30. Teil

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Ein neuer Tag begann.
Wie wird heute wohl mein Tag vergehen? Ich hoffe nicht wie gestern ...
Die Wege waren heute nicht so voll, weswegen ich problemlos beim Holding ankam.
Wer hätte mal gedacht, dass ich eines Tages bei so einem großen Unternehmen arbeiten werde? Ich persönlich nicht ...

Die letzte Ampel hatte ich auch überquert. Die gigantische Firma stand vor mir. Aksoy Hotel Holding.
Ich fuhr in die Einfahrt und legte meine Karte an den Scanner. Dieser überprüfte meine Karte und ließ mich durch. Jetzt muss ich nur noch ein Parkplatz finden. Ich fuhr herum und hielt Ausschau nach einer Lücke.
Ah, zu meinem Glück fand ich ein Parkplatz gleich vor dem Eingang!
Ich parkte ein und stieg aus.
Zielstrebig lief ich zur Eingangstüre.
"Wollen Sie nicht ihre Tasche mitnehmen ... Frau Dereci?", hörte ich plötzlich hinter mir und drehte mich um.
Ich sah Ilkay. Herr Akan.
"Oh! Danke Herr Akan!"
Schnell lief ich zu meinem Auto und holte meine Tasche.
"Bitte Frau Dereci ..."
Wieso betonte er so sehr meinen Namen?
Beschämt grinsend ging ich weiter.
Wie genau hat mich Herr Akan beobachtet, dass dies ihm aufgefallen ist?
"Und, haben Sie sich schon an Ihre Arbeitsstelle gewöhnt?", fragte mich Herr Akan.
"Kann man sagen ...", gab ich kurz bescheid und lächelte.
Zusammen betraten wir die Empfangshalle.
"Gut, dann wünsche ich Ihnen noch einen guten Arbeitstag."
"Danke, Ihnen auch.", sagte ich und Herr Akan verschwand.
Ich lief auf die Aufzüge zu und drückte auf den Knopf.

Oben angekommen eilte ich mich schnell zu meinem Büro.
"Guten Morgen!", grüßte Herr Özden.
"Danke, Ihnen auch!", sagte ich und lief lächelnd an ihn vorbei.
Herr Kozan saß in seinem Büro und nickte mir zur Begrüßung zu.
Ich nickte ihm zurück.
Endlich befand ich mich in meinem Büro. Ich zog meine Jacke aus und hing sie auf. Das Fenster öffnete ich auch. Danach ließ mich auf dem Bürostuhl nieder und fuhr den iMac hoch.
Jemand klopfte an der Türe. Ich schaute zur Türe und entdeckte Herr Özden. Er betrat das Zimmer und hatte einen Ordner in der Hand.
"Ich habe vergessen Ihre heutige Anweisung zu geben. Überprüfen sie bitte die Ausgaben des Monats im Hotels in Izmir, im Vergleich zum letzten Monat.", erklärte er und legte mir die Akte auf den Tisch.
"Erstellen Sie ein Diagramm bitte. Alles verstanden?"
"Ja Herr Özden."
"Gut. Bei Fragen können Sie immer kommen.", sagte er zuletzt und ging lächelnd weg.
Ah super! Darauf hatte ich natürlich sehr Lust ...
Zuerst öffnete ich das richtige Programm, um ein Diagramm zu erstellen. Dann nahm ich die Akte und fing an die Angaben zu lesen.

Für was brauchen sie bitteschön  so eine unnötige Arbeit?! Haben sie keine Programme, die das automatisch vergleichen kann? Nur weil ich hier neu angefangen habe, müssen sie mir nicht gleich so eine unnötige Arbeit geben ...
Die letzten Werte trug ich auch in das Diagramm ein. Nun war ich fertig.
Es klopfte. Dieses mal kam Herr Kozan.
"Sie können rein.", gab ich bescheid.
Er betrat lächelnd das Büro und schloss die Türe wieder zu.
"Ich sollte Ihnen noch sagen, dass Sie die Seiten ausdrucken und einheften sollen.", teilte er mit.
"Danke, mache ich."
"Gut, Herr Özden wartet auf die Ausarbeitung.", sagte er zuletzt und reichte mir einen schwarzen Ordner.
Ich bedankte mich und er ging.
Hat Herr Özden kein Mund, um es mir persönlich zu sagen?
Ich druckte alle Seiten aus und heftete sie dann ein. Dann verließ ich mein Zimmer und ging den Gang zu Herr Özdens Zimmer runter.
Zweimal klopfte ich bei seiner Türe. Er rief mich rein und ich betrat sein Zimmer.
"Ich habe die Ausarbeitung gebracht Herr Özden.", sagte ich und legte es auf den Tisch.
"Ah gut! Und übrigens hat Herr Burak gestern ein Auge auf ihre Ausarbeitung geworfen."
"Äh was? Ich meinte, wie war sie?", wunderte ich mich.
Ich war immer noch ich auf Burak als Chef eingestellt ...
Sein Blick verriet mir nichts Gutes.
"Sie war gut! Er war überrascht ... Sie wissen auch, dass man Steigungsmöglichkeiten hat."
Was will er mir sagen?
"Freut mich, ich gehe dann, wenn ich Sie bitten darf."
"Klar. Ah können Sie mir bitte eine Akte bringen? Ich habe es total vergessen und bin etwas unter Zeitdruck!", fiel ihm plötzlich ein.
"Äh, kann ich. Was soll ich bringen?"
"Die Akte mit der Aufschrift Konzept Milano, oder auch Akte Nummer 463. Das Aktenzimmer ist im 20 Geschoss. Danke! Und das ist der Schlüssel, sonnst kommst du nicht rein.", sagte er und drückte es mir in die Hand.
"Bitte Herr Özden!", sagte ich und verließ sein Büro.
Ich ging direkt zu den Aufzügen und wartete, dass er kam.
Angekommen stieg ich ein und drückte auf die 20.

Ich kam bei einem großen Flur an. Und wo ist das Aktenzimmer? Ich schaute mich um. Hektische Arbeiter kamen mir entgegen. Überall waren Telefone zu klingeln hören ... Ich laß die Kärtchen an den Türen.
Ah, da ist das Aktenzimmer! Ich schloss es auf und machte die Türe wieder zu. Zuerst erschien es hier klein zu sein, doch desto weiter ich schaute, umso mehr Regale konnte ich erkennen. Und wo finde ich jetzt die 463. Akte? Ich ging durch die Regale und suchte die 463.
350, 360 ....
Wo ist die bescheuerte-
"Was suchen Sie?", hörte ich plötzlich eine Stimme und drehte mich abrupt um.
Ich blickte direkt in blaue Augen.
"Burak ... Äh Herr Burak.", brachte ich nur raus und schluckte.
Mein Blick rutschte auf seine verletzte Hand.
"A-alles in Ordnung?", fragte ich und deutete auf den Verband.
"Ja ... Gut verarztet.", sagte er und lächelte leicht.
"Gut ..."
Warum bin ich plötzlich so nervös? Vielleicht wegen dem Gespräch gestern ...
"Was suchst du?", fragte er.
"Ich, äh suche die 436. Akte."
"Ah, dann folge mir.", meinte er.
Ich nickte und lief ihm hinterher.
"Wir sind unter uns, wir müssen uns nicht siezten. Und auch nicht verkrampfen ...", sagte er und lächelte bei seinem letzten Wort.
Beim siebten Regal auf der Fensterseite blieb er stehen. Dann schaute er sich um. Er kniete sich hin und nahm ein Ordner raus.
"Hier die 436.", sagte er und reichte es mir.
"Danke, Burak."
"Bitte Kader."
Wie schnell unsere Namen uns fremd kamen ...
Gerade wollte ich gehen, als er mich am Arm zurückhielt. Es hatte leicht seine Hand um mein Handgelenk geklammert. Verwirrt schaute ich ihn an. Er ließ meinen Hand wieder los.
"Ich sollte dich ansprechen. Tut mir leid.", meinte er.
"Was ist?", fragte ich und hielt mit beiden Händen den Ordner fest.
"Kader ...", fing er an zu reden.
"Ja?"
Er atmete tief ein.
"Was hat dir Hande gestern gesagt?", fragte er dann.
"Was denkst du?", stellte ich eine Gegenfrage.
"Ob mal etwas zwischen uns lief?", fragte er und schloss kurz seine Augen.
"Ja ... Genau das hat sie gefragt. Seit wann wir uns kennen, wo wir uns kennengelernt haben-"
"Und was hast du gesagt?", unterbrach er mich.
"Ich wusste nicht wie ich antworten sollte! Burak! Ich hatte es dir gesagt, dass es nicht gut enden wird! Ich bin eine schlechte Lügnerin!"
"Was hast du gesagt?", fragte er dieses mal lauter.
"Ich habe gesagt, dass es schon lange her sei, dass wir uns getroffen haben und wir uns auf einer Gala getroffen haben. Gefällt dir die Lüge, oder sollte ich doch etwas anderes sagen?"
Er antwortete nicht. Dachte wahrscheinlich über eine logische Antwort nach.
"Egal was passiert, halte dich von ihr fern!", warnte er.
Genervt lief ich Richtung Türe. Ich weiß nicht wie es weitergehen soll? Weitergehen wird!
"Werde ich auch machen, keine Angst! Ah, und der Ring von Hande war schick. Verlobungsring, oder so?", fragte ich zuletzt und verließ das Zimmer.
Ich hielt meine Wuttränen zurück. Waren das überhaupt welche? Oder doch Enttäuschungstränen ...
Habe ich sein Herz gebrochen? Mir doch egal! Er hat mich genügend strapaziert! Hat er ein mal an mich gedacht? Ein mal, als er gelogen hat?

Ich war wieder im 28. Geschoss angekommen. Die Akte gab ich Herr Özden und ging wieder zu meinem Büro. Doch drinnen saß jemand. Ich erstarrte für einen Augenblick.
"Können wir reden, wenn Sie Zeit hätten?"

1329 Wörter, 06.11.2016

Fortsetzung folgt

Kleine Info,
ab jetzt werde ich jeden Samstag ein Teil veröffentlichen.
Also bis nächste Woche Samstag! 👋🏼

Das VersprechenWhere stories live. Discover now