Kapitel 67

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Tessa

Am Abend liege ich unruhig im Bett. Mit den Gedanken bin ich bereits beim nächsten Tag und dem, was mich erwarten wird. Im Nachhinein bereue ich es nun doch mit Elijah abgesprochen zu haben, dass wir unseren Eltern sagen, was zwischen uns beiden los ist. Plötzlich fühlt es sich so merkwürdig an. Ich realisiere einfach, dass es etwas ist, was ich nicht mehr zurücknehmen kann. Sage ich meiner Mom, dass ich ihn den Sohn ihres festen Freundes verliebt bin, und sie nicht gut reagiert, kann ich nicht mehr dafür sorgen, dass sie es vergisst.

Nach einigen Minuten schlage ich die Decke zur Seite und starre an die Decke. Sofort beginne ich mich zu fragen, was Elijah wohl gerade macht. Wahrscheinlich schläft er schon längst und macht sich keinerlei Sorgen. Doch obwohl das die wahrscheinlichste Möglichkeit ist, frage ich mich, ob es genauso gut sein könnte, dass auch er sich Gedanken macht.

Diese Gedanken machen mich echt verrückt und fördern den Einschlafprozess nicht großartig. Also steige ich kurzerhand aus dem Bett und schlurfe auf meine Zimmertür zu. Elijahs Zimmer ist direkt nebenan und die Erwachsenen bekommen sowieso nichts mit, da ihr Schlafzimmer ein Stockwerk unter uns ist.

Also mache ich mich auf den Weg zu seinem Zimmer und klopfe dort vorsichtig an die Tür. Da ich nicht davon ausgehe irgendeine Antwort zu bekommen, öffne ich die Tür nach einigen Sekunden einfach und spähe in das Zimmer hinein.

Sofort entdecke ich Elijah, der dem Anschein nach noch nicht eingeschlafen ist. Langsam hebt er den Kopf und sieht mich mit verschlafenem Blick an. Sein dunkles Haar ist verwuschelt und seine Augen sind kleine Schlitze.

"Tessa?", seine Stimme ist kratzig und tief. Ich antworte mit einem unsicheren Lächeln. Zwar waren wir auch schon intim miteinander, aber das hier ist irgendwie anders. Ich weiß nicht, ob es ihm recht ist, dass ich ihn störe und dass ich nun in seinem Zimmer stehe. In meiner Magengrube beginnt etwas unsicher zu kribbeln.

"Kannst du nicht schlafen?", er blinzelt mehrmals, um seinen Blick zu klären. Erneut bleibe ich still und schüttele lediglich mit dem Kopf. Unsicher kaue ich auf meiner Unterlippe herum und mache einen Schritt auf ihn zu.

"Du kannst gerne bleiben, wenn du willst", er schenkt mir ein einladendes Lächeln, das sich auf mich überträgt. Ich mache langsam ein paar weitere Schritte auf ihn zu, bis ich an seinem Bett angekommen bin. In der Zeit hat er sich aufgesetzt und schließt nun seine Arme um meine Hüften. Vorsichtig drückt er sein Gesicht gegen meinen Bauch, bevor er sich ein Stück zur Seite rollt, um mir Platz zu machen.

Ich lege mich neben ihn auf die Matratze und schiebe seine Decke über mich. Wie automatisch legt er einen Arm um mich und platziert seinen Kopf links von meinem. "Ich hab dich gerne in meinem Bett", haucht er mir sanft ins Ohr. Augenblicklich breitet sich eine angenehme Gänsehaut über meinen ganzen Körper aus.

"Ich liebe dich", grinse ich und drehe meinen Kopf kurz in seine Richtung, um ihm einen flüchtigen Gute-Nacht-Kuss auf die Lippen zu drücken. "Gute Nacht", flüstert er, während er mir vorsichtig mit den Fingern durchs Haar fährt. "Gute Nacht", erwidere ich und versuche mich fallen zu lassen. Meine Gedanken an den morgigen Tag sind verschwunden und ich konzentriere mich nur noch auf seinen, an mich geschmiegten, Körper und seine sanften Berührungen.

East Kids - Tessa & Elijah | ✔️Where stories live. Discover now