14. Prinzessin

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Heute bin ich dann doch mal sehr früh unterwegs ... höhö.

Ps. es hat mir doch sehr viel Spaß gemacht, dass Kapitel zu schreiben. Ihr müsst wissen, ich gucke mir jedes vorherige Kapitel an und überlege wie das dann zu der neuen Geschichte von Sloan passt. Sprich es kommt direkt vom Köpfchen zu euch geflogen. Also weiß ich genauso wenig wie ihr was immer als nächstes passiert und es hat doch etwas aufregendes.

PPS. deswegen können sich auch soooo viele Fehler einschleusen und ich bitte da einfach um Nachsicht.

Sloan Dewayne

"Ich haue ab!" Mein Ruf über den Tresen erreicht lediglich unseren ältesten Kellner, der sich mir mit seinem faltig, besorgten Blick zuwendet. "Ich kann dich gerne fahren, Sloan." Schmunzelnd winke ich seine Freundlichkeit ab. Von Jarrett weiß ich, dass der Sprit Preis wieder höher geworden ist und ich möchte ihm ungerne den Umweg und die damit verbundenen Kosten aufdrücken. "Schon gut, Harvey. Mein Bus kommt in wenigen Minuten." Ich schenke ihm ein beruhigendes Lächeln, welches er erwidert und sich dann wieder um das Abtrocknen des Geschirrs kümmert. Harvey ist bereits über 70 und muss noch immer arbeiten, da er sonst die Miete nicht mehr zahlen kann. Ich hingegen helfe in dem Diner nur selten aus, quasi auf Abruf, wie es heute gewesen ist, weil eine wegen ihres Kindes nicht zur Arbeit konnte.

Die Sterne türmen sich über mir, als ich über den Parkplatz schlendere und selig zu Lächeln beginne. Die Straßen sind leer und dennoch wechseln die Ampeln ihre Farbe. Ich liebe dieses Spiel zwischen Leuchtreklamen, Sternen und Laternen. Es wirkt wie eine so ferne Dimension, in der alles gut ist. In der alles so ruhig ist.

Das einzige was zu hören ist, sind die Zikaden die ihre Laute verstreuen und meine Schritte, die zwischen Wüstensand und Gestein untergehen.

Der Weg zur Bushaltestelle ist nicht fern und trotz das es nacht ist, fährt jede Stunde einer. Es wäre mir sogar ganz gleich ob der nächste Bus gerade fort gefahren ist, dann hätte ich nur noch mehr Zeit hier zu sitzen und mein Herzschlag pochend dabei zu zuhören.

Ich lasse die Tasche auf die kleine Bank fallen, während ich weiter stehen bleibe und in den Himmel starre. Keine Wolken, nur der Mond und die anderen Milliarden Planeten. Es sind gerade die, die mich am meisten anziehen. Die mich glauben lassen, alles sei möglich. Und das ist es.

Momente wie diese, erinnern mich immerhin daran.

Ich hatte das mal Mr. McLeod erzählt, als er zum Argument brachte, dass Sterne auch Naturwissenschaften sind. Er hat angefangen zu lachen und meinte ich sollte aufhören zu Träumen und endlich anfangen Fakten darin zu sehen. Das Universum trifft keine Entscheidungen für uns und das Universum gibt einem auch keine Kraft. Ich habe zwar auch nichts davon erwähnt, sondern nur gesagt, dass es einen glauben lässt, man könne was erreichen, aber aus lauter Trotz fing ich dennoch an zu diskutieren.

Meine Brauen ziehen sich zusammen, als ich zwischen meinem Atem, meinem Herzschlag und den kleinen Insekten und Tieren nun weitere Stimmen höre. So fern, dass ich glaube, sie werden bloß von dem Wind getragen. Aber laut genug, um mir sicher zu sein, mich nicht verhört zu haben. Zögernd ziehe ich die Jacke enger um mich, spüre wie die Kälte sich zu mir hinauf zieht, meine Arme entlang läuft und die Neugierde dennoch zu genüge ist, um mich umzuschauen. Ich greife nach meiner Tasche und hänge sie mir um, um die Bushaltestelle zu umrunden. Alles dahinter ist finster genug, um zu erblinden.

Nur schwach wird die Straße beleuchtet und mit einem Mal erscheint nichts mehr so friedlich und ruhig, dass ich hier eine weitere Minute verbringen könnte. Nein, ich spüre die Befremdlichkeit und Bedrohlichkeit mein Rückgrat hochkriechen.

Und erst Recht, als ich immer mehr von den Silben mitbekomme – Die Wut in der Stimme, die dunklen Gestalten auf der Straße, die sich dort tummeln. Ihre Kapuzen tief in ihre Gesichter gezogen. Sie wirken schwankend und dennoch sicher genug, um sich auf den Beinen zu halten. Es sind fünf. Fünf Männer so wie ich das anhand ihrer breiten Schultern und der stattlichen Größe erkennen kann. Sie alle sind an dem Seitenrand gesammelt, beschattet von der Dunkelheit der Nacht. Langsam trete ich zurück, bis ich das Glas der Haltestelle in meinem Rücken spüre. Bis ich meinen Herzschlag in jeder einzelnen Zelle klopfen spüre und höre. Es vergeht wie im Flug und doch wie in Zeitlupe, in der ich jede meiner Entscheidungen bereue. In der ich mich weder regen, noch denken kann. In der ich nur die Ausbeulungen in deren Pullover sehe. In der ihre Stimmen so finster, so düster klingen. In der ich mir einrede, es sei alles nur voreilig entschieden. Dass muss es sein. Die Furcht der Gesellschaft hat es geschafft sich auf mich zu übertragen! Ich bin einfach paranoid!

Wenn wir schweigenWhere stories live. Discover now