46. Ernüchterung

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Ich bin stolz auf mich, aber mein Konto hasst mich. Ich habe jetzt von Donnerstag bis Samstag die Selection-Reihe gelesen (nur die ersten drei Teile) und fand sie gut. Anschließend habe ich „Das Reich der sieben Höfe" gelesen und bin doch ziemlich krass begeistert.

Mein Warenkorb ist schon wieder mit fünf Büchern gefüllt, die leider alles neue Reihen sind und meine Hände zittern, weil ich den zweiten Teil endlich lesen möchte.

Genau deswegen wollte ich nie anfangen zu lesen! Das geht einfach nie gut, da kann Keaton sich mit seiner Sucht mal ganz weit hinten anstellen. Bücher-Sucht ist definitiv das gefährlichere Kaliber! I mean, wie haltet ihr das bitte aus?!

So nun aber zu meiner anderen kleinen Sucht:
Ich sehe ja ein, das letzte Kapitel ließ Sloan ziemlich schwach aussehen, vielleicht macht es das Kapitel ein wenig wieder weg.

Aber jeder der meine Bücher kennt, weiß das meine Protas alle samt erst einmal ganz hart auf dem Boden aufkommen müssen...

... und dort eine Weile verweilen.

Sloan Dewayne

"Verstehe aber doch endlich, dass ich es wissen wollte! Du kannst nichts daran ändern mit wem ich zusammen bin, ich schon! Und ich möchte verdammt nochmal wissen was aus dem Typen geworden ist, mit dem ich zusammen bin!" Meine Stimme klingt mittlerweile leiernd und so unfassbar erschöpfend, dass sie nicht einmal mehr die Kraft hat, die ich mir wünschen würde. Ich möchte schreien, mir meine Haare ausreißen und zeigen, dass es mir ernst ist, dass ich die Situation nicht unterschätze und dass ich weiß was ich hier mache. Aber Corey blickt mich einfach weiter aus so fassungslosen Augen an, dass er meine Sichtweise nicht einmal zu verstehen versucht.

Er gibt sich nicht einmal die Mühe dafür.

"Ihr habt aber nicht geredet." Das Zack sich nun in das ganze einmischt und Val verhältnismäßig ruhig ist, lässt mich nur noch verrückter werden. Ich kann verstehen das sie nicht bei Keaton sein wollen und das Zack die Zwillinge auch gerade ungerne mit mir alleine lässt, aber dennoch. Das hier geht eigentlich niemanden etwas an! Nicht einmal den Zwillingen!

"Ich hätte es genauso gemacht." Als Val letztendlich die zerreißende Stille unterbricht treffen unsere Blicke aufeinander, während die Jungs sie nun ebenso verschlingend anschauen, wie sie mich zuvor angeschaut haben. "Zack, jetzt mal im Ernst, ich würde auch mit dir erst reden wollen, wenn ich weiß, dass du so eigentlich nicht zu mir bist. Wir hätten gleich nach unserem Mist Schluss machen können, haben wir aber nicht. Und wenn du dich zurecht erinnerst, haben wir nicht gleich mit dem Reden begonnen." Ihre Worte wirken so aufrichtig und eintrichternd, dass meine Schultern für einen Moment die Anspannung verlieren. Zack hingegen zieht seine Muskeln bei ihren Worten zusammen. "Ich habe dich aber nicht verletzt, Valerie." Ihre Züge nehmen etwas gequältes an, als sie ihren Kopf schüttelt und ich damit meine Augen auf dem Boden haften lasse. "Das hast du. Genauso wie ich dich verletzt habe."

Dieses Gespräch ist langsam auch nicht mehr für uns bestimmt, aber es beruhigt mein lauerndes Herz. Ja, ich hätte vielleicht nicht gleich mit Keaton schlafen dürfen. Ja, ich hätte auf meine Fragen eine Antwort fordern sollen, aber ich konnte nicht. Vielleicht auch, weil ich einfach angst vor der Veränderung habe. Vor der Veränderung eines Menschen, den ich wirklich geliebt habe. Den ich eigentlich noch immer liebe, aber gerade nicht erkenne.

Wären Corey und Zack nicht aufgetaucht, dann hätte ich vielleicht sogar noch eine Antwort erhalten, aber so schwebe ich nur weiter in dem Unwissen.

Die Stille die sich im Wohnzimmer ausbreitet, erlaubt mir, mich auf die Sofa Lehne zu setzten und meinen zitternden Beinen eine Pause zu geben. Seit dem wir hier angekommen sind, haben wir uns eigentlich nur angeschrien und beleidigt. Ich habe jetzt schon keine Ahnung was alles gesagt wurde, aber ich werde mindestens die Hälfte davon heute Nacht bereuen.

Wenn wir schweigenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt