Happy New Year

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Kurz vor Mitternacht leert sich der Laden. Die Menschen drängen sich dicht an dicht auf dem Gehweg vor der Bar und warten gespannt auf Mitternacht, auf das Feuerwerk und darauf, den anderen ein frohes, neues Jahr zu wünschen.
Auch meine Freunde gehen nach draußen und als alle bis auf Harry und mir die Bar verlassen haben, gehen auch Zayn, Kendall und Kendalls Bruder hinaus.
"Möchtest du auch raus?", frage ich meinen Lockenkopf und deute auf unsere Jacken, die über der Stuhllehne hängen. Harry steht auf, stellt sich vor mich und nimmt meine Hände. Lächelnd sieht er mir in die Augen, hebt meine Hände an und haucht einen zarten Kuss auf meinen Handrücken. Wie immer beginnt alles zu kribbeln und ich kann nicht oft genug erwähnen, wie sehr ich diese Geste liebe.
"Wenn ich ehrlich bin, würde ich lieber mit dir alleine sein".
Zufrieden nicke ich, gehe einen weiteren Schritt auf ihn zu, ohne ihn aus den Augen zu lassen.
Stumm schauen wir uns in die Augen, halten uns an den Händen und gedanklich lasse ich dieses Jahr Revue passieren.
Wenn mir jemand im Januar gesagt hätte, dass ich dieses Jahr einen unglaublichen Mann kennenlerne, der mich vom arbeiten abhält, hätte ich diesen Jemand sicherlich für vollkommen verrückt erklärt.
Aber da stand er, klaute mir mein Taxi und zeigte mir eine ganz neue Welt.

Im Hintergrund beginnen die Menschen den Countdown. Voller Freude und Begeisterung zählen sie von zehn herunter, wohingegen ich die letzte Lücke zwischen Harry und mir schließe.
Tief versinke ich in seinen Augen, bin unglaublich froh, dass er mir damals in Paris noch eine Chance gegeben hat und auch wenn wir in einer Fernbeziehung leben, es sicherlich nicht einfach wird, weiß ich, dass das zwischen uns etwas Großes ist. Es muss einfach. Die Gefühle die ich für diesen Mann habe, lassen alles bisherige in einem blassen Licht erscheinen. Ja, ich bin mir verdammt sicher, dass ich noch nie solch tiefe Gefühle für jemanden hatte. Nicht für meine erste große Liebe und auch garantiert nicht für meinen Ex-Freund. Alles erscheint lächerlich im Vergleich zu dem hier.

"3...2...1", draußen beginnen die Menschen zu rufen, fallen sich um den Hals und zeitgleich beginnt das Feuerwerk. Doch unsere Blicke liegen noch immer aufeinander.
"Happy New Year", kommt es leise aus Harrys Mund. Seine Hand legt sich auf meinen Rücken, die andere schiebt sich auf meine Wange, wodurch er mich gegen seine Brust ziehen kann.
"Happy New Year", hauche ich genauso leise zurück und dann küssen wir uns endlich.
Mein erster Neujahrskuss und das ausgerechnet mit Harry.
Wenn ich könnte, würde ich einen Regenbogen kotzen, so glücklich bin ich.
Mein Lockenkopf lächelt unter dem Kuss, löst kurz seine Lippen, ehe sie erneut auf meine treffen. Sanft und liebevoll, zärtlich und dennoch intensiv genieße ich diesen Kuss und so wie sich das Feuerwerk anhört, so fühlt es sich in meinem Bauch an. Alles scheint zu explodieren.
"Louis". Vorsichtig löst Harry sich von mir, umfasst mein Gesicht und schenkt mir ein herzerwärmendes Lächeln. Er muss aufhören so wundervoll zu sein. Ich werde sonst noch ohnmächtig, oder bekomme einen Zuckerschock.
Liebevoll streicheln seine Daumen über meine Wangen, lassen meine Beine zu Pudding werden und ich möchte, dass dieser Moment ewig wehrt.
"Ich...danke für die schönen Monate", kommt es wieder leise aus seinem Mund. Warum er so leise spricht weiß ich nicht, aber es passt zur momentanen Stimmung perfekt.
"Ich liebe die Zeit mit dir, ich liebe unsere Telefonate und ich liebe es, neben dir zu schlafen".
Abermals dreht alles in mir durch, mein Herz wird sicherlich gleich den Geist aufgeben.
Liebe.
Ja, auch ich liebe das alles an ihm.
Ein leichter Rotschimmer legt sich auf seine Wangen, als er sich einmal kurz auf die Lippen beißt, mir dann aber wieder tief in die Augen schaut.
"Und ich liebe dich".

Mein Herz hat aufgehört zu schlagen.
Wirklich, es schlägt nicht mehr und die Zeit scheint ebenfalls eingefroren zu sein.
Er liebt mich? Mich?
Oh Scheiße, ich habe wirklich den verdammten Jackpot!

Vielleicht stürze ich mich ein bisschen zu stürmisch auf meinen Freund, damit ich ihn mit unzähligen Küssen überhäufen kann, aber das ist mir egal. Auch ist mir egal, dass wir ins Taumeln geraten und Harry es gerade noch so verhindern kann, dass wir auf dem Boden landen.
Immer wieder drücke ich ihm einen Kuss auf die Lippen, bekomme nur verschleiert mit, wie mein Lockenkopf leise lacht und mich dann von sich schiebt.
Er möchte etwas sagen, doch ich presche dazwischen. Ich kann das hier doch nicht unkommentiert lassen und, ich meine, ich fühle doch genau das Selbe.
Bevor er also auch nur ansatzweise irgendeinen Laut von sich geben kann, hauche ich ihm einen weiteren Kuss auf die Lippen, sehe in das bezaubernde Grün vor mir und gestehe ihm meine tiefsten Gefühle.
"Und ich liebe dich, Harry."

Jetzt kann uns nichts mehr halten.
Gierig pressen wir uns aneinander, küssen uns mit einer so immensen Leidenschaft, dass mir ganz schwindelig wird.
Sie sind gesagt, die drei magischen Worte sind gesprochen und damit wird unsere Beziehung noch einmal auf ein ganz anderes Level gestellt.
Erst, als jemand laut lachend auf meinen Rücken springt, ich deshalb von Harry ablasse und automatisch nach den Beinen des Menschen auf mir greife, mir Zayn dann lachend durch die Haare wuschelt, kommen Harry und ich aus unserer Blase heraus.
Glücklich jubelnd wünschen uns meine Freunde ein neues Jahr, fallen uns in die Arme, doch meinen Blick lasse ich dabei nicht eine Sekunde von Harry.
Und auch er sieht mir unentwegt in die Augen.

Er liebt mich.

Amor manet.Where stories live. Discover now