht, laß ich auf dem Bildschirm. Konuşmamız lazım! (Wir müssen reden!) Gibt es etwa Streit zwischen Burak etwa seinem Vater? Was war los?
Ich habe mich für uns gegen meine Familie gestellt. Denkst du, dass ich vor Murat wegrennen würde? fielen mir seine Worte ein. Hatten sie eine Diskussion geführt, nachdem ich gestern gegangen war?
Ich sah vom Augenwinkel, dass sich Burak näherte und legte sein Handy schnell weg.

Das VersprechenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt