30. Krafttankend

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Ich habe jetzt eine 45 Minuten Pause, in der ich so schnell wie möglich das Kapitel bearbeitet habe. Höhö. 

Ich freue mich übrigens riesig das so viele Chastity nicht mögen, weil ich genau diese Ablehnung benötige. Ich habe noch ein kleinen Attentat auf sie vor. Mal schauen wie das so ankommt. *Reibt sich böse die Hände* 

Sloan Dewayne 

Es ist bereits Abend als Corey und ich Zuhause ankommen und mich die tiefe Erschöpfung des ganzen Tages erreicht. Meine Kraft hat einen Tiefpunkt erreicht, da ist es mittlerweile vollkommen egal warum genau. Es ist egal ob es an Calebs Drohung und unserem Streit liegt. Oder an Keatons Benehmen und seiner eigenen Drohung. An Corey und meinem Gespräch. An Aspens Erscheinung und dem offensichtlichen, das er nun mit Chastity irgendwas am laufen hat. Ein Tag nachdem er mir all die Sachen am Pier gesagt hat. 

Caleb hat Recht. Er ist ein Betrüger. Wahrscheinlich geilt es ihn auch noch auf, wenn er weiß, dass er jemanden verletzt hat – Dabei sollte ich nicht verletzt sein. Mich sollte das alles nicht einmal mitnehmen und doch schwirrt es wie ein Wespennest in meinem Kopf herum. So laut und penetrant, dass es mich wütend macht. 

Ich möchte bereits die Treppenstufen hinunter schlürfen, als ich gegen Corey stolpere, da er einfach stehen geblieben ist. Ich lege meine Stirn in Falten und werfe ihm einen Seitenblick zu, um in sein erstarrtes Gesicht zu schauen. Meine Neugierde verdrängt für einen Moment meine Müdigkeit, sodass ich meinen Blick ins Wohnzimmer gleiten lasse und im gleichen Moment erstarre, sowie mein Herz schneller zu schlagen beginnt. 

 Schauder über Schauder rinnt über meinen Körper, Tränen bilden sich in meinen Augen, je näher ich nicht nur den Stimmen komme, sondern auch ihnen selber. Zeitgleich schauen sie auf. Zeitgleich schauen sie in meine Augen und doch interessieren mich nur die einen.

Diese dunkel braunen Iriden, die so sehr im Kontrast zu den meinen sind. 

Er wirkt unsicher, als er aufsteht. Seine Augen huschen hektisch in dem Raum umher, während die meine ihn weiter erfassen, als sei er bloß eine Illusion. Aber das ist er nicht- er ist echt. Er ist so echt, wie er hier in dem Wohnzimmer steht, in dem dicken Pullover, der seine abgemagerten Knochen versteckt. Mit seinen grauen Haaren, die eine Fülle aufweisen, als seien sie nie weniger geworden. Er wirkt blass, seine Augen sind unterlaufen, seine Wangen eingefallen und doch erkenne ich meinen Papa in ihnen wieder. Mein Papa der mich aufgezogen hat. Zwar nicht unter den besten Bedingungen, aber mit so viel Güte und Liebe, mit so viel Aufrichtigkeit und Positiver Energie, dass sie mir niemals geraubt werden kann. Von niemanden.

"Dad." schluchzend lasse ich meine Tasche fallen und stürze in seine Arme, die er in einer Bestimmtheit um mich schließt, dass ich mich sogleich wie Zuhause fühle. Ich spüre wie sein Körper zittert, wie er nach Atem ringt, um selber nicht zu weinen, aber er gibt seine Haltung auf, als ich meinen Kopf fester an seine Brust bette und meine Finger in seinen Pullover bohre. Dieser Herbe Geruch steigt mir in die Nase, lässt mich wohlig meine Augen schließen, während ich einfach seine Umarmung genieße, die ich solange nicht mehr gespürt hatte. "Was tust du hier?" Flüstere ich heiser. Mein Körper scheint erfüllt von Wärme zu sein. So eine grandiose Wärme, die mich niemals loslassen vermag. Ich spüre sein Lächeln an meinem Kopf, ehe er einen Kuss auf meine Stirn haucht und mich damit ein wenig von sich schiebt. Seine Augen gleiten über mein Gesicht und bleiben für einen Moment an meiner Lippe hängen.

 "Ich wurde für eine bestimmte Zeit entlassen. Es soll mir zur Genesung helfen." Ich glaube ich habe noch nie so sehr gelächelt wie in diesem Moment. "Ich kann dir den Salt Lake zeigen!" Rufe ich euphorisch aus und bringe ihn in einer Wehmut zum Lächeln. "und ich kann dir meine Freunde vorstellen! Und meinen Freu-" Ich breche augenblicklich ab. Keaton ist momentan in keiner guten Verfassung. Mein Dad ist es. Er ist auf dem Weg seiner Genesung, sodass ich meinen Kopf schüttle. "Entschuldigung. Es ist einfach so aufregend. Wirst du hier schlafen?" Ich schaue zu Jarrett, der sich ebenso kaum das Lächeln verkneifen kann. Mir fällt sogleich wieder ein, dass Jarrett seinen Bruder ja auch irgendwie verloren hat und nicht nur ich meinen Vater. Und seine Freude scheint mindest genauso groß wie die meine. "Wird er. Ich lasse meinen kleinen Bruder doch nicht in einem Hotel schlafen." Lachend schlägt er ihm auf seine Schulter, wodurch mein Vater ein leichtes Keuchen unterdrücken muss. Die Sorge steigt bei dem Anblick wieder auf. Er ist weder stark, noch stabil. 

Wenn wir schweigenWhere stories live. Discover now