73. Unbenannt

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Tolle Nachricht: der zweite Teil des Buches, was ich gerade lese kommt heute an - NACHDEM der dritte und vierte ankam, sodass ich einfach nicht weiterlesen konnte.

Schlechte Nachricht: Ich habe das Kapitel noch nicht überarbeitet. Aber ich mache es noch :D

Sloan Dewayne

Es ist das permanente Klingeln, dass in meinem Kopf dröhnt und der einzige Grund wäre, meine Augen zu öffnen. Um es auszuschalten. Um es zu beenden. Um mich weiter an die warme Brust zu lehnen, dessen Herzschlag unter meiner Wange pocht und dessen Finger über meinem Rücken schweben. Oder in meinem Haar vergraben sind. Oder unsere Beine die miteinander verwoben sind.

Der Drang wieder zu schlafen gerät immer weiter in den Hintergrund, je wacher ich werde. Je spürbarer die Muskeln unter mir gezeichnet sind und je intensiver der verwobene Duft schmeckt. Meine Augenlider zittern leicht, als ich mich dazu entschließe gegen die Sonnenstrahlen anzublinzeln. Durch die Strahlen der Sonne tanzen kleine Staubpartikel, so friedlich und ungerührt, dass meine Bewegung wie ein Wispern von statten geht und ich Aspen anschaue.

Er wirkt so unfassbar friedlich und entspannt, dass ich einfach über sein raues Kinn fahren muss, um mich zu vergewissern, dass er echt ist. Trotz geschlossener Augen wirken selbst seine Schatten auf seiner Haut nicht mehr so tief, wie noch vor ein paar Stunden. Ein leichtes Lächeln huscht über seine Lippen, als er meine Hand in die seine nimmt und an seine Lippen führt, wodurch mich ein Blitzregen an Emotionen erwischt.

Er haucht einen Kuss auf meine Fingerkuppen, auf meine Knöchel, meinen Handballen, mein Handgelenk, auf meinen rasenden Puls, ehe er seine Augen öffnet und mich das strahlende Blau willkommen heißt.

Ich zucke zusammen, als erneut das Klingeln meine Ruhe zerreißt und mich die Panik packt.

Was zuvor noch so weit weg war, ist nun wieder die bittere Realität. Was zuvor alles nicht mehr in unserer Welt war, lässt die unsere jetzt zersplittern.

Mein Magen zieht sich unnatürlich schmerzhaft zusammen, als ich mich widerwillig aus Aspens Armen befreie und mich mit meiner Decke ans Fußende des Bettes setzte, um mein Handy aus meiner Hosentasche zu ziehen. Um Calebs Anruf entgegen zu schauen, um mir einfach diese verdammte Ruhe wieder zurückzuwünschen, die wir bis gerade eben noch hatten.

Ich möchte nichts sagen, als ich rangehe. Ich möchte eigentlich nicht einmal seine Stimme hören, aus Angst das Coreys Zustand sich vielleicht verschlechtert hat. Ich würde lieber im Unwissen bleiben, als eine weitere schlechte Nachricht zu hören. Die Worte aus Calebs gebrochener Stimme zu ziehen. Zu verstehen was passiert ist. Zu verstehen, was das alles für uns bedeutet, wenn Corey wirklich–

"Sloan?" Sein aufgebrachter Ton lässt mich das erste Mal zitternd ausatmen. Er ist wütend, aber nicht auf die Welt, sondern auf mich. Ein gutes Zeichen für Corey, aber ein schlechtes für mich. "Ich bin wach." Und meine Stimme ist kratzig, nur achtet er da jetzt gerade nicht sonderlich drauf. "Corey ebenso. Er ist nicht mehr auf der Intensiv. Sind die anderen noch da?" Während mich bei den ersten Worten Erleichterung erreicht, bin ich bei den nächsten Überfordert.

Zack, Anthony und ich haben keine Abmachung gemacht, dass ich sagen darf, dass sie die Nacht hier geschlafen haben. Ich wüsste nicht einmal ob sie mich decken würden oder ob –

Aspen zieht mir mein Handy aus den Fingern, welches ich noch versuche mit einem festeren Griff zu behalten. Aufgrund das Caleb uns hören würde, reiße ich lediglich meine Augen auf und schüttle panisch meinen Kopf, was ihn zum Grinsen bringt. Dann hält er es einfach an sein Ohr und räuspert sich – fast schon höflich, wodurch es noch höhnischer wirkt.

"Ich bins." Er sagt es als sei es kein Verbrechen. Als sei es das richtigste, dass er in meiner Reichweite ist und einfach an mein Handy gehen kann. Für uns ist es das Richtigste überhaupt, nur für alle anderen nicht.

Wie kann er also so verflucht ruhig sein, während Caleb ihn bereits anschreit. "Aspen lasse es sein." Warnend wispere ich es ihm zu, allerdings legt er einfach seinen Finger auf meine Lippen und schüttelt schmunzelnd seinen Kopf, bevor er eine Haarsträhne von mir um seinen Finger wickelt. "Beruhige dich, Cal. Die anderen brauchten ebenso ihre Ruhe und Chastity hat mich angerufen, ob ich nicht einfach wache halten kann." Eine Gänsehaut bildet sich auf meinem Körper, als seine Finger über mein Schlüsselbein schweifen. Mein Atem wird schwerer, seine Augen dunkler. "Es ist ja wirklich nicht so, als säßen wir nackt auf ihrem Bett. Also beruhige dich." Meine Wangen und mein Dekolleté füllen sich mit heißem Blut, was er mit hungrigen Augen betrachtet. Caleb wirkt verstummt, was noch schlechter ist. Wenn er ruhig ist, dann wartet er seine nächste Explosion einfach nur ab. Er wartet, bis er sich entladen kann, wie Corey mal gesagt hat. Aspen sollte das wissen, sodass ich erneut meinen Kopf schüttle, aber erneut verharre, als seine Finger zwischen meinen Brüsten hinunter fahren und die Decke mit hinunter ziehen.

"Das wäre dein Wunschdenken, Cal."

"Keine Ahnung wo sie gerade ist. Ich habe ihr das Handy abgenommen und dann ist sie runter gegangen. Vielleicht duscht sie gerade, dann kann ich ihr das Handy ja wiedergeben, wenn es so dringend ist?" Meine Augen ziehen sich zu schlitzen, dann weiten sie sich, als sein Finger meine Mitte findet und durch meine Nässe fährt. Seine Augen finden die meine, als ich keuche, dann lächelt er so ehrlich und charmant, dass ich keine Ahnung habe ob es Caleb oder mir gewidmet ist.

"Hm, ich bringe sie dir. Sagen wir in einer Stunde? Wer weiß, wie lange sie noch duschen ist." Meine Braue hebt sich, er brummt etwas, er legt auf, er wirft das Handy neben uns und baut sich über mir auf. Seine Finger noch immer mich massierend, meine Lippen von den seinen geöffnet, sodass ich endlich das Stöhnen kann, was ich die ganze Zeit wollte.

"Was sollte das?" Er lächelt an meinen Lippen und das so verdammt sexy, dass ich statt wütend auf ihn zu sein, meine Finger durch seine Haare gleiten lasse, wodurch er wohlig brummt. "Wir wissen nicht ob Zack uns deckt, also geben wir ihm so viel Wahrheit, wie er verträgt." Es ist genial dämlich, aber das sage ich nicht, weil er sich bereits wieder in mich schiebt und ich in diesem Moment an nichts anderes denken möchte.

Wir brauchen ein bisschen mehr als eine Stunde um wieder aus dem Bett zu kommen, um zu duschen und um uns anzuziehen. Keiner von uns kann die Finger voneinander lassen und keiner von uns denkt überhaupt daran, weiter weg zu gehen, als überhaupt nötig. Vielleicht weil die letzte Nacht endgültig alle Mauern eingerissen hat oder weil wir wissen, dass wir nicht immer so miteinander umgehen können.

"Möchtest du drüber reden?" Ich zucke zusammen, als Aspen mich so tief anschaut, dass ich glaube er würde mich berühren. Es dauert selbst einige Augenblicke bis ich mich fange und seine Frage in meinen Kopf rufe. "Worüber?" Sein Mundwinkel zuckt, ehe er nach meiner Hand greift und sie zu sich zieht. Genauso wie heute morgen. Und genauso mit einem heißen Schauder der über mich rieselt und den er mit wachsamen Augen beobachtet. "Über Corey, letzte Nacht, uns?" Möchte ich reden? Definitiv nicht über Corey, einfach weil ich nicht den gleichen Schmerz wie gestern spüren möchte. Über letzte Nacht und uns? Ich schüttle meinen Kopf. "Du?" Er verneint ebenso leise.

Wahrscheinlich ist es besser, wenn wir das alles unbenannt lassen. Wenn wir nicht weiter darauf eingehen. Wenn wir einfach so viel genießen, wie wir genießen können, bevor wir es aussprechen und es uns genommen werden kann.

Was nicht da ist, kann einem nicht weggenommen werden.

Was man selbst nicht weiß, kann einem nicht entrissen werden. Sehr einfach, aber es bereitet mir bereits jetzt eine Riesen Angst ein. Meine Finger zucken fester um die seine, als hätte ich diese Angst tatsächlich bereits. Als würde ich mich jetzt schon davor fürchten.

Sein Blick nimmt etwas schmerzliches an, dass mich schließlich wieder aus dem Fenster schauen lässt. Das Krankenhaus ragt selbst bei all den anderen Gebäuden heraus. Als würde es sich erkenntlich zeigen, spotten, dass wir sowieso keinen anderen Weg drumherum finden werden.

Mein Kopf schnellt zu Aspen, als er seinen Gurt ebenso löst und bereits Anstalten macht auszusteigen. "Was machst du?" Er wirkt auf meine alarmierte Frage mehr als amüsiert. "Caleb möchte mit mir sprechen." Meine Stirn legt sich fragend in Falten. "Wegen uns?"

"Ich glaube ich werde mir gleich wünschen, dass es unseretwegen ist."

Here we are again...
Ich muss leider mitteilen, dass morgen kein Update folgt, deswegen sehen wir uns am Donnerstag 

Wenn wir schweigenWhere stories live. Discover now