53. Schlummernde Dunkelheit

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ÜBERRASCHUNGSKAPITEL

Oh mein Gott, ich freue mich gerade so abartig mich hier zu melden!

Zum Hintergrund: nein, die Updates stoppen weiterhin, aber ich habe heute Nacht von diesem Kapitel geträumt, beziehungsweise wie ich es geschrieben habe und ich habe gemerkt, dass ich langsam an den Rand des Aushaltbaren komme.

Also dachte ich mir: Jetzt schreibst du das eine Kapitel, wenn du deinen letzten Lernzettel geschrieben hast.

Also Lernzettel geschrieben und sofort an das Kapitel gesetzt.

Himmel, wie ich es vermisst habe! Wenn ich nicht schreibe, dann habe ich nach wenigen Tagen das Gefühl durchzudrehen und meinen Kopf zum platzen zu bringen, weil da so viel ist, das einfach raus muss!

Aber nur zu Vorwarnung: Das hier ist leider nur eine Ausnahme – eine schöne, kleine Überraschung, die ich uns gönnen möchte.

Also ganz viel Spaß!

Sloan Dewayne

Stockend weiten sich meine Augen, ehe sich meine verkrampften Finger aus dem Stoff von Keatons Shirt lösen. Ich bemerke nicht wie ich meine Luft anhalte, wie meine Lungen brennend protestieren. Ich bemerke nicht, wie Keaton mich weiter küsst, während sich dieses Blau so brutal und brennend in mich brennt.

Ich kann nichts aus ihnen lesen. Keine einzige Reaktion, keine einzige Emotion ist sichtbar und zum ersten Mal kommen mir die Warnungen der anderen nicht vor, wie ein winziger Versuch mich einfach nur vor einem Eifersuchts-Drama zu schützen, sondern mich wirklich zu beschützen. Vor ihm. Da schlummert etwas in ihm, dass ich nie zuvor gesehen habe, weil er es mich nie zuvor sehen lassen hat. Dieses etwas, verpasst mir eine solche Gänsehaut, einen solchen Schauder, dass Keaton ihn selbst mitbekommt und sich von mir zu lösen beginnt.

Nun, zumindest seine Lippen, denn seine Hände halten mich noch immer umschlossen, sodass ich nicht einmal eine Chance hätte, hier wegzukommen. Mich unter ihren Blicken zu verstecken, mich unsichtbar zu machen, zu laufen, zu flüchten.

Ich schäme mich. Keine Frage. Das was gerade passiert ist, sollte nicht passieren. Das was ich gerade gedacht habe, sollte ich nicht denken. Es ist schwach und feige sich in der Einsamkeit – die ich eigentlich nicht verspüren sollte – in den Händen wohlzufühlen, die mir all das erst antaten. Keaton schottet mich ab. Keaton benutzt mich, um sich ... gut zu fühlen. Keaton nimmt mir die Chance zu Entscheiden, was ich möchte. Es ist nichts was ich bei anderen toleriere und vor allem bei mir selbst nicht.

Aber es ist dennoch Keaton. Mein Keaton, der mich gerade hält. Mein Keaton der solch ein Leid trägt. Mein Keaton dessen Augen über mein Gesicht wandern und er bereits über seine Schulter schauen möchte, um herauszufinden, wen ich gerade fixiere.

Wer mich so aus dem Konzept bringt, dass selbst meine Tränen versiegeln.

Mein Herz pocht panisch in meiner Brust, als er sich regt, sodass ich meine Hände auf seine Wangen lege und ihn dazu bringe mich anzuschauen. Nicht ihn. Er soll ihn nicht bemerken. Er soll ihn nicht sehen. Er soll nichts von ihm und seiner tatsächlichen Nähe wissen.

"Was ist los, Baby?" Ich möchte was sagen, möchte irgendetwas von mir geben, aber ich bekomme nichts unter dem stechenden Blick der beiden heraus. "Sloan." Er lehnt sich vor, zieht meine Unterlippe zwischen seine Zähne.

Was gerade noch Genuss war, ist nun nur noch Ekel. Er soll mich nicht anfassen. Er soll mich nicht küssen. Nicht vor ihm. Nicht wenn er mit solch einem fixierenden Blick mein Blut in Wallungen bringt.

Wenn wir schweigenWhere stories live. Discover now