67. Teil

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Was war meinem Bruder passiert?
„Ne oldu, söyle! (Was ist passiert, sag!)", bat ich mit Tränen in den Augen.
Can hatte bemerkt, dass etwas nicht in Ordnung war und eilte zu mir.
„Was ist los?", fragte er ängstlich.
„Weiß ich auch nicht!"
Ich hoffte, dass nichts Schlimmes passiert war! Ich darf mein Bruder nicht verlieren! Es ist noch zu früh!
„Batuhan uyandı! (Batuhan ist aufgewacht!)", hörte ich plötzlich am Hörer.
Was? Batuhan ist aufgewacht? Er ist aufgewacht!
Mein Handy fiel mir aus der Hand. Schockiert wandte ich mich zu Can.
„Sag doch!", wurde er ungeduldiger.
Ich war zu nichts fähig, konnte nicht mal reden. Ein Stein war mir vom Herz gefallen! Freudentränen bildeten sich in meinen Augen. 
„Batuhan ist aufgewacht!", teilte ich mit.
Unmittelbar fing Can an zu lachen.
„Endlich! Ich glaub's nicht!", freute er sich.
„Lass uns sofort gehen!", sagte ich und setzte mich in Bewegung.

Can war so schnell gefahren, dass wir innerhalb 10 Minuten beim Krankenhaus ankamen. Vor Batuhans Zimmer traf ich auf meine Eltern. Er wurde auf ein normales Zimmer verlegt. Die Intensivstation hatte er verlassen.
„Oğlum sonunda uyandı! (Mein Sohn ist letztendlich aufgewacht!)", kam mir meine Mutter entgegen.
Sie hatte Tränen in den Augen. Wie ich.
Fest umarmte ich sie.
„Uyandı! (Er ist aufgewacht!)", versuchte ich zu realisieren.
Ich glaubte es nicht!
Ich löste mich wieder von ihr und betrat in Batuhans Zimmer. Ich darf nur kurz bleiben, doch das würde mir schon reichen. Ich darf ihn nicht zu sehr anstrengen.

Batuhan war wirklich aufgewacht! Ich traute meinen Augen nicht! Erneut kamen mir Tränen. Lange blickte ich ihn an. Und er mich.
„Abi! (Bruder!)", kam kraftlos von ihm.
Ich näherte mich ihm und setzte mich neben seinem Bett hin.
„Ich habe dich so vermisst! Ich hatte so Angst, dass dir etwas zustößt!", sagte ich und wischte die Tränen weg.
„Mir geht es gut, wie du siehst.", meinte er.
Nein, er sah kaputt und kraftlos aus. Er musste sich auf jeden Fall erholen!
„Wie war es ein Monat ohne mich?", fragte er.
„Das war die schlimmste Zeit!", sicherte ich.
„Merkt man dir an. Du siehst müde aus.", fiel ihm auf.
„Du bist ja wach, alles andere ist mir egal. Willkommen zurück Batuhan!", sagte ich lächelnd.
„Weinen Buraks auch? Was ist denn mit dir passiert?", fragte er.
Wenn du nur wüsstest, was alles passiert ist ...

Kader
Als ich heute Morgen aufgestanden war, begegnete ich tiefen Augenringen. Obwohl ich müde war, war ich heute früh aufgewacht. Denn heute durfte ich meinen Führerschein abholen. Mit der Straßenbahn wäre ich in fünf Minuten in der Stadt. Zum Polizeiamt müsste ich dann nur noch eine kurze Strecke laufen. Ich war froh, dass ich wieder fahren durfte! Jetzt muss mich nicht mehr Burak abholen.

Als ich bei der Polizei ankam, ging ich schnell zur Information. Ich musste ins dritte Stock gehen, um mein Führerschein abzuholen. Dort wartete ich eine Weile bis ich dran kam.
Jetzt war ich endlich dran.
Ich musste ein paar Formulare ausfüllen und bekam dann mein Führerschein.
Es fühlte sich so an, als ob ich die Fahrprüfung neu bestanden hätte und mein Schein nun bekomme.
Voller Freude verließ ich das Polizeiamt. Lange schaute ich mein Führerschein an. Ich habe dich endlich wieder bekommen!

Zu Hause ging ich schnell in die Garage. Ich muss einkaufen gehen und mein Auto habe ich vermisst. Ohne länger Zeit zu verlieren stieg ich ein und fuhr los.
Auf dem Weg fing mein Handy an zu klingeln. Can rief mich an. War etwas passiert? Verwirrt nahm ich ab.
„Ja Can?"
„Hallo Kader ... Ich habe eine gute Nachricht für dich!", sagte er auf einmal.
„Ich auch, ich habe mein Führerschein wieder!", teilte ich mit.
„Meine Nachricht ist besser!", meinte er.
„Was ist passiert?", fragte ich.
„Batuhan ist aufgewacht!", sagte er auf einmal.
Er ist was? Aufgewacht?
„Er ist wirklich aufgewacht?"
Ich konnte es nicht glauben!
„Du machst kein Spaß, oder?", wollte ich sichergehen.
„Ja Kader!"
Oh mein Gott! Batuhan ist aufgewacht!
„Ich gehe sofort ins Krankenhaus!", sagte ich und legte auf.
Endlich ist Batu aufgewacht! Tränen kamen mir hoch. Er ist wach! Er hat uns nicht verlassen! Er ist - Oh mein Gott! Er lebt und ist wach!

Das VersprechenWhere stories live. Discover now