33. Teil

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Unser Gespräch ist noch nicht beendet Frau Dereci!", rief er mir hinterher und knallte dann die Türe zu.
Dieser Typ macht mir langsam Angst ...

Mit schnellen Schritten ließ ich mich auf mein Bürostuhl nieder. Ich unterdrückte einen Schluchzer und atmete tief ein. Was ist mit mir passiert? Wieso bin ich so sensibel geworden? Eindeutig, die alte Kader ist zurückgekehrt ...
Die Schwache, Sensible. Für eine lange Zeit verbarg ich diese Wahrheit hinter meiner stabilen Maske. Jetzt nehme ich sie langsam ab ...
Burak hat mich genügend strapaziert. Er hat meine Kraft genommen. Er tut mir nicht gut.
Allahım bana yardım et ... (Oh Gott, hilf mir ...)

Plötzlich hörte ich ein Klopfen. Schnell blickte ich vom Bildschirm zur Türe. "Ah ... Herr Kozan.", sagte ich.
"Ja, ich bin es. Schon längst Zeit zum Gehen, oder willst du hier übernachten?", fragte er und lächelte. Ein Blick auf die Uhr verriet, dass es schon Zeit zum Gehen war. Und zwar hätte ich vor einen halben Stunde aus! Wie sehr musste ich vertieft sein, um die Zeit zu vergessen?
"Aah, stimmt! Ich habe die Zeit aus dem Auge verloren ...", sagte ich und stand auf.
"Verstehe. Ich gehe jetzt auch gleich. Wir können zusammen gehen, wenn du willst.", schlug er vor.
"Geht klar. Ich komme gleich.", sagte ich und speicherte die letzte Datei.
Dann zog ich meine Jacke an und lud den PC herunter.
Herr Kozan war mit seinem Handy beschäftigt, während er auf mich wartete. Zuletzt nahm ich meine Tasche und machte die Lichter aus. Zusammen gingen wir zum Aufzug. Ich drückte auf den Knopf und wartete bis er kam.
Endlich kam er und wir stiegen ein. Der lange Weg fing wieder an.
Und die Stille trat ein ...
Ich räusperte mich und unterbrach die Stille.
"Herr Kozan, wie ist eigentlich Ihr Vorname, wenn ich fragen darf?"
"Natürlich, können Sie das fragen. Ich heiße Levent Kozan.", sagte er und lächelte.
"Und Sie?", fragte er dann.
"Kader", stellte ich mich vor.
"Gut, dann müssen wir uns nicht siezen ...", meinte ich.
"Ja, genau ... Kader.", sagte er.
Levent also ...
Nun kamen wir bei der Empfangshalle an und verließen den Aufzug.
Zusammen liefen wir zum Ausgang.
"Ziemlich kalt geworden.", fiel Herr Kozan auf.
"Ja, auf jeden Fall!", stimmte ich ihm zu und zog enger an meine Jacke.
Wir waren an meinem Auto angekommen. Ich hatte ja gleich am Eingang geparkt.
"Äh, also dann bis morgen ... Levent.", verabschiedete ich mich.
"Tschüss Kader.", sagte er zuletzt und ging.
Ich drehte mich um und erschreckte mich, als ich eine Gestalt im Dunkeln sah.
"B-Burak?", fragte ich entsetzt.
Mir war es gar nicht aufgefallen, dass ich neben ihm geparkt hatte.
Er schaute mich nur müde an und stieg ein. Glaub mir ich bin auch müde ...
"Einen guten Abend noch.", sagte er und knallte seine Türe zu.
"Dir auch.", kam leise aus mir raus.
Seufzend stieg ich ein und ließ den Motor aufspringen.
Gerade wollte ich losfahren, als mein Handy zu klingeln anfing. Ich seufzte erneut und nahm den Anruf entgegen.
"Efendim Batuhan? (Ja Batuhan? / Was gibt es Batuhan?)", fragte ich und machte den Lautsprecher an.
"Partiye geliyorsun, değil mi? (Du kommst zur Party, oder?", fragte er.
"Daha halen hayır Batu. (Immer noch nein Batu.)", wiederholte ich mich.
"Geleceksiiin! (Du wirst kommeeen!)", forderte er sicher.
"Hayır! Hemi arabada telefonla konuşmak iyi değil! Hadi güle güle! (Nein! Es ist außerdem nicht gut im Auto zu telefonieren! Tschüss!)", sagte ich zuletzt und legte auf, bevor er etwas sagen konnte.
Ich konnte mir gut vorstellen, wie entsetzt er gerade sein Handy anschaute. Doch das war mir momentan egal ...
Ich wollte nur Nachhause und mich ausruhen.

Die Garagentüre ging auf und ich fuhr rein. Ich parkte ein und stieg aus.
"Mein Mädchen!", sagte ich beim Vorbeigehen und deutete das Auto damit.
Über diesen Gedanken lachte ich und betrat durch der Hintertüre die Wohnung. Es war kalt, da die Heizungen aus waren. Also machte ich zuerst zitternd die Bodenheizung an. In Kürze wird es bestimmt warm! Ich ging schnell in mein Zimmer und bereitete bequeme Kleider vor. Danach eilte ich ins Badezimmer. Eine Dusche wird mir bestimmt gut tun ...

Das VersprechenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt