54. Zersplitterte Gedanken

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And here we are again ... Juhu!

Die Pause ist vorüber und ab jetzt heißt es ganz regulär wieder jeden Tag ein Kapitel – außer am Wochenende – aber Himmel ich freue mich!

Vor allem weil ich euch auch vermisst habe ... *Schleim*

Eigentlich war für dieses Kapitel auch etwas anderes geplant, aber dann dachte ich mir, dass es nicht so gut passt – jetzt haben wir hier noch einmal etwas rührend, schönes, trotz all dem Kack den Sloan durchmacht.

Aber nun denn ... viel Spaß!

Sloan Dewayne

Ich sollte froh sein, dass Dallas mich nicht mit zu sich nimmt. Ich sollte froh sein, dass ich nachhause komme. Ich sollte froh sein, mir das nicht weiter mit anschauen zu müssen – aber da ist nichts. Nichts außer dieser unbändigen Wut, die mich nicht aufhören lässt zu weinen und die Sorge die mich nicht aufhören lässt zu verzweifeln.

Ich bin so verdammt müde und erschöpft von allem, dass ich nicht einmal glaube jemals wieder aus diesem Auto steigen zu können. Aber ich möchte es. Denn ich möchte von Dallas weg, bevor ich meine Wut endgültig an ihm auslasse und ... was würde schlimmsten falls passieren, wenn ich es tun würde? Ich bin schwach, kann ihm also nicht einmal ein bisschen wehtun. Und meine Worte prallen auch nur an ihm ab.

Zögernd lasse ich meinen Ellenbogen von der Tür gleiten und schaue zu Dallas, welcher mich mit verzogenen Lippen mustert. In seinen Augen schwimmt die Entschuldigung für alles was er zulässt, aber ich ignoriere es. Wenn ich es sehe, dann bekomme ich nur Mitleid mit ihm – etwas das ich auch nicht möchte, weil er es nicht verdient hat.

"Irgendwann bekommst du alles zurück, Dallas. Und wenn es dann von den Zwillingen kommt – ich werde sie nicht aufhalten." Trotzdessen das meine Stimmbänder kaum einen Ton zulassen, wirkt er mit jedem Wort trauriger. Ich überwinde mich dazu endlich dieses Auto zu verlassen, komme auf meinen Füßen zu stehen, spüre den kühlen Wind um meine nackten Beine und auf meinen Tränennassen Wangen, die noch immer schwer in meinen Wimpern hängen. "Sie wissen es Sloan." Ich halte in meiner Bewegung inne, als ich die Tür zuschlagen wollte und werfe ihm einen scharfen Blick zu. "Sie wissen was?" Noch immer schwach und gebrechlich, aber nun mischt sich ein Zittern in meine Stimme, dass das ganze nur noch erbärmlicher macht. Ich weiß nicht einmal, ob ich wirklich hören möchte, was er mir sagen möchte. Wenn es eine weitere Enttäuschung ist, dann glaube ich nicht, dass ich sie überhaupt hören kann.

"Deine Cousins wissen, dass du nicht ... das du nicht bei ihm sein möchtest." Sollte ich lachen wegen seiner Wortwahl oder weinen wegen seiner Worte?

"Sie sagen, dass du es hättest wissen sollen, dass sie dich oft genug gewarnt haben und das du da alleine raus kommen musst." Es ist nichts. Kein Lachen, keine Tränen. Keine neuen zumindest, lediglich die alten die sich gesammelt haben und zu schwer geworden sind. Es ist nichts. Keine Regung in meinem Inneren, während sich der Wind um mich herum zu drehen scheint. Ich lasse die Tür offen, als ich mich auf zitternden Beinen umdrehe und in das Haus gehe. Mein Zuhause. Wieso fühle ich mich dann gerade so unfassbar unwillkommen. Als sei ich tatsächlich das Alien, dass meine Großeltern immer in mir gesehen haben? Als sei ich kein Teil dieser sonderbaren Familie.

Es ist so unfassbar still, dass mein unterdrücktes Schluchzen selbst in die hinterste Ecke gelangt.

Mein Vater schläft auf der Couch, lässt sich aber selbst dann nicht von mir irritieren, als ich in die Küche gehe und neben Dallas Wagen, ein weiterer vor unserem Haus parkt. Dallas nickt, Dallas fährt, Dallas wirft mir einen Blick zu, während ich mein Steißbein an dem Tresen anlehne und die Augen des neuen auszublenden versuche.

Wenn wir schweigenDonde viven las historias. Descúbrelo ahora