94. Teil

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Kader

Nun war es so weit...
Heute war der große Tag. Der Tag der Präsentation.
Ich war schon um sieben Uhr wach gewesen, obwohl ich erst um 14 Uhr los musste.
Verzweifelt saß ich vor dem Kleiderschrank und suchte mir etwas zum Anziehen aus.
Sollte ich ein Kleid anziehen? Oder doch ein Blazer und eine Hose?
Im nächsten Moment hörte ich das Klingeln der Türe.
Ich ließ die Kleider in meiner Hand auf meinem Bett ab und ging runter.
Als ich die Türe öffnete, erblickte ich Burak.
„Guten Morgen!", grüßte er mich energisch.
„Guten Morgen. Was machst du denn hier?", überraschte ich mich.
„Ich wollte vorbeikommen und schauen wie es dir geht. Heute ist ja der große Tag."
„Eigentlich ist es gut, dass du gekommen bist. Ich hätte jetzt einen Stylist gebraucht .", sagte ich und trat zur Seite.
„Stylist? Dann bist du bei mir in guten Händen.", sicherte er und gab mir ein Kuss auf die Stirn beim Vorbeigehen.
Ich schloss die Türe und folgte Burak.
„Ich habe Verstärkung gebracht.", sagte er und deutete auf die Papiertüte in seiner Hand.
„Was hast du mitgebracht?", fragte ich neugierig.
„Macarons. Das sind die besten in der Umgebung, du wirst sie lieben.", meinte er und reichte mir einen Macaron.
Ich bedankte mich und nahm es entgegen.
„Die sind echt gut. Jetzt musst du mir aber helfen.", sagte ich und zog ihn hinter mich her.
„Du hast noch genügend Zeit.", erinnerte mich Burak.
„Ich weiß, umso schneller ich fertig bin, umso besser ist es."
„Das stimmt. Du sieht aber ziemlich nervös aus. Das müssen wir noch irgendwie unter Griff kriegen."
Meine Aufregung sah man mir also an.

Burak sah sich meine Klamotten an und entschied sich danach für ein paar Outfits.
„Bei solchen Events ist es wichtig seine Persönlichkeit zu widerspiegeln. Viele überschminken und overdressen sich, das ist meiner Meinung nach falsch, dann wird man oberflächlich angeguckt. Es ist wichtig sich mit den Gästen zu unterhalten und eventuell Kontakte zu knüpfen... Naja, mit Männern muss du nicht unbedingt ins Gespräch kommen.", fing Burak an zu erzählen.
Über seinen letzten Satz musste ich lachen.
„Und was, wenn ich von Männern angesprochen werde?", fragte ich und kreuzte die Arme übereinander.
„Dann unterhältst du dich eben. Aber nicht zu lange. Und dein schönes Lächeln sollst du auch lieber für dich behalten.", meinte er.
„Verstanden Sir, noch andere Wünsche?"
„Ja, komm wieder früh nachhause.", fuhr er fort.
„Ich habe auch nicht vor so lange da zu bleiben.", teilte ich mit.
„Gut, kommen wir wieder ins Wesentliche. Ich habe mir folgendes ausgesucht. Ein einfarbiger Blazer mit Taillengürtel und die passende Hose dazu. Zweiteiler sind jetzt außerdem sehr im Trend... Die zweite Wahl ist ein eisblaues elegantes Kleid. Es ist Knielang, wirkt nicht zu streng und ist nicht zu freizügig. Und zuletzt eine schlichte Kombination von Rock und Bluse. Mit Accessoires kann man das Outfit verschönern.", erklärte Burak.
Überzeugt schaute ich mir seine Auswahl an. Während ich zugehört hatte, hatte ich mich wie beim Modeberater gefühlt.
„Ich wusste gar nicht, dass mein Burak sowie ein Geschäftsmann auch ein Sylist ist." gab ich stolz von mir.
„Tja, ich bin eben ein Genie. Was würdest du ohne mich machen?", meinte er lachend.

Jetzt müsste ich mich für eine Kombination entscheiden. Nachdenklich sah ich mir die Kleider an.
„Welches würdest du bevorzugen Burak?", fragte ich.
„Ich würde den Zweiteiler Bevorzugen. Das beste ist, dass der Blazer deinen Po bedeckt. Dann schaut dir keiner hinterher. Und es ist unkompliziert und bequem. Bei einem Kleid muss man aufpassen, dass er Schlitz nicht aufgeht. Würdest du deine Haare noch streng zusammenbinden, schicke Ohrringe tragen und Stilettos dazu kombinieren, wäre das Outfit perfekt.", meinte er.
„War das ein Vorschlag, oder ein Befehl?", fragte ich.
„Ein Vorschlag. Aber meine Kader würde auf mich hören, oder?", fragte er und lächelte mich charmant an.
Das war sein Hundeblick. Mit dem Blick konnte er mich gut überreden.
„Okay, dann hört Kader heute auf dich.", sagte ich.
„Das freut mich.", gab Burak erleichtert von sich und und näherte sich mir.
Er umschlang seine Arme um mich und fuhr sanft durch meine Haare. Ich erwiderte seine Umarmung und schmieg mich an ihn.
„Können wir nicht bis zum Ende des Tages so bleiben? Ich habe deine Zuneigung vermisst...", fragte Burak.
„Leider nicht. Ich muss mich jetzt langsam vorbereiten.", sagte ich und löste mich von ihn.
Daraufhin verließ er mein Zimmer.

Das VersprechenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt