108. Teil

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„Auf diesen Tag habe ich lange gewartet Burak. Ich wusste, dass Kader irgendwann den Ring bekommen wird. Allerdings hätte ich nie gedacht, dass du derjenige sein wirst.", begann Murat zu sprechen.
„Ich hätte das auch nicht gedacht. Aber mit der Zeit verstand ich immer mehr, weshalb Kader die Frau an meiner Seite sein sollte.", sagte ich und blickte sie an.
Lächelnd wandte sie sich zu mir.
„Du hattest Glück Burak. Wenn der Unfall anders verlaufen wäre und Kader es nicht überlebt hätte, wäre unsere Begegnung anders verlaufen.", warnte Murat mich.
„Das weiß ich. Aber so ist es nicht verlaufen Murat. Du überlegst dir jetzt sicherlich, wie ich es dazu gekommen ist, dass wir uns lieben. Ich kann es dir antworten: Kader ist ein wundervoller Mensch. Ich kann mich glücklich schätzen, dass ich sie kennenlernen durfte. Im Leben passieren manchmal unerklärliche Dinge und du weißt nicht, weshalb sie dich treffen. Im Nachhinein kriegst du eine Antwort... Ich dachte, dass mir das schlimmste im Leben passiert ist, als ich Kader getroffen habe, aber dann habe ich bemerkt, dass ich dadurch die schönste Person kennenlernen durfte. Unser Start war nicht schön, das ist mir bewusst. Aber die Zeiten sind um Murat, wir lieben uns.", vergewisserte ich.

Lange blickte er mich angespannt an, als ob er mir etwas sagen wollen würde, aber schwieg. Seine Hände waren zusammengeballt. Dann griff Kader ein.
Räuspernd stand sie auf
„Wollen wir nicht essen?", fragte sie in die Runde und lud uns zum Essen ein.
Am Essbereich ließen wir uns nieder. Kader servierte uns zuerst Rotelinsensuppe, ein Klassiker aus der türkischen Küche. Sie war nicht nur eine gute Freundin, sondern auch eine gute Köchin. Das bewies sie bei jedem Gericht.
„Wie war die Anreise Murat? Gefällt es dir hier?", öffnete ich das Gespräch.
„War ganz gut. Von der Stadt habe ich noch nicht viel gesehen. Aber ist auf jeden Fall ruhiger als Berlin.", meinte er.
„Das dachte ich mir auch, als ich gekommen war. Es ist hier nicht so viel los, aber Berlin kann nichts toppen. Es bleibt die schönste Stadt in meinen Augen.", sagte Kader lachend.
Natürlich, sie war dort aufgewachsen. Jeder mochte die Gegend, in der er wuchs am meisten. Ein Gespräch entwickelte sich und die Stimmung war nicht mehr so angespannt.

Irgendwann ging Kader in die Küche, um unsere Teller vorzubereiten und ließ mich mit Murat allein.
„Kader wundert mich.", gab er verwirrt von sich.
„Wieso?", fragte ich.
„Ich frage mich, mit was du sie beeindrucken konntest. Denn sie hat nie Reichtum und das ganze hier geehrt. Kader war immer bescheiden und ließ sich von keinen blenden. Bist du Zauberer, oder was? Wie hast du sie beeindruckt?", trat er vor und blickte mich starr an.
Über das Wort Zauberer musste ich lachen.
„Ich bin kein Zauberer, Murat. Ich kenne Kader, ihre Augen sind nicht bei Reichtum. Aber sie gibt Wert auf ein reiches Herz. Sie ist nicht dumm, auf keinem Fall. Sie hätte es geblickt, wenn ich falsche Absichten gehabt hätte. Sie ist intelligent und mag ich genau an ihr.", machte ich klar.
Vorwurfsvoll blickte er mich an.
„Ich frage mich, wie das deine Familie akzeptiert hat. Du hättest meine Cousine umgebracht und jetzt steckst du ihr den Ring an. Welche Märchen habt ihr ihnen erzählt, oder haben sie euch so akzeptiert? Ich habe meine Familie wegen deinen Fehler angelogen! Ich lüge nie, aber wegen dir musste ich das, weil ich ihnen den Schmerz nicht antun wollte.", fuhr er fort.

Tief zog ich die Luft ein. Murat war ein sturer Typ. Er würde nicht locker lassen, aber ich war offen für alle Fragen.
„Sie wissen nichts vom Unfall. Bist du zufrieden mit der Antwort? Ja, wir haben meine Eltern und all die anderen angelogen, weil wir wie du ihnen nicht die Enttäuschung antun wollten. Ich habe mich für Kader gegen meine Familie gestellt Murat. Und so leicht trete ich auch nicht zurück. Wäre gut, wenn du das langsam akzeptieren würdest.", wurde ich offener.
Angespannt schaute er mich an.
„Hör mir gut zu Burak Aksoy! Wenn Kader eine Träne wegen dir verliert, bist du auch verloren! Pass auf deine Schritte auf. Dieses Mädchen musste schon genug Schmerz ertragen, wehe du tust ihr weh!", warnte er mich.
„Du kannst mir vertrauen, dass ich auf Kader mehr als alles andere aufpasse. Hass mich, ist mir egal. Aber vertraue mir.", vergewisserte ich.
Sie war meine Perle, war mein Ein und Alles. Ich war ihr Beschützer. Ich würde Kugeln für Kader aufnehmen.

Das VersprechenWhere stories live. Discover now