Kapitel 52

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Tessa

Die wenigen Tage, die bis zum Ball vergehen weites gehend ereignislos. Zwar versucht Elijah immer wieder an mich heranzukommen und mit mir zu reden, doch ich gehe ihm erfolgreich aus dem Weg. Warum soll ich auch mit jemandem reden, der denkt, dass kein Typ ernsthaftes Interesse an mir haben könnte! Dabei kommt es mir echt entgegen, dass er mit seinem Vater noch nicht komplett bei uns wohnt. So habe ich bis zum nächsten Wochenende Zeit ohne ihn.

Über Jils Wichtelgeschenk habe ich mir auch schon Gedanken gemacht, bin jedoch auf nichts wirklich Gutes gestoßen. Materielle Sachen hat sie nämlich schon zur Genüge. Sicher würde sie sich auch darüber freuen, aber dieses Jahr will ich einfach etwas anderes machen. Etwas, was ihr hilft und was ihr sonst keiner geben kann.

Und während ich über die Straße schlendere und die Leute beobachte, kommt mir eine Idee. Ich betrachte zwei Mädchen. Sie halten Händchen. Ob sie wirklich ein Paar sind oder nicht interessiert mich nicht. Sie haben mich auf eine Idee gebracht und die ist viel besser als jedes materielle Geschenk.

Aber ich verstaue den Gedanken in meinem Gehirn für später, da jetzt erst mal was anderes ansteht. Denn gerade bin ich auf der Suche nach einem passenden Kleid für den Ball. Leider habe ich das nämlich versäumt.

Vor einer Boutique bleibe ich stehen und schaue ins Schaufenster. Dort sind einige Kleider ausgestellt, die tatsächlich ziemlich gut aussehen.

Also gehe ich rein und sehe mich im Geschäft um. Diesen Laden habe ich zwar nie wirklich bemerkt, doch er ist gar nicht schlecht. Es gibt viele Kleider, die sicher gut an mir aussehen würden, doch eines von ihnen zieht mich regelrecht an.

Deshalb nehme ich es vom Harken und gehe damit zu den Umkleiden. Glücklicherweise gibt es keine Schlange, sodass ich direkt reinkann. Ich ziehe meine Kleidung aus, bis ich nur noch in Unterwäsche da stehe und öffne dann den Reißverschluss des Kleides, um hineinzuschlüpfen. Sobald ich das Kleid anhabe, schließe ich den Verschluss wieder und trete aus der Umkleide heraus, da es drinnen keinen Spiegel gibt.

Ich streiche den weichen Stoff glatt und betrachte mich selbst im Spiegel. Das Kleid ist schwarz und lang. Allerdings ist der Stoff dünn und dadurch federleicht auf meiner Haut, sowie leicht durchsichtig, sodass meine Beine zu sehen sind.

Tatsächlich gefällt es mir auf Anhieb und ich will es unbedingt haben. Fast fühlt es sich so an, als würde mir eine leise Stimme zuflüstern, dass exakt das hier mein perfektes Kleid ist.

Ohne lange darüber nachzudenken, trete ich in die Kabine zurück und ziehe mir das Kleid wieder aus, um es in den nächsten Minuten zu bezahlen.

Mit meiner Tüte in der Hand trete ich wieder auf die Straße hinaus. Mittlerweile bin ich völlig beschwingt. Nun ist alles für den Ball vorbereitet und ich brauche darüber nicht mehr nachzudenken. Morgen muss ich dann nur noch mein Kleid anziehen und mit meinem Date in die Schule gehen. Alles wird perfekt sein.

Ich schlendere über die Straße zurück nach Hause. Dabei wandern meine Gedanken zwischen drei Themen hin und her. Dem Geschenk von Jil, Jake Shaffer, der mich um ein Date gebeten hat, und Elijah, der schon sehen wird, was er davon hat, wenn er so tut, als könnte ich niemals einen Typen abbekommen, der mit mir nicht nur ins Bett will.

Euch allen fröhliche Weihnachten und vielen Dank für 21K Reads. 

East Kids - Tessa & Elijah | ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt