East Kids - Tessa & Elijah | ✔️

Kapitel 38

Tessa

"Sieh mich an!" Allein diese Worte reichen, um ein angenehmes Kribbeln in meinem Inneren zu verursachen und mir eine Gänsehaut zu beschweren.

Und tatsächlich folge ich seiner Bitte und hebe den Kopf langsam. Seine Finger lässt er dabei stetig unter meinem Kinn, als würde ich meinen Blick sofort wieder von ihm abwenden, wenn ich es nicht tun würde.

Als ich meinen Kopf weit genug gehört habe, sehe ich den Ausdruck in seinen Augen. Ebenso wie seine Stimme ist der Ausdruck darin sowohl liebevoll als auch dominant. Ich muss schlucken. Warum sieht er mich so an? Wir mögen uns doch nicht einmal und bisher habe ich noch nie gesehen, dass er mir so einen Blick geschenkt hat. Sonst lag immer eine gewisse Arroganz darin, die mich ziemlich wütend gemacht hat. Er war einfach immer ziemlich herablassend zu mir, obwohl ich auch nicht wirklich besser war. Deshalb überrascht mich sein momentanes Verhalten. Es kommt mir so vor, als wäre er ein ganz neuer Mensch. Vielleicht hat jemand ihn aber heimlich gegen einen Androiden ausgetauscht.

Die Musik beginnt und ich kann regelrecht spüren wie sich die Blicke der Gäste in meinen Rücken bohren. Mir tropft imaginärer Schweiß von der Stirn. Das Ganze setzt mich unter Druck und am liebsten würde ich in diesem Moment einfach nur weglaufen.

Elijah scheint das aber genau im Blick zu haben. Langsam, aber den noch selbstsicher, lässt er seine Finger von meinen Rippen hinunter zu meinen Hüften gleiten und zieht mich daraufhin so eng an sich, dass ich kaum noch Platz zu atmen habe.

"Was soll ich jetzt mit meinen Händen machen?", frage ich innerlich unsicher, versuche aber wenigstens nach außen so zu wirken als würde ich wissen, was ich da tue. In Wirklichkeit ist das aber gar nicht der Fall. Viel eher fühle ich mich auf dieser Tanzfläche, die eigentlich nur eine große leere Fläche im Wohnzimmer ist, völlig verloren. Wäre Elijah nicht hier, würde ich mich wahrscheinlich weigern und gar nicht erst in eine Diskussion mit meiner Mutter verfallen.

Erst schenkt er mich ein leicht herablassendes Lächeln, das irgendwie gar nicht in sein restliches Verhalten passt, und ich glaube, dass er mir nicht helfen wird. Dann beweist er allerdings das Gegenteil:"Leg deine Hände einfach auf meine Schultern. Den Rest mache ich." Zwar lassen ihn diese Worte ein wenig überheblich wirken, doch ich komme seinen Anweisungen trotzdem nach und drücke mich instinktiv ein Stück näher an ihn. Aber nur um mich führen zu lassen. Das ist der einzige Grund.

Instinktiv fahre ich mit einer Hand in sein dunkles Haar, als er sich zu bewegen beginnt und mich mit sich nimmt. Wie versprochen führt er mich und merkwürdigerweise gibt mir das das Gefühl beschützt zu werden. Er bewegt sich so leicht über den Boden, dass es auch für mich immer leichter wird. Und während wie uns so bewegen, beginne ich einen Anflug von Vertrauen für ihn zu empfinden. Früher habe ich sowas von ihm nie gefühlt. Noch vor einigen Wochen hätte ich mich auf einen so engen Tanz mit ihm niemals eingelassen. Was hat sich also nun verändert?

"Du machst das echt gut", diese Worte bringen mich dazu meinen Blick von meinen Füßen zu heben und ihm erneut ins Gesicht zu sehen. In seinen Augen flackert ein leichtes Gefühl von Stolz auf. Und irgendwie geht dieser nun auch auf mich über. "Danke, du bist auch nicht schlecht", langsam strömen auch andere Paare zu uns auf die Tanzfläche. "Ich weiß", ich spüre wie er seine Hände an meiner Hüfte bewegen. Mit dem Daumen streicht er in kleinen Bewegungen über mein Kleid, als würde er nach meiner Nähe suchen.

Langsam verwirrt mich sein Verhalten wirklich. Warum benimmt er sich in letzter Zeit so? Früher hat er mich regelrecht verabscheut und nun will er mit mir tanzen. Entwickelt er etwa langsam Geschwistergefühle? Also so schlecht finde ich das gar nicht.

Jetzt gibt's noch ein zweites Kapitel dafür, dass ihr so lange warten musstet. Ich hoffe, dass das bald besser wird aber bis zu den Ferien am 21. schreibe ich noch Deutsch, Italienisch und Französisch. Deshalb weiß ich nicht sicher, ob ich es schaffe oft zu schreiben.