80. Kaputtes System

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Es ist ein lachendes und ein weinendes Auge, mit dem ich mich hier melde.

Ja, die Kapitel sind geschrieben. Ja, das Buch ist beendet und ja, ich war ein wenig aufgewühlt. Wer meine Enden kennt, der weiß, dass ich versuche nicht immer schönes einzubauen, aber das werdet ihr selbst erkunden.

Bevor wir hier aber so richtig starten, gibt es eine Sache die ich noch loswerden möchte.

Es wäre super, wenn ihr das hier nicht überspringt:

Es ist eigentlich gegen die Natur eines Schreiberlings, einem unbekannten Buch ein Titel zu geben und dann erst überhaupt herauszufinden, was das Ziel dieses Buches ist.

Dieses hieß noch bei der ersten Fassung Sloan- My Love. Dann Badboys Heaven.

Beides sehe ich als fälschlich an, weil es viel zu oberflächlich und aussagelos ist, zudem hat sich der neue Titel wie von selbst zusammengesetzt – bereits einige Kapitel davor. Als ich dann aber die letzten Kapitel geschrieben habe, fiel meine Entscheidung umso fester.

Spätestens morgenfrüh wird das Buch das neue Cover haben und auch wenn ich gegen deutsche Titel bin, so habe ich mich ein wenig darin verliebt.

Deswegen bin ich stolz und ein bisschen beschämt, weil das die dritte ABER LETZTE Titeländerung ist, euch vorstellen zu dürfen:

Wenn wir schweigen

Und nun wünsche ich euch ganz viel Spaß bei unserer letzten Lesenacht, bei „wenn wir schweigen".

Sloan Dewayne

"Geht es dir besser?" Mein Gesicht verzieht sich als ich an dem Whiskey nippe und versuche meine Atmung zu beruhigen. "Irgendwie nein." Zwar fühle ich mich durch das Weinen erschöpft genug, um einfach einzuschlafen, allerdings brennt noch immer eine lodernde Flamme in mir, die einfach nur raus möchte. Ich bin wütend. Wütend und enttäuscht über alles wie es gekommen ist. Über den Gedanken, dass Keaton bereits vor mir so verloren war und ich es einfach nicht erkannt habe. Er sich so gut verstellen konnte und ich ihm alles geglaubt habe. Über das was er vorhat und was er bereits getan hat. Ich bin wütend über Jackson und das er Aspen in so eine Lage gebracht hat, dass er einer dieser Schweine ist, für die jede Beleidigung und jede Strafe eigentlich zu wenig wäre.

Weil sie es niemals selbst verstehen würden.

Mein Blick bleibt bei Aspen hängen, welcher mich nachdenklich mustert, während seine Finger über meine Kopfhaut gleiten und das Pochen ein bisschen lindern. Es löst eine angenehme Gänsehaut auf meiner Haut aus, allerdings fühlt sich seine Berührung auch ein bisschen taub an. Ob es nun an dem bereits geflossenen Alkohol oder an der allgemeinen Lage liegt, bleibt mir verborgen. Letztendlich will ich aber auch einfach nicht mehr nachdenken.

Und doch tue ich es, als Aspen schwungvoll aufsteht und seine Hand sich mit meiner verflechtet. Meine Stirn legt sich ratlos in Falten. "Was hast du vor?" Er schmunzelt und zieht mich von der Couch hoch. "Vertraue mir einfach." Ich bin noch immer ratlos. "Das tue ich ja, aber –" Er verschluckt meine Worte in einem Kuss, der mich derartig durcheinander bringt, dass ich einfach schweige, während wir mit Bella das Haus verlassen, durch die Stadt fahren und sie immer weiter hinter uns lassen.

Ich frage erst gar nicht weiter nach wohin wir fahren, da er es mir zum einen eh nicht sagen würde und ich zum anderen sowieso nichts daran ändern könnte. Er ist viel zu entschlossen als das ich mich gegen die Entführung wehren könnte. Außerdem genieße ich den stillen Moment zwischen uns, während seine Hand auf meinem Oberschenkel ruht und die Landschaft an uns vorbeizieht.

Wenn wir schweigenWhere stories live. Discover now