Kapitel 79

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Tessa

23:55 Uhr, 31. Dezember 2018

Ich nehme einen Schluck aus meinem Champagne Glas und lehne mich gegen meinen festen Freund. Die Musik dröhnt laut durch das Appartement und rechts und links schieben sich Menschen an uns vorbei.

Ein Großteil von ihnen gehen auf unsere Schule und sind bereits jetzt sternhagelvoll. Die meisten Mädchen tragen schillernde Kleider, während die Jungs sich so normal angezogen haben wie sonst. So ist es auch bei Elijah und mir. Ihm war das Ganze sowieso weniger wichtig, während ich Silvester gerne feiere und den Anlass nutze, um Sachen anzuziehen, die ich im Alltag nicht tragen kann.

Elijah beugt sich zu meinem Ohr hinunter: "Und? Ist es so, wie du es dir vorgestellt hast?" "Ja, es ist perfekt", antworte ich und wende ihm meinen Kopf zu. "Bist du eigentlich vor den Sommerferien schon mal auf die Idee gekommen, eine Beziehung mit mir anzufangen?", rutscht es mir heraus. Die Frage hat mir schon lange auf der Zunge gebrannt.

Sein rechter Mundwinkel wandert in die Höhe und er zuckt mit den Schultern: "Vielleicht." Ich mache einen Schmollmund, frage ihn aber nicht weiter aus, da sein Gesichtsausdruck mir verrät, dass eine Chance besteht, dass es früher schon einmal so einen Gedanken gab.

"Okay, gehen wir mal rein hypothetisch davon aus, dass es so gewesen wäre", er hat meine Neugierde geweckt: "Warum hast du mich dann nicht einfach angesprochen?" "Du hast mich gehasst und hättest mir auf der Stelle einen Korb gegeben", erinnert er mich: "Und jetzt sag nicht, dass das nicht stimmt." Ich klappe den Mund auf, um etwas zu erwidern, schließe ihn dann aber wieder. Irgendwie hat er schließlich recht. Früher konnte ich ihn wirklich nicht ausstehen. Glücklicherweise hat sich das aber verändert.

"Gut, dann nehme ich es, als Vorsatz fürs nächste Jahr keinem Jungen mehr einen Korb zu geben", ärgere ich ihn ein wenig. "Vergiss es, du gibst gefälligst jedem Typen, der dich irgendwie anbaggert, auf der Stelle einen Korb geben", er sieht mich mit finsterem Blick an. "War ja nur ein Scherz", ich gebe ihm einen Kuss auf die Wange: "Aber das mit den Vorsätzen gefällt mir." "Gut, dann machen wir Vorsätze", er streicht mir sanft durchs Haar.

"Darf ich anfangen?", frage ich begeistert. Zwar habe ich bisher schon oft Vorsätze gemacht, diese aber nach einer Woche wieder gebrochen. Dieses Jahr will ich es aber besser machen. "Wenn du unbedingt möchtest", erlaubt er es mir. "Ja, möchte ich", ich drehe mich um, sodass ich ihm nun direkt in die Augen sehen kann: "Ich mache den Vorsatz, dass ich nicht mehr so stur sein möchte. Außerdem war ich in der Vergangenheit wohl ziemlich fies zu einigen Leuten. Besonders zu den Neuen und deshalb mache ich gleich noch einen zweiten Vorsatz. Ich nehme mir vor zu den Leuten aus der Schule netter zu sein."

Er sieht mich fasziniert an: "Wow, das hätte ich echt nicht erwartet." Ich grinse stolz: "Du machst mich halt zu einem besseren Menschen." Sein Blick ist zwar zweifelnd, doch er sagt nichts dazu. "Jetzt bist du dran", fordere ich ihn auf.

Kurz überlegt er, doch dann verkündet er mir seine Vorsätze ebenfalls: "Ich fasse den Vorsatz, das ich dir auch im nächsten Jahr treu sein und mich auch weiterhin von anderen Mädchen fernhalten möchte. Denn du bist meine Traumfrau und ich will dich wirklich nicht verlieren." Mein Grinsen wird mit jeder Sekunde größer. "Ich will dich auch nicht verlieren", erwidere ich und drücke ihm einen federleichten Kuss auf die Lippen.

"Ich liebe dich", erwidere ich wohl zum letzten Mal in diesem Jahr, denn in diesem Moment beginnen alle anderen die letzten Sekunden des Jahres zu zählen. "Ich liebe dich auch", erwidert er schnell, bevor wir gemeinsam zu zählen beginnen: "3, 2, 1. Frohe neues Jahr!"

East Kids - Tessa & Elijah | ✔️Where stories live. Discover now