32. Teil

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Ich glaube ich habe ihn heute gesehen ...", sagte ich dann endgültig.
"Wen?", fragte er verwirrt.
Mein ernster Blick verriet es ihm dann.
"Sicher?", fragte er ängstlich.
"Ich weiß nicht. Aber, wenn es wirklich er ist, dann wird alles wieder von vorne anfangen ...", bezweifelte ich.

Alles um uns stoppte. Mein Bruder hielt seine Luft an.
"Das ... Das kann nicht sein Batuhan!", meinte er dann und löste sich aus seiner Trance.
"Bist du dir sicher?", fragte er.
"Ich weiß nicht abi! Ich habe ihn nur aus Weitem gesehen."
"Wo hast du ihn gesehen?", fragte er mit zusammengezogenen Brauen und schaute mich an.
"Draußen beim Hintergarten."
"Und was hat er gemacht?"
"Er hat mir Kader geredet. Ich bin sie suchen gegangen, dann habe ich-"
"Was?! Mit Kader?", fragte er entgeistert.
"Ja, mit ihr! Als ich nach ihr gerufen habe ist er dann plötzlich verschwunden ...", erklärte ich.
Er atmete verzweifelt aus und grub sein Gesicht in seine Hände.
"Batuhan, du weißt was nach dem Vorfall passiert ist!", sagte er und blickte wieder in meine Augen.
Sie Szenen kamen mir wieder vor den Augen. Alte Erinnerungen, die uns gequält hatten ...
"Ja ... Ich bin mir nicht sicher. Vielleicht - vielleicht war es einfach irgendjemand anderes!", versuchte ich die Stimmung zu lockern.
"Das hoffe ich Batuhan!", bat mein Bruder.

Kader
"Sollen wir uns hier hinsetzen?", fragte mich Ipek.
"Ja, gut hier!", sagte ich und lächelte sie an.
Wir legten unsere Tabletts auf den Tisch und ließen uns auf den Stühlen nieder. Die Aussicht war schön. Sie zeigte direkt auf die vollen Straßen.
Wir lächelten uns kurz an und fingen an zu essen. Wir kannten uns nicht so gut, dass wir gleich eine Konversation starten konnten. Ich überlegte mir ein Thema zum reden, doch fand nichts ...
"Seit wann arbeitest du beim Aksoy Holding?", fiel mir spontan ein.
"Seit zwei Jahren. Burak und ich hatten zusammen studiert und sind gute Freunde. Da hat mir Burak vorgeschlagen zusammen zu arbeiten.", erklärte sie.
"Wirklich? Wie ist es Burak als Freund und Chef zu haben?", fragte ich überrascht.
"Er ist immer noch der Selbe. Er hat nur eine höhere Position als ich.", meinte sie.
Übrigens lächelt sie immer beim Reden. Ich lächelte ihr öfters zurück.
"Wie ist es für dich?", fragte sie dann.
"Was?", fragte ich verwirrt.
"Burak als Freund und Chef?", sagte sie dann.
"A-ah so ... Äh, komisch auf jeden Fall. Ich bin ja nicht so gut mit ihm befreundet wie du."
"Wirklich? Ich meine eine gewisse Aufrichtigkeit muss auch da sein. Burak hilft nur engen Freunden, die ihm auch viel bedeuten ...", meinte sie verwirrt.
Super gemacht Burak! Mal wieder lässt du mich am Rande der Verzweiflung alleine da ...
Was soll ich jetzt sagen? Ah Ipek, er hält sich nur an sein mysteriöses Versprechen und will mein zerstörtes Leben wieder aufbauen!
"Ich meinte also, dass ich nicht immer bei ihm war. Ihr wart ja mindestens fünf Tage die Woche untereinander.", versuchte ich zu erklären.
"Verstehe.", meinte sie lächelnd und beendete zum Glück das Thema.
Wir aßen wieder weiter.

Wir waren mit dem Essen fertig und gingen zur Kasse zum Bezahlen.
"Ich will dir zwar etwas sagen, aber nimm es nicht so übel ...", sagte Ipek, während sie ein Geldschein aus dem Geldbeutel rausholte.
"Was?", fragte ich misstrauisch.
"Äh, also manche behaupten Burak und du wären mehr als Freunde.", sagte sie dann.
"Was?! Wer denkt an so etwas?!"
WER DENKT AN DIESEN SCHWACHSINN!
"Unwichtige Leute!", meinte sie, um mich abzuregen.
"Welche unwichtigen Leute? Wer kennt denn die Freundschaft zwischen Burak und mir außer deine Freunde?", fragte ich wütend.
Wer könnte so etwas denken? Der Apfel fällt nicht weit vom Baum ...
"Lass mich raten. Hande?", fiel mir direkt ein.
"Du hast es nicht von mir gehört!", sicherte sie schnell.
"Geht klar ...", sagte ich und atmete genervt aus.
"Sei nicht wütend wegen dem Gerücht! Hande ist halt so. Sie will Burak mit niemandem teilen.", meinte sie und strich mitfühlend über meinem Arm.
"Teilen?", fragte ich empört und der Hass auf Burak stieg und stieg.
Wäre ich ihm bloß nicht begegnet! Ich bereue es diese dumme Bewerbung nach Stuttgart geschickt zu haben ...
Ich blicke wieder zu Ipek.
Ihr warmes Lächeln war ansteckend. Sie brachte mich auch zum Lächeln.
"Tut mir leid, ich-"
"Schon klar. Ich habe es zu plötzlich gesagt.", unterbrach sie mich.
Hande sen öldün! (Hande du bist tot!)
Nachdem ich auch bezahlt hatte verließen wir den Vapiano.
"Es ist schon Zeit zum Gehen!", fiel Ipek auf, als sie auf die Uhr schaute.
Ich stimmte ihr zu und holte mein Autoschlüssel raus.
"Dein Auto ist übrigens schön!", meinte Ipek als wir bei den Parkplätzen ankamen.
"Äh, danke.", sagte ich und konnte nur lächeln.
Ein Geschenk von Burak. Genau so wie alles, dass ich besitze ...

Das VersprechenWhere stories live. Discover now