68. Angsterfüllte Stille

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Durch das Wetter ist man einfach mega unschlüssig was man machen soll. Hört es auf zu regnen, scheint die Sonne, also geht man raus. Dann fängt es aber in diesem Moment an wieder zu regnen. Es wird kalt und windig. Das Wetter ist genauso unschlüssig, wie ich wenn es darum geht zu entscheiden was ich essen möchte.

Ich bin noch nicht so sicher, wie viele Kapitel es heute werden. Vielleicht drei, vielleicht vier, vielleicht fünf.
Maximal fünf - mehr konnte ich heute nicht schreiben, allerdings bin ich echt mega stolz drauf.

Aber durch Lesenächte fällt mir immer wieder auf wie kurz eine Stunde ist... lol.

Ps. Das Drama kann starten.
Viel Spaß!

Sloan Dewayne

"Freunde?" Val und Heaven schauen mich an als hätte ich sie nicht mehr alle, während Willow eher so wirkt, als würde sie wissen, dass da noch mehr hintersteckt. Das sage ich nur noch nicht, weil ihre Reaktion bereits so mies auf Aspen und meine Freundschaft ausfällt. "Er hat mir geholfen und ich sehe nichts schlechtes in ihm." Außer das er sich seit zwei Tagen nicht mehr gemeldet hat. Eigentlich seit dem Zeitpunkt wo er mich nachhause brachte, nachdem Chastity mich vom Drive-In weggeholt hat und mir ein Alibi gab.

Seit diesem Zeitpunkt wo er jemanden gesehen hat und darüber eisern schweigt.

Mir ist bewusst das Aspen eine Vergangenheit hat. Das er Geheimnisse hat, aber in diesem Moment habe ich mich seiner Vergangenheit bedrohlich nahe gefühlt. Er hat abgeblockt als ich ihn gefragt habe und er blockt genauso meine bisherigen Anrufe ab. Eigentlich waren es lediglich zwei, allerdings hat er den letzten sogar weggedrückt, wodurch für mich unmissverständlich klar war, dass er mich nicht sprechen möchte.

"Aspen ist niemand der gerne hilft, ohne dafür etwas zu verlangen." Murmelt Val etwas verbittert, was mich meine Augen zusammenziehen lässt. "Aus welcher Zeit stammt dieser Gedanke von dir? Vor oder nachdem er im Gefängnis war? Vor oder nachdem er alles verloren hat?" Sie blinzelt mich etwas perplex an aufgrund von meiner scharfen Stimmlage, ehe sie schnaubend ihren Kopf schüttelt. "Ich sage es doch nur. Sei vorsichtig." Am liebsten würde ich dieses Thema einfach vergessen, aber allein wie sie mich anschaut, weiß ich, dass Zack seine Finger im Spiel hat. Das er sie darüber belehrt hat, was sie zu denken hat. Über Aspen.

Aspen hat sehr viel mehr Recht, als ich mir zugestehen wollte. Menschen glauben sie wissen alles über jeden. Und sie sind ansteckend. Sie stecken andere mit ihren Gedanken und ihren Anmaßungen an, bis es die Wahrheit ist, weil alle es glauben. Es ist ekelhaft und so sehr in uns drinnen, dass wir es nicht mal mehr selbst merken.

Vielleicht ist es aber auch der einfachere Weg für alle. Wie mühselig ist es Menschen in sein Leben zu bringen, um dann verletzt und enttäuscht zu werden? Die kleinsten Behauptungen schrecken also bereits ab, ohne das man der Person eine Chance gab, sich zu zeigen. Zu zeigen, dass sie sich verbessert hat. Zu zeigen, dass sie anders geworden ist. Für einen selbst anders geworden ist. Es steckt so viel Verbitterung in der Welt, dass wir nicht einmal versuchen etwas dagegen zu unternehmen. Wir halten an den Behauptungen die bereits existieren, weil eine Veränderung immer Schmerz verursachen kann.

So viel Schmerz, dass wir allesamt darin ertrinken und wie Leichen über die Welt herumirren.

"Was machst du hier eigentlich schon wieder, Val?" Seufzend ziehe ich einzelne Grashalme aus der Erde und lege meine Augen auf die Blondine. "Ich war vor einem Monat das letzte Mal hier, Sloan. Und ich habe einen Freund hier." Augenrollend lehne ich mich zurück und starre durch meine Sonnenbrille in das tiefe Blau des Himmels. Es ist unfassbar das es bereits einen Monat her ist, seit dem das Footballspiel war. Seit dem die anderen wirklich das erste Mal etwas von Keaton und mir mitbekommen haben. Die Zeit geht so schnell und doch nicht schnell genug.

Wenn wir schweigenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt