26. Zweifelnder Kontakt

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Egal wie oft ich mein Zimmer aufräume, es bringt nichts. Egal wie oft ich meine benutzten Tassen wasche, es bringt nichts. Zum Ende des Tages haben wir dann doch wieder keine, weil alle für mein Kaffeekonsum draufgegangen sind. 

Dafür wird es langsam morgens wieder wärmer, sodass ich mich wieder draußen zum schreiben hinsetzten kann. 

Übrigens habe ich mich gestern mega über die große Beteiligung an dem Kapitel gefreut. Danke dafür❤️

Sloan Dewayne

Ich habe die Zeit aus den Augen verloren, als ich mich wieder auf meine andere Seite rolle und Keatons ruhigen Herzschlag an meinem Rücken, sowie seinen Arm über mir spüre. Es muss bereits weit nach Mitternacht sein. Meine Augen brennen schon vor Müdigkeit, allerdings finde ich einfach keine Ruhe und noch weniger finde ich in den nötigen Schlaf. Immer wieder kreisen die gleichen Gedanken in meinem Kopf herum und lassen mich regelrecht übel werden, während sich der Klumpen an Bauchschmerzen weiter ausbreitet und jedes gute Gefühl in mir fortreißt. 

Doch das schlimmste daran ist, dass ich nicht einmal weiß wieso genau es mir so ergeht. 

Weil ich meinen Freund betrogen habe und er nun seelenruhig neben mir schläft? Oder weil Aspen Chastity datet? 

Sogar noch bevor er sich mit mir getroffen hat und so große Töne spuckte. Vielleicht hat Caleb ja sogar Recht damit, dass er kein guter Umgang ist. Vielleicht sollte ich mehr auf sein Urteil vertrauen, da ich Aspen scheinbar doch nicht so gut kenne, wie ich angenommen hatte. Aber dann frage ich mich ob er Jamie wirklich jeder X-Beliegen Person vorzeigt. Ich kann es mir nicht vorstellen, allerdings hat er nicht einmal irgendwelche Anstalten gemacht, dass mein Umgang mit Jamie nicht gewollt war – also vielleicht, nimmt er ihn doch gerne als Aufreiß-Methode. 

Meinen Lippen entkommt ein Seufzen, als ich mich schließlich auf meinen Rücken drehe und versuche den pochenden Schmerz des Verrates über Aspen beiseite zu schieben. Ich habe ihn falsch eingeschätzt und nun komme ich mir noch dümmer, noch naiver und vor allem noch schrecklicher vor. Ich habe Keaton betrogen ... mit jemanden wie ihm. Das steigert die Wut auf mich selbst nur weiter ins Unermessliche. 

"Pst." Ich picke Keaton in seine Wange, worüber bereits ein leichter Bartschatten liegt. Er wirkt von dem Wochenende doch sehr mitgenommen und bisher fand auch nicht einmal dieses dumme Gespräch zwischen uns statt, um die Sache endlich aus der Welt zu schaffen. Ganz zu meinem eigenen Übel, habe ich nicht einmal selbst Lust darüber zu sprechen. 

Als Keaton sich noch immer nicht bewegt, lehne ich mich schließlich einfach über ihn und lege meine Lippen auf seine. Er braucht nicht einmal lange, um zu bemerken was vor sich geht, als sich seine Lippen auch schon bewegen. Ich bin selbst überrascht, dass er sich erstens von mir wecken lässt und zweitens nicht ausrastet. Doch als sich seine Hand bereits an meine Hüfte legt und unter mein Schlafshirt schlüpft, vergeht selbst dieser Gedanke und ich gebe mich ihm vollkommen hin, nur um alles andere zu vergessen. 

 Doch nicht einmal seine Nähe hält lang genug an, um mich besser fühlen zu lassen. Nicht einmal das spätere Frühstück, dass ich zusammen mit Keaton und den Zwillingen einnehme, ändert etwas an meiner Laune. Sie sind so verdammt friedlich, dass ich mich langsam darum sorge. Hätte ich gewusst, dass ich einfach mal für ein paar Stunden wortlos verschwinden muss, damit sie sich nicht mehr ihre Köpfe einschlagen, dann hätte ich das definitiv schon früher gemacht. Dennoch bleiben meine Skrupel über dieses Benehmen. 

"Ich nehme dich mit zur Schule, wenn ich Nachhause fahre." Ich möchte bereits auf Keatons Worte nicken, als Caleb dazwischen funkt. "Brauchst du nicht. Wir fahren sie." Ich schaue von Caleb zu Corey, dessen Mundwinkel bereits nach oben gleiten, es aber nicht einmal seine Augen erreicht. Irgendwas stinkt hier gewaltig. "Ich kann auch mit dem Fahrrad fahren." Schlage ich schließlich vor, doch Caleb schüttelt vehement seinen Kopf. "Ich muss noch mit dir reden." Meine Stirn legt sich in Falten, als ich schließlich zu Keaton schaue, der nur genervt in seine Kaffeetasse schaut. Also ist sogar er eingeweiht. 

Wenn wir schweigenWhere stories live. Discover now