8. Auseinandersetzungen

2.8K 170 6
                                    

Ich wollte gestern ja wirklich was posten, aber dieser Schnee hat mich aus meiner Motivation rausgerissen. Ihr könnt ehrlich froh sein, dass ich mich heute dazu überwinden konnte, trotz des Schnees über Utahs Hitze zu schreiben. 

Tja, ich wünsche euch jedenfalls ganz viel Spaß bei dem Kapitel!

Sloan Dewayne

Mit Gewalt wird Keaton gegen Dallas' Pick-Up gestoßen, dergleichen Haven mich nach hinten zieht, um mich nicht zwischen die beiden geraten zu lassen. Mein Herz bleibt bei jedem einzelnen Moment stehen, als ich versuche zu verstehen was bloß in die beiden gefahren ist. 

„Stop!" Nur langsam realisiere ich, dass es meine eigene Stimme ist, die so erbärmlich schwach klingt. ,,Corey tu was verdammt!" Er kommt meiner Aufforderung nur zögernd nach, als er nach seinem Bruder greift und Anthony ihn an seiner Brust von Keaton wegdrückt. Keaton, welcher wieder auf ihn losgehen würde, wenn er nicht von Dallas zurückgehalten wird. 

"Verdammt was ist bloß in euch gefahren?!" Schreit Willow aufgebracht. Sie klettert von dem Wagen hinunter um zu Haven und mir zu gehen. Ich kann selbst nicht verstehen, was hier gerade passiert ist. Die Spannungen können sich doch nicht so hochschaukeln, dass sie aufeinander losgehen müssen? Keaton löst ruckartig seinen Arm aus dem Griff von Dallas, um auf mich zuzukommen, was ich jedoch mit Argusaugen betrachte. "Wir gehen." Murmelt er grob, als er auch schon nach mir greifen möchte. Ich zucke mehr aus Instinkt zurück, als aus der Wut die in mir brodelt. Dann schüttle ich langsam meinen Kopf, ganz so, als müsste ich mir selbst einreden, dass ich nicht mit ihm gehen werde. Das ich nicht mit Caleb gehen werde. Das sie mich beide mal kreuzweise können. Keatons Kiefer presst sich deutlich hart aufeinander, wodurch sich dunkle Adern an seinem Hals aufbauen und das grün in seinen Augen, beinahe einem schwarz gleicht. "Sloan!" Bellend geht er wieder einen Schritt auf mich zu, ich mache erneut einen nach hinten. Weiche ihm aus, schüttle weiter und fester mit meinem Kopf, ehe ich nach Havens Hand greife und sie mit mir ziehe. Ganz egal wie wild und aufgebracht er schreit, ganz egal wie finster mich Caleb auch anschauen mag. 

Mit jedem Schritt den wir machen, spüre ich das schlimmer werdende Brennen in meinen Augen, spüre meinen schmerzenden Atem in meinen kollabierenden Lungen. Verdammt, es ist nicht fair, dass ich ständig mit in ihre Scheiße gezogen werde! Das sie es nicht schaffen das zu regeln und zwar auf einen vernünftigen Weg! 

Vor Enttäuschung und Wut schniefend lasse ich mich auf den Rücksitz von Havens Rost-Wagen fallen, um Willow den Beifahrersitz zu ermöglichen. Ich möchte nicht vorne sitzen, ich möchte nicht reden und vor allem nicht zum reden genötigt werden. So können die beiden versuchen das Verhalten der Idioten zu analysieren, darüber zu scherzen oder es einfach mit schlechten Witzen und Unterhaltungen übertönen. Mir egal- ich höre sowieso nicht hin. Meine zitternden Finger, die von dem abklingenden Adrenalin kommen, wischen mir die Tränen aus den Augen, um die erstickende Luft einzuatmen und mir selbst einen kühleren Kopf zu verschaffen. 

"Wisst ihr was mir gerade auffällt?" Nur knapp luge ich in den Rückspiegel und betrachte Havens dunkle Augen, als sie fast schallend anfängt zu lachen. "Wir haben Chastity vergessen." Es ist gemein, aber meine Mundwinkel zucken tatsächlich auch nach oben, während Willow kichernd ihr Handy herausholt. "Wollen wir zum See? Dann schreibe ich ihr wohin wir fahren, sie kann ja dann noch mitkommen." Der Gedanke daran in der gemütlichen Abenddämmerung an dem Pier entlang zu gehen und die vielen Lichter und Menschen zu beobachten gefällt mir zunehmend, sodass ich nicke und auch Haven dem zustimmt. 

Die Nacht breitet sich bereits über Utah aus, als wir schließlich aussteigen und uns eine kühle Sommerbriese entgegen weht. Ich steuere sofort die Mauer an, um mich darauf nieder zu lassen und sowohl von der erhöhten Position den, von Bergen umgebenen See, als auch den angrenzenden Pier zu beobachten. Die Menschen tummeln sich in den kleinen Geschäften, Restaurants und Freizeitständen, das bunte und warme Licht spiegelt sich in der schimmernden Oberfläche des Wassers, gleich neben dem Mond. 

Wenn wir schweigenWhere stories live. Discover now