81. Teil

1.2K 43 14
                                    

Fest hatte ich die Augen geschlossen und stützte meine Stirn an meinen Händen.
Dieser Brand in meinem Herz erlosch nicht.
Es brannte und brannte in mir.
Wer auch immer ein Problem mit mir hat, hat mich an meiner schwächsten Stelle getroffen.
Im Herzen!
Ich darf sie nicht verlieren! Ich kann Kader nicht verlieren. Nach Jahren habe ich jemanden gefunden, der ich vertrauen kann und die mir vertraut. Sie liebt mich nicht wegen meinem Besitz, sondern wegen der Person, der ich bin. Niemand kann mich von ihr trennen!

Im nächsten Moment klopfte es an der Türe.
„Herein!", rief ich und löste mich aus der Position.
Die Türe öffnete sich und der Sicherheitsmann betrat denn Raum.
„Ich habe die Daten mitgebracht.", sagte er und lief auf mich zu.
Danach legte er eine CD und Papiere auf den Tisch.
„Am Donnerstag sind Elektriker vorbeigekommen, sie haben die Kabel und die PC's vom 26. bis 28. Stockwerk kontrolliert. Möglicherweise hat sich der Hacker als Elektriker getarnt. Ich habe die Adresse des Unternehmens in die Datei hinzugefügt.", teilte er mit.
„Gute Arbeit. Diese Datei wird mir helfen. Keiner wird was davon erfahren, auch wenn das nicht legal ist.", sicherte ich und nahm die CD in die Hand.
„Wollen Sie noch etwas Anderes von mir?", fragte er.
„Nein, danke. Übrigens, bekommst du eine kleine Gehaltserhöhung für die Hilfe. Du kannst gehen.", sagte ich.
Der Sicherheitsmann bedankte sich und verschwand wieder.

Ich schaute mir die CD kurz an und schob es in mein Laptop rein. Gespannt wartete ich auf die Videoaufnahme.
Nachdem das Laptop hochfuhr, öffnete ich sofort das Video. Nur die Gänge werden Überwacht, in den Büros gibt es keine Kameras. Im Flur war zunächst niemand verdächtiges zu sehen. Ich spulte vor und sah, dass bei der dritten Minute ein Mann mit Anzug und Cap auftauchte. Er hatte eine Werkzeugtasche in seiner Hand. Er kontrollierte die Räume und ging zuletzt in Kaders Büro. Dort blieb er genau so lange wie in den anderen Räumen stehen.
Er müsste schlau sein. Um nicht aufzufallen, hat er gleich ihr Büro verlassen. Wer weiß, was er da angestellt hat! Als er wieder ging pausierte ich das Video und zoomte auf den Mann. Sein Gesicht war wegen der Cap schlecht zu erkennen. Doch ich erkannte, dass es sich um einen jungen Mann, vermutlich Mitte zwanzig handelte. Er trug eine Brille und war mittelgroß. Ich machte ein Screenshot, das werde ich später brauchen!
Bevor der Mann ging, schaute er sich nochmal um und nahm dann den Aufzug.
Ich war mir sicher, dass es der Täter war! Wer ihm wohl den Auftrag gegeben hat? Der Arme, es wird nicht gut enden, wenn ich ihn finde!
Wurde er etwa von Hande beauftragt?
Nein. Ich kenne sie aber, sie wäre zu ängstlich dafür. Auch, wenn sie Kader nicht mag, sie wüsste wie wütend ich sein konnte und hätte so was nicht getan. Es muss jemand anderes sein... Aber wer? Ich drehe noch durch!

Ich stand auf und stellte mich vor das Fenster.
Ich konnte nicht still sitzen bleiben!
„Burak?", hörte ich Can den Raum betreten.
Besorgt kam er auf mich zu.
„Ne yapacağımı bilmiyorum Can! (Ich weiß nicht, was ich machen soll Can!)", wandte ich mich zu ihm.
„Sakin ol diyeceğim, ama sakin olmayacaksın, biliyorum. Bana bi baştan anlat ne olduğunu. (Ich will dir sagen, dass du dich beruhigen sollst, aber du wirst dich nicht beruhigen, ich weiß. Erzähle mir mal von Anfang an, was passiert ist.)", stellte er sich zu mir.
Ich begann Can die Geschichte zu erzählen.

„Mir fällt eigentlich ein Name ein. Aber ich will nicht daran glauben, dass es derjenige ist.", sagte Can, nachdem ich den Vorfall erzählt hatte.
Als er mich anblickte, wusste ich gleich an wen er dachte.
„Wenn es er ist, dann bin ich erledigt.", sicherte ich.
„Wieso geben wir nicht der Polizei bescheid? Ich fürchte mich, dass du etwas Falsches machen wirst."
„Nein! Ich habe Angst, dass es dann schlimmer wird und Kader deswegen in größere Schwierigkeiten kommt!", machte ich klar.
„Burak! Ihr seid in Gefahr! Es ist nicht die Zeit den Helden zu spielen. Du musst jetzt logisch nachdenken! Ich weiß, dass du den Täter ohne ein Auge zuzudrücken köpfen wollen würdest!", meinte Can.
Er sah besorgt und wütend auf. Wütend, weil mein sturer Kopf nicht nachgeben wollte.
„Das ist mein Kampf. Ich muss es lösen...", sicherte ich.

Das VersprechenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt