74. Schwarz

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Ich habe gestern meinen heiß geliebten Schal verloren – das tut ehrlich weh.

Aber gut, da muss ich wohl durch.

Ansonsten ist echt nichts spektakuläres passiert, deswegen wünsche ich euch viel Spaß beim lesen!

Sloan Dewayne

"Jetzt schaue mich nicht so an, Prinzessin. Ich wollte dich nicht verunsichern." Zweifelnd lege ich meine Stirn in Falten, bleibe aber stumm. Selbst als Aspen seine Hand auf meinen Rücken legt und mich damit voran treibt. "Hast du aber." Er schmunzelt auf meine trotzenden Worte, allerdings erkenne ich auch, dass er angespannt ist. Wegen dem was Caleb von ihm möchte. Wegen dem warum er mit rein kommen soll. Wegen dem, warum er sich wünschen wird, dass Caleb unseretwegen mit ihm sprechen möchte.

Ich möchte bereits in Richtung des Einganges gehen, als sich seine Finger um mein Gelenk schlingen, er mich an seine Brust zieht und mich so innig küsst, dass meine Beine ohne seinen Halt unter mir nachgeben würden. Meine Hände legen sich an seine warme Brust, während ich mich instinktiv an ihn schmiege und diesen Moment noch soweit wie es geht in mich aufsauge. Selbst wenn es nur ein Blick in das Blau ist, dass auf mich nieder schaut und mir verheißungsvolle Blicke zuwirft. "Wir müssen vorsichtig sein." Wispere ich leise, woraufhin er nickt. Er weiß es immerhin selbst und dennoch löst er sich nicht von mir, genauso wenig wie ich von ihm. Dennoch schiebt er mir eine Strähne hinter mein Ohr und fährt meine Kieferlinie entlang. Eine Gänsehaut legt sich auf meine Arme und breitet sich als angenehmer heißer Schauder über meinen gesamten Körper aus.

"Das wird schwieriger als ich mir vorgestellt habe." Ich lächle auf seine leisen Worte und stelle mich auf die Zehenspitze um ihn ein letztes Mal zu küssen, bevor ich mich aus seinen Armen und Fingern winde.

Wenn Aspen und ich so weiter machen, werden wir uns niemals voneinander lösen, zudem wartet Caleb und ich muss langsam wirklich den genauen Zustand von Corey herausfinden, auch wenn es mir schwer fallen wird, ihn anzusehen.

Der stechende Geruch von Desinfektionsmittel und irgendeinem Zitrus-Putzmittel sticht sogleich in unsere Nasen und löst bei mir eine regelrechte Übelkeit aus. Egal wie der Abend gestern geendet hat, dass davor steckt tiefer in meinen Knochen, als ich mir selbst zugestehen möchte. Ich meide den Blick in das Wartezimmer, als würde ich die Schatten unserer Präsenz von gestern dadurch wieder wahrnehmen. Wieder meine Tränen. Wieder Jarretts Tränen. Selbst wieder das Schluchzen von Caleb und die Schuld in seinen Augen.

Trotzdessen das Caleb jederzeit um die Ecke biegen und uns sehen könnte, umfasst Aspen meine Hüfte, als würde er bemerken, dass es mir mit jedem Schritt und jedem Atemzug hier schlechter geht. Und das tut es. Was eben noch so leicht war, fühlt sich nun wie eine Last an. Selbst der kratzende Kloß in meinem Hals nimmt zu und lässt mich näher an Aspens Brust lehnen und irgendwie schaffen durchzuatmen.

Sein Kinn stützt sich auf meinem Kopf an, seine Lippen streifen meine Schläfen und am liebsten würde ich einfach meine Augen schließen und all das so sehr in mich aufnehmen, dass es für einen ganzen Tag reicht. Aber das tut es nicht. Vor allem nicht, als ich Jarrett vor dem Getränkeautomat erkenne und wir uns zu lösen beginnen. Selbst unsere Fingerknöchel stoppen die Nähe zueinander, als ich meine Schritte beschleunige und auf meinen Onkel zugehe.

"Jarrett." Er schaut auf, mustert mich, wie ich ihn mustere. In seinem Blick liegt eine so tiefe Erschöpfung, dass sich mein Herz zusammenzieht und ich meine Arme um seine Brust schlinge. Es ist überwältigend, dass er mich ebenso fest an sich drückt und ich seinen Duft inhaliere, um den des Krankenhauses für einen Moment zu vergessen.

"Wie geht es ihm?" Meine Stimme wirkt kratzig, als ich mich von ihm löse und einen Schritt nach hinten trete. Jarretts Augen schweifen kurz über meine Schulter, wo ich Aspen vermute, da er etwas weiter weg stehen blieb, bevor er wieder zu mir schaut. "Ihm geht es gut. Er ist schwach, aber die Ärzte sagen er ist außer Lebensgefahr." Die Bestätigung zu hören lässt mir alleine wieder Tränen in die Augen stechen, während ich versuche einen tiefen Atemzug zu machen. "Kann ich zu ihm?" Mein Onkel schmunzelt, nickt und deutet auf den Gang. "Zimmer 34."

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