64. Teil

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Mit langsamen Schritten näherte ich mich zu Hande. Die Anderen um den Tisch hatten mich auch bemerkt.

Als unsere Blicke aufeinander trafen, erstarrte sie kurz ...
Dann erhoben sich ihre Mundwinkel. Ich ging wieder weiter. Meine Schritte wurden unsicherer. Als ich bei Hande ankam, stand sie auf und und umarmte mich zur Begrüßung. Ich erstarrte unter der Umarmung.
„Schön, dass du gekommen bist!", empfing sie mich und löste sich wieder von mir.
Überrascht von ihrer Aufrichtigkeit, begrüßte ich sie auch.
„Komm, setz dich hin!", bot sie mir einen Platz an.
Ich setzte mich neben einer Person hin, die ich erkannt hatte. Irem hieß sie, glaube ich.
„Hallo! Ich bin Irem!", stellte sie sich vor.
„Hatte ich schon vermutet, und ich bin Kader."
„Wir alle kennen dich durch Burak. Seine mysteriöse Freundin.", meinte sie.
Ah, wieder dieses Thema!
„Wir sind nur befreundet ...", versuchte ich zu erklären.
„Gerüchte, gibt es überall. Ignoriere sie einfach!", sagte sie und lachte.
Diese Gerüchte bringen mich irgendwann um, oder ich bringe Burak um!
„Interessieren sich für Buraks Leben so viele?", fragte ich genervt.
„Na ja, nach Hande hatte er keinen mehr. Ich meine, Burak könnte jeden haben, den er will."
Rasch zog ich meine Braue in die Höhe. Burak könnte jeden bekommen, den er will. Oh, da ist einer heiß begehrt! Wer will soll ihn haben.

"Willst du etwas zum Trinken? Hinten gibt es jede Menge was zur Auswahl.", fragte der Junge neben mir.
Das müsste Vural sein.
„Wäre nicht schlecht.", sagte ich und stand auf.
„Ich gehe mir auch etwas zum Trinken holen.", meinte er und stand auch auf. Zusammen gingen wir Richtung Buffet.
„Und gefällt es dir hier in Stuttgart?", fragte Vural, während er sich einen Getränk aussuchte.
„Ja, ist schön hier."
Na ja, nicht wirklich. Aber ich hatte keine Lust über die Wahrheit zu reden.
Vural entschied sich für ein blaues Cocktail. Es gab so viele Getränke zur Auswahl! Außerdem wusste ich nicht was drin war.

„Wie wäre es damit?", fragte plötzlich jemand hinter mir.
Ein Unbekannter hielt mir ein Papierbecher entgegen. Verwirrt blickte ich zwischen ihm und das Getränk.
„Keine Angst, ist nur ein Fruchtcocktail, ich habe es gerade von dort genommen.", meinte er lachend.
„Ähm, danke.", nahm ich es entgegen und lächelte unsicher.
Wie kam er plötzlich darauf? War ich ihm aufgefallen?
„Ich bin übrigens Handes Bruder Sinan.", stellte sich der Unbekannte vor.
Was?
„Ah, ich wusste gar nicht, dass Hande einen Bruder hat. Nett dich kennenzulernen."
Jetzt erkannte ich Ähnlichkeiten zu Hande. Die Augen waren gleich. Sogar sein Lachen. Ich könnte sogar sagen, dass er ihr Zwilling ist!
„Seid ihr Zwillinge?", fragte ich.
Vom Aussehen scheinen sie sich sehr ähnlich zu sein.
„Gut erkannt.", meinte er.
Also ist er ihr Zwilling.
„Und wie ist es Hande als Schwester zu haben?"
Er tat mir jetzt schon leid.
„Wie soll es sein? Wir verstehen uns gut.", meinte er lachend.
Ein Blick zu Hande verriet, dass sie von unserer Bekanntschaft nicht so begeistert war. Trotzdem lächelte sie mich an.

„Ich gehe dann lieber.", sagte ich und setzte mich in Bewegung.
Hande hat ein Zwilling also. Und er ist nett. Interessant.
Vural und ich nahmen wieder unsere Plätze.
„Und, gefällt es dir hier?", fragte Hande und wandte sich zu mir.
„Ja, gut Organisiert. Ich hätte mir aber unter einer kleinen Party etwas anderes vorgestellt."
„Wirklich? Wir machen auch größere Partys, so groß ist diese auch nicht. Unsere Eltern sind auf Geschäftsreise, da dachten wir, dass wir unsere Freunde einladen können.", meinte sie mit Blick auf Sinan.
Wenn man reich ist, sieht man das also als eine kleine Feier ...
„Frau Hande, die gegrillten Gerichte sind fertig.", traf im nächsten Moment ein Kellner ein.
Er ließ eine riesige Platte mit gegrilltem Fleisch auf dem Tisch ab. Salate und Vorspeisen befanden sich schon auf dem Tisch. Ein zweiter Kellner kam und brachte das Besteck und Teller für uns.
„Vielen Dank! Na dann, fangen wir an zu essen!", sagte Hande.
Alle um den Tisch fingen an ihre Teller zu beladen.
„Unser Koch ist der Beste, bediene dich bitte.", wandte sich Hande lächelnd zu mir.
„Werde ich machen, sieht lecker aus.", sicherte ich.
Sie war so nett zu mir. Ich war aber immer noch misstrauisch gegenüber ihr. Hat unsere Feindschaft wirklich aufgehört?

Das VersprechenWhere stories live. Discover now