97. Teil

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Heute war es ein langer Tag für uns gewesen. Wir waren früh aufgewacht und hatten uns nach dem Frühstück gleich fort gemacht.
Es war schon Nachmittag geworden. Wir hatten schon Museen und Souvenir Shops besucht. Jetzt waren auf dem Weg zu einem Restaurant.
Es war so schön den ganzen Tag mit Burak zu verbringen. Nur wir zwei und kein anderer.
Es tat Burak sicherlich auch gut frei von Stress zu sein. Zum Glück hatte er uns den Urlaub gebucht. Es war hier sehr entspannend. Bis jetzt verlief alles gut. Ich hoffte, dass es auch weiterhin so blieb.
Entlang der Strandpromenade fanden wir einen schönes Restaurant und nahmen dort Platz. Danach gaben wir unsere Bestellung.

Während ich mich der Aussicht widmete, bemerkte ich, dass mich Burak durchgehend anstarrte. Mit einem Lächeln im Gesicht.
„Was ist?", fragte ich verwirrt.
„Nichts. Ich betrachte gerade nur die schönste Aussicht auf der Welt.", gab er sicher von sich.
Daraufhin fing ich unmittelbar an zu strahlen. Er fand immer die richtige Worte. Ich konnte nicht so gut wie er Komplimente machen.
Ich nahm seine rechte Gesichtshälfte in meine Hand und blickte ihn liebevoll an.
„Ich bin mit dem besten Mann auf der Welt in Istanbul. Einen besseren Wunsch kann ich gerade nicht haben.", teilte ich mit.
„Wirklich?", fragte Burak grinsend und nahm meine Hand in seine.
Wieso hatte er so verdächtig gefragt? Deutete er auf irgendetwas?

Im nächsten Moment fing Buraks Handy an zu klingeln. Seufzend löste er sich wieder von mir und schaute kurz auf das Bildschirm.
Sein Gesichtsausdruck veränderte sich plötzlich. Mit zusammengezogenen Brauen schaute er die Nummer an. Wer rief an?
„Ich komme gleich.", sagte Burak und verließ mit seinem Handy den Platz.
Verwirrt schaute ich ihm nach. Ich hoffe, dass nichts falsch lief.
In der Zeit, in der er weg war, brachte der Kellner die Getränke. Bis Burak kam, nahm ich mein Handy in die Hand und schaute nach, ob ich Nachrichten bekommen hatte.
Als sich mein Bildschirm öffnete, musste ich kurz lächeln. Ich hatte ein Bild von Burak und mir als Hintergrundbild eingestellt.
Ich hatte von Herr Kozan eine E-Mail erhalten. An einem Sonntag?

Guten Morgen Frau Dereci,
ich wollte Sie nochmal für Ihre vollbrachte Leistung an unserem Projekt loben. Wir haben ein erfolgreiches Konzept aufgestellt und auch erfolgreich präsentiert. Die Geschäftspartner sind sehr zu Frieden mit unserem Projekt und laden uns auf ein Geschäftsessen am Mittwoch ein. Ich wünsche Ihnen noch einen angenehmes Wochenende und hoffe, dass sie am Montag mit voller Energie kommen. An unserem Projekt müssen noch Kleinigkeiten verändert werden.
Mit freundlichen Grüßen

Levent Kozan

Ein Geschäftsessen mit Herr Aslan und Herr Keser? Wer ist alles eingeladen? Am Dienstag fliegen wir aber erst zurück. Ich hatte nicht wirklich Lust auf das Geschäftsessen.
In dem Moment kam Burak wieder zurück und setzte sich gegenüber mich hin.
„Alles in Ordnung? Du sahst nicht so froh über den Anruf aus.", fragte ich gleich.
„Ich wollte nicht gestört werden, während ich mit dir Zeit verbringe. Es war etwas Geschäftliches.", teilte Burak mit.
„Naja, deinen Beruf wirst du nie wirklich aus deinem Leben abschalten können.", machte ich ihm klar.
Daraufhin nickte er.
„Es kann manchmal echt anstrengend sein. Es gab mal sogar eine Phase, in der ich Gewicht wegen Stress auf der Arbeit verloren hatte...", meinte Burak plötzlich.
„Was? Wieso hast du dir das angetan? Die Arbeit darf man nicht so ernst nehmen, aber da du so ein Arbeitstier bist, habe ich mich nicht gewundert."
„Viele Faktoren waren an meinem Gewichtsverlust beteiligt. Und dazu habe ich noch eine wichtige Position im Unternehmen, dass nochmal extra Verantwortung bedeutet... Ein Projekt, woran ich gearbeitet hatte, wurde an Konkurrenten weitergeleitet und ich musste beweisen, dass das Projekt mir gehörte und nicht den Konkurrenten. In dieser Zeit - kam noch die Trennung mit Hande dazu.", erklärte Burak.
Schockiert riss ich die Augen auf.
„Oh Burak... Wer machte so etwas? Wer verkauft dein Projekt an jemand anderes?", wurde ich neugierig.
Neben dem Diebstahl kam noch die ganze Sache mit Hande dazu.
„Es war eine Mitarbeiterin aus dem Projekt. Sie hat unsere Unterlagen nicht direkt die Konkurrenz gegeben, sondert führte dazu, dass sie es ohne große Schwierigkeiten stehlen konnten. Es war eigentlich eine gute ehrgeizige Arbeiterin. Sie wurde aber nach der Sache natürlich gekündigt. Ihr Arbeitsplatz blieb lange Zeit unbesetzt. Bis du kamst.", fuhr er fort.

Das VersprechenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt