Wie geht es jetzt weiter?

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Der letzte Tag in Paris kommt schneller, als mir lieb ist. Ich bin noch nicht bereit wieder nach Hause zu fliegen, aber das Shooting ist heute Nachmittag vorbei und somit habe ich hier nichts mehr verloren.
Mein Flieger geht am frühen Abend, weshalb ich meinen Koffer gleich mit zum Set schleppe. Ich werde von dort direkt zum Flughafen fahren, wobei mir bei dem Gedanken daran unwohl im Magen wird.
Ich möchte noch nicht gehen. Ich möchte hier bleiben. Gemeinsam mit Harry.

Der gestrige Abend hängt in meinem Kopf. Ein Lächeln schleicht sich auf meine Lippen, als ich daran zurück denke, wie wir noch Stunden auf der Bank gesessen haben und uns immer wieder geküsst haben. Irgendwann habe ich Harry dann zurück zum Hotel gebracht, habe ihn erneut geküsst und bin dann zurück in mein eigenes Hotel. Die Frage nach einer gemeinsamen Nacht stand nicht zur Debatte. Es hätte alles kaputt gemacht.

Während wenige Stunden später das Shooting im vollen Gange ist, habe ich mich mit meinem Laptop in eine ruhige Ecke verkrümelt und gehe meine Mails durch. Immer wieder schiele ich zwischendurch zu Harry, beobachte ihn bei seiner Arbeit und merke, dass die Schmetterlinge in meinem Bauch immer mehr werden. Ich muss ihn so schnell wie möglich wiedersehen und habe mir heute Nacht meine Gedanken gemacht. Harry hat mir gestern seine Termine genannt. Hat mir erzählt, dass er nach Mailand und Barcelona muss. Leider nicht nach London. Doch wenn er aus Barcelona zurück ist, hat er erstmal bis Ende des Jahren nur Aufträge in New York.
Meine Idee wächst.
Ich arbeite weiter und merke nicht, wie die Zeit immer mehr vergeht. Erst als ein lauter Pfiff ertönt, hebe ich meinen Kopf und sehe, wie die Mitarbeiter und die Models zufrieden klatschen. Harry bedankt sich, hält eine kleine Ansprache und lobt die Models, als das Shooting offiziell für beendet erklärt wird. Schnell packe ich meine Sachen zusammen und eile zu Harry, welcher dabei ist, seine Objektive in die verschiedenen Taschen zu sortieren.
"Du warst wirklich wundervoll", gestehe ich, begegne seinem Blick und kann mein Lächeln nicht unterdrücken. Seine Wangen werden leicht rot, als ein leises "Danke" über seine Lippen kommt.
"Ich...mein Flieger...also ich fahre gleich zum Flughafen", gestehe ich geknickt und trete von einem Fuß auf den Anderen. Mein Lockenkopf nickt. Er weiß es bereits, da ich es gestern erwähnt habe.
"Hast du...möchtest du vielleicht vorher noch einen schnellen Kaffee mit mir trinken?". Ich deute mit meinem Kopf auf die Kaffeemaschine, die ein paar Meter neben uns aufgebaut ist. Das Team braucht eh noch ein paar Stunden, bis das Set abgebaut ist.
Harry nickt und grinst mich an. "Ich packe noch schnell die Sachen zusammen und dann habe ich Zeit für dich".
Ich gehe derweil noch schnell zu unseren Models, verabschiede mich bei ihnen und danke ihnen für ihre Zuverlässigkeit. Die Verabschiedung von Gigi dauert ein wenig länger, doch sie verspricht mir, dass wir uns bald wiedersehen. Ich mag sie einfach und wenn Zayn nicht Liam an seiner Seite hätte, hätte ich ihm sicherlich eingetrichtert, dass Gigi genau die Richtige für ihn ist.

Mit zwei Bechern Kaffee warte ich auf einer kleinen Bank neben dem Gewächshaus.
Ich möchte noch immer nicht nach Hause, aber danach geht es leider nicht.
Harry erscheint, setzt sich neben mich und nimmt mir einen Becher aus der Hand. Lächelnd sehen wir uns an, nehmen dann einen Schluck von dem schwarzen Gold und können die Augen nicht voneinander nehmen.
Ich nehme all meinen Mut zusammen, räuspere mich einmal und rücke dabei ein wenig näher an den hübschen Lockenkopf.
"Wie geht es jetzt weiter?", möchte ich wissen, sehe dabei unauffällig auf seine Lippen. Wie gerne ich ihn einfach küssen würde. Einfach so. Doch ich bin mir unsicher, ob die Stimmung dafür geeignet ist und ob Harry das wollen würde.
Er nimmt einen Schluck Kaffee, wendet dann seinen Blick ab und sieht in die Ferne.
"Das wird sich zeigen", meint er, lässt seinen Blick schweifen. Ich schlucke. Er ist noch immer unsicher und das kann ich ihm nicht verübeln.
"Ich habe mir etwas überlegt", gestehe ich und bekomme seinen Blick zurück. "Wenn du wieder in New York bist, dann würde ich dich sehr gerne besuchen. Natürlich muss ich das mit der Firma klären, aber ich habe noch Resturlaub und den würde ich gerne bei dir, mit dir, verbringen".
Harrys Augen blitzen auf und ein wundervolles Lächeln erscheint auf seinen Lippen.
"Das fände ich schön", gesteht er, wendet dann seinen Blick aber wieder ab.
"Wenn du das in einigen Wochen noch immer möchtest, bist du herzlich bei mir willkommen".

Amor manet.Where stories live. Discover now