Ich bin dir seit der ersten Sekunde verfallen

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Harry fährt mich mal wieder mit einem Taxi durch die halbe Stadt.
Als wir aussteigen, möchte ich die Fahrt bezahlen, aber er lässt mich einfach nicht.
Grinsend nimmt er wieder meine Hand und steuert eine orange Fähre an.
"Wir fahren jetzt mit der Staten Island Ferry. Keine Angst, ich schleppe dich nicht auf die alte Lady".
Harry lacht und mir wird etwas unwohl im Magen. "Aber-" - "Kein aber, Louis. Wir verlassen das Schiff nicht, versprochen. Also los".

Harry zieht mich hinter sich her und ich lasse es einfach geschehen. Wir gehen nach ganz Oben, stellen uns an den hintersten Teil der Fähre. Ich lasse meinen Blick gleiten, mein Magen ist noch immer etwas unruhig. "Entspann dich", haucht Harry leise, legt seinen Arm um meine Schulter und grinst mich an.
"Wir fahren nur um die Freiheitsstatue herum. Kein Aussteigen, keine Höhe, nur wir Beide und das Wasser". Ich nicke, entspanne mich ein wenig.
Ein Pfiff ertönt und das orange Ding setzt sich in Gang. Die Sonne scheint, wärmt mein Gesicht, wobei ein leichter Wind für eine kleine Gänsehaut auf meinen Armen sorgt.
Harrys Arm verschwindet irgendwann von meiner Schulter, doch das stört mich nicht wirklich.
Ich bin viel zu sehr damit beschäftigt mir die Aussicht anzuschauen und merke, wie das komische Gefühl in meinem Magen verschwindet und ich das Ganze hier genieße.
Als wir dann direkt neben der Freiheitsstatue vorbeifahren, lege ich meinen Kopf in den Nacken, damit ich sie bewundern kann. Ich wusste das sie groß ist, aber wenn man direkt davor ist, dann scheint sie einen umzuhauen.
Ein Klicken ertönt neben mir, doch meine Augen bleiben auf der grünen Frau.
Es ist wirklich unglaublich.
Erneut ertönt ein Klicken und nun muss ich doch schauen, was es war. Ich neige meinen Kopf und sehe direkt in Harrys Kamera, die erneut Klickt.
"Was-", will ich wissen, doch erneut schießt Harry ein Foto und grinst mich dann an.
"Du bist ein wundervolles Fotomotiv".
Meine Wangen werden rot und beschämt schaue ich wieder hinauf zur alten Lady, wie Harry sie immer nennt.
Erneut ertönt ein Klicken.
"Harry, bitte", murmele ich und merke, wie mir ganz warm wird.
Er erscheint neben mir, seine Ellenbogen legen sich auf die Rehling und sein rechter Arm berührt meinen linken Unterarm. In mir flattert etwas, aber es ist ein angenehmes Flattern.
"Ich möchte diesen Moment gerne festhalten. Ich möchte dich festhalten".
Mein Kopf neigt sich und ich sehe den Fotografen an. Ein Lächeln umschmeichelt seine Lippen und ich bin mir sicher, dass er mit diesem Lächeln alles bekommt was er will.
"Ich meine das Ernst, Louis. Du bist wirklich ein wundervolles Motiv."
"Harry". Mein Lächeln unterdrückend beiße ich mir auf meine Unterlippe und sehe auf meine Arme.
Er soll damit aufhören. Ich fühle mich dämlich, wenn er so etwas sagt.
"Louis", äfft er mich in einem quengelnden Ton nach und im nächsten Moment dreht er mich zu sich herum und umfasst mein Gesicht mit seinen Händen.
Seine Kamera baumelt um seinen Hals, während sich seine grünen Augen mit meinem Blick verschmelzen. "Nimm endlich Komplimente an. Du bist wunderschön, Louis, dafür muss man sich nicht schämen."
Ich will erneut meinen Blick senken, doch Harry hält meinen Kopf an Ort und Stelle.
"Du bist der schönste Mensch, den ich jemals gesehen habe und ich muss dich einfach für die Ewigkeit auf meiner Kamera festhalten".
Und dann küsst er mich und ich lasse es geschehen.
Ich kann mich eh nicht wehren, da seine Küsse eine süchtig machende Art an sich haben. Seine Lippen sind wundervoll und wenn ich könnte, wenn ich mich trauen würde, dann würde ich ihn einfach den ganzen Tag küssen.

Die restliche Fahrt hält Harry mich fest in seinen Armen und als wir dann die Fähre verlassen, scheine ich zu schweben. Dieser Mann schafft es, dass ich mich unglaublich fühle und das macht mir ein wenig Angst. Immerhin kennen wir uns eigentlich nicht, aber es scheint, als wenn Harry schon immer da war.

Erneut fahren wir mit einem Taxi und ich finde mich wenig später im Central Park wieder.
Es ist zur Gewohnheit geworden, dass Harry meine Hand hält und ich beschwere mich nicht. Es fühlt sich toll an und ich genieße es.
" Die Bow Bridge".
Wir bleiben am Central Park Lake stehen und Harry deutet auf eine wunderschöne Brücke. "Du kennst sie sicherlich aus vielen Filmen. Hier werden verdammt viele Heiratsanträge gemacht". Ich nicke und bestaune die wunderschöne Kulisse. Tatsächlich kommt mir die Brücke bekannt vor. Sicherlich habe ich den ein oder anderen Film mit ihr gesehen.
"Komm".
Harry nimmt wieder meine Hand und wir schlendern über die Brücke. In der Mitte bleiben wir stehen, schauen still auf die vielen, kleinen Ruderboote die über den See fahren, als plötzlich wieder ein Klicken ertönt. Schmunzelnd schüttele ich meinen Kopf und sehe zu Harry, der mit einem Lächeln ein weiteres Foto von mir macht.
Als sich unsere Blicke jedoch treffen, lässt er die Kamera sinken. Sie hängt wieder an seinem Hals, als er nach meinen Händen greift und mich an sich zieht.
"Ich weiß nicht was es ist, Louis", haucht er leise und lässt meine Hände los, umfasst stattdessen mein Gesicht. "Aber das hier, hier mit dir, es fühlt sich alles so gut an".
Beklommen nicke ich.
Alles in mir kribbelt und schreit nach ihm.
"Du raubst mir den Atem", flüstert er, kommt meinem Gesicht ein wenig näher. "Wir kennen uns kaum und doch - doch fühlt sich alles so vertraut an."
Mein Puls schießt in die Höhe und er kommt noch ein Stück näher. Unsere Lippen streifen sich bereits, als ich meine Augen schließe und meine zitternden Hände in Harrys Hemd kralle.
"Ich bin dir seit der ersten Sekunde verfallen".
Und dann treffen sich endlich unsere Lippen und mir wird schwindelig von diesem Kuss, diesen Gefühlen in mir. Ich schwebe auf einer wundervollen Wolke, von der ich nicht mehr herunter möchte.

Amor manet.Where stories live. Discover now