Kapitel 46

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Tessa

Ich schlurfe auf der Suche nach meinen Freundinnen durch die Gänge der Schule. Leider hatten wir nämlich alle unterschiedliche Kurse und ich kann mir nicht merken, wer jetzt wo ist. Schließlich kenne ich nicht mal meinen eigenen Stundenplan auswendig. Wie soll ich da auch noch die von drei anderen Leute im Kopf haben.

Also bleibe ich irgendwo stehen und vertraue darauf, dass die anderen mich schon irgendwie finden. Dabei studiere ich das Nachrichtenboard, an dem immer wieder neue Flyer und Poster aufgehängt werden, die entweder zu irgendwelchen Schulclubs gehören, bezahlte Werbung sind oder auf besondere Events hinweisen, die bald stattfinden.

Und tatsächlich werde ich dort heute fündig. Denn neben einem Plakat des Schachclubs, der Werbung für einen Baumarkt, in den ich niemals einen Fuß setzen werde, und dann das, was meine Aufmerksamkeit wirklich auf sich zieht. Es ist das offizielle Poster des diesjährigen Winterballes. Einen richtigen Homecomingball feiern wir hier, nämlich nicht. Viel eher wurde dieser durch einen Ball im Winter ersetzt. Das soll die Weihnachtsstimmung anfeuern. Ich persönlich hab nicht wirklich was dagegen. In welcher Jahreszeit sowas stattfindet, finde ich einfach nicht wichtig. Allerdings werde ich dafür sowieso kein gutes Date finden.

"Tessa", Thalias aufgeregte Stimme ertönt hinter mir. Ich drehe mich zu meiner Freundin zu. Wie schafft sie es am Montag so gut gelaunt zu sein? "Hey, Thalia", ich versuche ein Lächeln aufzusetzen, aber die Tatsache, dass ich in der Schule bin, demotiviert mich direkt wieder. "Du hast den Aushang also auch schon gesehen", sie deutet auf das Board, das ich mir gerade angesehen habe. Sofort nicke ich: "Ja, gerade eben. Wie langen hängt das schon da?" "Wurde erst heute Morgen aufgehängt", erklärt sie mir. Solche Veranstaltungen haben ihr schon immer gefallen, weshalb sie schon immer besonders viel Mühe hineingesteckt hat. "Wann findet der Ball denn dieses Mal statt?", frage ich weiter, weil ich darauf nicht geachtet habe, als ich das Papier überflogen habe.

"Am 14. Dezember", teilt sie mir mit: "Das müsste ein Freitag sein." "Das ist doch schon am Ende dieser Woche", ich klinge genauso geschockt, wie ich wirklich bin. "Jap", ihre Augen leuchten kindlich: "Klasse, oder?" "Hast du denn schon ein Date?", frage ich schnell weiter. Sie wirkt so vorbereitet.

"Nein, aber ich werde schon irgendwen finden", sie klingt völlig zuversichtlich. Diese Zuversicht ist es, die nur wenige Sekunden braucht, um in mir auch ein wenig Vorfreude zu schaffen. Schließlich habe ich immer noch meine Freunde, wenn ich keinen Typen finden sollte, der mit mir hingeht.

"Und sonst gehen wir eben als Gruppe", meldet sich nun Jil, die sich fast angeschlichen hat. Als ich ihre Stimme höre, wird mein Lächeln noch breiter. Zwar haben wir uns am Freitag noch gesehen, aber trotzdem habe ich sie irgendwie vermisst. Dass sie mir ihr Geheimnis verraten hat, hat unsere Verbindung nur noch weiter gestärkt.

"Hast du denn keine bestimmte Person im Blick, mit der du gerne hingehen würdest", vielsagend sehe ich sie an. Augenblicklich verliert ihr Gesicht an Farbe und ihre Augen weiten. "W-Wie kommst du denn darauf?", beginnt sie regelrecht zu stottern. "Keine Ahnung", sage ich schnell schulterzuckend und lege ihr einen Arm um die Schultern, um sie zu beruhigen. Erleichtert sieht sie mich an und schenkt mir ein ruhiges Lächeln. Ich würde sie niemals absichtlich dazu zwingen es jemandem zu sagen. Aber die Möglichkeit, dass sie ein Auge auf jemand bestimmten geworfen hat, besteht trotzdem noch.

"Hab ich irgendwas nicht mitbekommen?", fragt Thalia, die mit fragendem Blick daneben steht. "Nein", sage ich schnell, bevor sie auf irgendwelche Ideen kommt: "Die Idee mit der Gruppe fällt mir aber. Dann bleibt keiner alleine." "Gut, dann machen wir es so", beginnt Jil: "Wenn wir alle kein Date haben, gehen wir zusammen." "Und was, wenn doch?", Thalia klingt fast so, als hätte sie schon jemanden, mit dem sie gerne den Abend verbringen würde. "Dann sagt man natürlich nicht 'nein'!", kommt es gleichzeitig von Jil und mir. Scheinbar sind wir alle damit einverstanden. Sofort grinst Thalia: "Ich liebe unsere Freundschaft, wisst ihr das?" Wir beiden bejahen ihre Frage. Daraufhin machen wir uns zusammen auf den Weg zum nächsten Klassenraum.

Danke für 12K Reads, Leute. Kurze Frage: Stört es euch eigentlich, wenn ich das immer schreibe. Ich versuche das immer zu machen, wenn es zwei Tausend mehr geworden sind (Das klingt so überheblich, oder?). Ich versuche euch damit dafür für eure große Unterstützung zu danken. Ist das gut so oder nervt euch das? Wusstet ihr übrigens, dass das mein bisher längstes Buch ist. 

East Kids - Tessa & Elijah | ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt