52. Teil

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Ich weiß mehr über euch als ich sollte.
Diese Worte hallten in meinem Kopf.
W-weiß Ilkay wirklich alles? Die Begegnung mit Kader oder, dass wir in Wirklichkeit keine Freunde sind?
"Was ist Burak? Hast du die Sprache verloren?", fragte Ilkay und lächelte mich schief an.
"Verzieh dich Ilkay! Und ich will dich nicht nochmal neben Kader sehen! Sonnst wird es schlimm enden!", warnte ich ihn und stand auf.
"Seviyorsun onu. (Du liebst sie.)", sagte plötzlich Ilkay und trat näher.
"Saçmalama ve defol git! (Rede kein Unsinn und verzieh dich!)"
"Etkileniyorsun ondan. O yüzden onu benden uzat tutmaya çalışıyorsun. (Du stehst auf sie. Deswegen versuchst du mich von ihr fern zu halten.)", sagte er.
Langsam ballte ich die Hände zu Fäusten.
"Ondan uzak dur! Son kez uyarıyorum! (Halte dich fern von ihr! Ich warne dich das letzte mal!)", stieg mir die Wut hoch und ich packte Ilkay am Kragen.

In dem Moment kam Kader ins Wohnzimmer und gleich hinter ihr Can. Sofort ließ ich Ilkay los. Verwirrt schauten sie uns an.
"Burak ich konnte dein Handy nicht finden.", sagte Kader.
"Habe ich schon gefunden, danke.", log ich.
"Es wird langsam Zeit zu gehen, stimmt's? Burak sollte sich etwas ausruhen.", sagte Ilkay und blickte zu Kader.
So ein Lügner! Ich wollte nicht einmal, dass er sie anschaute! Wieso musste sie sich heute auch so figurbetont anziehen?
"Na gut. war zwar bisschen kurz ...", meinte Kader und griff nach ihrer Tasche.
Danach wandte sie sich zu mir und umarmte mich. Ich erstarrte und wunderte mich über ihre Reaktion.
"Ruh dich gut aus. Komm morgen auch nicht zur Arbeit.", sagte sie und löste sich von mir.
Bevor ich etwas sagen konnte, drehte sie sich wieder um und verabschiedete sich von Can.
Danach fiel die Haustüre ins Schloss.
Mein Blick blieb an der Türe hängen.

"Burak? Alles okay?", fragte Can und setzte sich zu mir.
Tief atmete ich aus und grub mein Gesicht in die Hände.
"Burak?", fragte er und legte seine Hand auf meine Schulter.
"Ich ... bin erledigt.", sagte ich schüttelte den Kopf.
"Wieso? Was ist passiert?", fragte Can besorgt.
"Ilkay weiß vielleicht alles über uns.", sagte ich und blickte zu ihm.
Schockiert schaute er mich an.
"Was? Woher weiß er alles?"
"Sein Freund arbeitet als Sanitäter. Er hat es bestimmt Ilkay gesagt.", sagte ich und atmete tief aus.
"Und was machen wir jetzt?", fragte Can.
"Wenn ich das wüsste ..."

Verzweifelt stand ich auf und lief auf das Fenster zu. Ich stützte mich an der Fensterbank und schaute raus.
"Und außerdem glaubt Ilkay, dass ich auf Kader stehe!"
"Ach ja?", fragte Can und stellte sich zu mir.
Ich seufzte und stellte mich wieder gerade hin.
"Er geht mir so auf die Nerven! Er soll sich einfach fern von ihr halten! Ich weiß doch was für ein Typ er ist!", sagte ich und wurde langsam wütend.
"Ich weiß, er verwirrt sie.", stimmte mir Can zu.
"Wie soll es weitergehen? Du kennst Ilkay!", fragte ich und wandte mich zu Can.
"Wenn ich das wüsste ...", meinte er und legte seine Hand auf meine Schulter.
Tief atmete ich aus und schaute wieder raus.
"Burak?", fragte Can und kreuzte die Arme übereinander.
"Ja?"
"Bist du ... wirklich in sie-"
"Can!", unterbrach ich ihn warnend und schaute ihn wütend an.
"Du verhältst dich aber anders, wenn es um Kader geht."
"Ich will einfach nur nicht, dass sie Kontakt zu Ilkay hat! Wir sind ehe verstritten und will mir wehtun! Morgen fange ich wieder mit der Arbeit an, wer weiß, was alles Ilkay erzählt hat!", erklärte ich und setzte mich in Bewegung.

Mit schnellen Schritten ging ich zur Küche und schenkte mir ein Glas Wasser ein. Nachdem ich es getrunken hatte, stellte ich es ab und ging auf das Balkon. Die Luft war deutlich kühler geworden.
Ich stützte mich am Geländer und blickte runter. Ich bin nicht in Kader verliebt! Ich bin nicht in eine Person verliebt, die mich hasst! Kann man so eine Person lieben? Ich lieben sie nicht! Das ist unmöglich ...
"Burak", hörte ich eine ruhige Stimme nach einer Zeit.
Can stellte sich zu mir und suchte mein Blick.
"Was ist?", gab ich genervt von mir wieder.
"Das war nur eine Vermutung-"
"Okay, Can. Schließen wir das Thema hier.", unterbrach ich ihn.
Sein schiefes Grinsen brachte mich zum Lachen.
"Schau nicht so!", ärgerte ich mich und versuchte mein Lächeln zu unterdrücken.
"Lass uns reingehen, hier ist es kühl.", meinte Can und hielt mir die Türe offen.
Ich nickte und folgte ihm ins Wohnzimmer.

Das VersprechenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt