58. Innere Dämonen

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Sonnenbrand, Sonnenbrand, Sonnenbrand ... trotz dessen, dass ich mich wirklich eingecremt habe.

Aber hier das langerseeeeehnte Kapitel

Viel Spaß

Sloan Dewayne

Sein Kopf senkt sich tiefer, beißt in meinen Hals und lässt mich vor lauter Panik aufwimmern, woraufhin seine Lache rau und scharf ertönt. "K-keaton." Flehend pressen sich erneut meine Handballen fester gegen ihn, aber meine Kraft reich um weiten nicht aus, um seinen Wahn zu stoppen. Ich will mir dem nicht bewusst werden, ich möchte nicht das mein Kampf stoppt, weil dieses beschissene Mittel zu wenig war oder er einfach zu hartnäckig in Dingen wie Rauschmittel ist. Unbezwingbar in dieser Welt. Ich zwinge meine Augen dazu sich zu öffnen und den letzten Widerstand aufzugeben. Seine nackte Härte presst sich fester an meine offene Hose, löst einen kalten Schauder auf mir aus, der über meine Wirbelsäule fährt und mich am liebsten schütteln würde, damit ich aus diesem elendigen Traum aufwache. Aber es ist kein Traum und das wird mir auch erst bewusst, als ich sein Handy auf dem Fernsehtisch liegen sehe. Es blinkt kurz auf, es lässt mich regelrecht zusammenzucken, bevor Keaton seinen Kopf hebt und mein gesamtes Sichtfeld ausfüllt.

Seine eigentlich so weichen Lippen, sind zu einem harten Schmunzeln verzogen, dass seine Entschlossenheit zu präsentieren scheint. Für ihn gibt es kein Rückzug, für ihn gibt es nur diese Besessenheit, an der er sich klammert. Es ist die letzte Chance um nicht zu ertrinken und genau das möchte er nicht, aber ich kann nicht für seine Rettung verloren gehen. Ich darf das nicht mit mir machen lassen und ich habe viel zu lange darauf gehofft, dass auch nur irgendeiner kommt und mich rettet. Ich bekomme Hilfe und das ist genau der Moment in dem ich die Hand quasi nach ihnen ausstrecke, die sie mir schon so lange entgegen halten. Es ist der Moment in dem ich bemerke, dass es auf mich ankommt. Nicht auf meine Cousins und ihre Einstellung, auf Zack oder Dallas Feigheit und vor allem nicht auf Aspen.

Ich kann ihn nicht retten, ohne mich nicht selbst aufzugeben.

Meine Lippen ziehen sich zu einer unbarmherzigen Linie, als er meine Hose hinunterziehen möchte und ich in meinem letzten Willen mein Knie so kräftig nach oben ziehe und seinen Schwanz nicht nur treffe, sondern auch unerbittlich einquetsche. Das Grün seiner Augen wird bei dem Schmerz heller, als er sein Gesicht verzieht und mit zusammengebissenen Zähnen in die Knie gezwungen wird. Ich stoße ihn an seiner Schulter an, spüre seine Hand die nach mir greifen möchte, aber dieses eine Mal zu langsam ist. Nur dieses eine Mal und mir ist grausam bewusst, dass nicht einmal dieser Schmerz ihn aufhalten könnte. "Fuck!" Sein Schrei vibriert selbst in meiner Brust, als ich um die Couch renne und nach seinem Handy greife. In der Spiegelung des Fernsehers erkenne ich seinen dunklen Blick auf mir, der mich das Atmen vergessen lässt.

Vor allem als er sich aufrichtet. Schwermütig und mit verzerrtem Gesicht.

"Du kleine Schlampe glaubst auch, dass du dir alles erlauben könntest."

Es ist nicht mein Keaton. Es ist nicht mein Keaton, der sich da aufbaut und mir den Weg zum Badezimmer blockiert. Es ist nicht mein Keaton der sich mir gegen meinen Willen aufzwingen möchte. Nicht mein Keaton.

Ich schlucke die aufkommenden Tränen hinunter und umklammere das Handy fester, ehe ich wieder zum Bad gucke, dann zu ihm und seinem triumphierenden Grinsen. Es dauert genau drei Sekunden in denen ich meine Muskeln dazu bringe mich umzudrehen und in sein Zimmer zu rennen.

Das Schloss der Tür fliegt im selbigen Moment hinter mir zu, wie er seinen Körper dagegen wirft. Das Holz knarzt unter dem Schwung den er aufgebracht hat, es lässt mich zittern und weinen und schreien, er solle es lassen. Er soll gehen. Aber nichts passiert bis auf, dass die Tür immer weiter aus der Halterung herausspringt. Nicht mein Keaton.

Wenn wir schweigenWhere stories live. Discover now