Fluffy Feelings und Rührei.

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Harry steht am Herd, macht Rührei, während ich am Küchentisch sitze und bereits seit drei Stunden arbeite. Mittlerweile bin ich seit ganzen sechs Tagen hier und ich kann nicht glauben wie gut es sich anfühlt jeden Tag neben Harry aufzuwachen.
Ich beobachte meinen Freund, bewundere seine wirklich ansehnliche Kehrseite und merke, wie sich meine Mundwinkel zu einem Lächeln verziehen. Es ist beinahe absurd, wie vertraut mir diese Situation vorkommt und doch liebe ich es genau so.
"Louis?".
Erschrocken zucke ich zusammen und schaue auf, habe nicht bemerkt, dass Harry sich umgedreht und mit mir geredet hat. "Entschuldigung, was?". Er lächelt, schüttelt den Kopf und kommt zu mir. Er beugt  sich über den Tisch, greift nach meinen Händen und haucht mir einen Kuss auf die Nasenspitze.
"Na, wo warst du mit deinen Gedanken, mh?".
Grinsend ziehe ich ihn um den Tisch herum, ziehe ihn in meine Arme und auf meinen Schoß. Meine Arme schlinge ich fest um ihn und ich erschaudere bei seinem Parfum, welches in meine Nase steigt. Es riecht einfach himmlisch und wenn ich in ein paar Tagen wieder fahren werde, werde ich meine gesamte Kleidung damit einsprühen, damit ich seinen Duft bei mir habe.
"Was wolltest du wissen, Sun?". - "Wo du mit deinen Gedanken warst. Aber ich kann es mir denken". Grinsend piekt er mir in die Wange, was mich empört aufschnaufen lässt, während mein Finger ihn in die Seite piekt und mein Freund deswegen leise nach Luft schnappt.
"Eigentlich habe ich dich gefragt, ob ich dich in der Küche während der Arbeit wirklich nicht störe. Du hast aber nicht geantwortet, stattdessen wie ein Perverser auf meinen Hintern gestarrt, weswegen sich meine zweite Frage eigentlich erübrigt." - "Ich liebe deinen Hintern, wie soll ich da woanders hinschauen?". Mein Lockenkopf verdreht liebevoll seine Augen, schmunzelt dann und will von meinem Schoß aufstehen, doch ich halte ihn an den Hüften fest. "Was soll das den werden?", möchte ich gespielt entsetzt wissen, was Harry zum lachend bringt und er abermals seinen Kopf schüttelt.
"Ich muss das Rührei weiter machen". - "Okay, Argument. Ich werde dich gehen lassen, unter einer Bedingung". Abwartend sieht er mich an, versucht Ernst zu bleiben, doch seine Mundwinkel zucken verdächtig. "Ich bekomme einen Kuss, dann darfst du dich weiter deinem Rührei widmen".
Sofort beugt sich mein Freund zu mir herunter, legt seine Hände auf meine Wangen und küsst mich.
Halleluja und wie er mich küsst.
Dieser Kuss ist sofort heiß und bestimmend, sodass meine Hände sich automatisch auf seine Hüften legen und ich meine Finger fest in den Stoff seiner Hose kralle. Als unsere Zungen aufeinander treffen, seufze ich zufrieden auf, will ihn wieder auf meinen Schoß ziehen, doch da löst Harry unsere Lippen voneinander und bringt Abstand zwischen uns. Ein protestierender Laut verlässt meinen Mund, doch mein geliebter Lockenkopf kichert nur leise und schlendert dann ganz gemütlich zu seinem beschissenen Rührei zurück.
"Das...das...Harry". Er kann mich doch nicht einfach so heiß machen und dann einfach gehen.
Sowas macht man nicht.
"Ich muss gleich zum Set, Love. Und vorher möchte ich gerne noch Frühstücken."
Er schenkt mir ein liebevolles Lächeln und sofort macht mein Herz einen Hüpfer.
„Hast du es dir überlegt?", frage ich und beobachte ihn, wie er den Salzsteuer in die Hand nimmt. Ein Seufzen entfährt ihm, während er den Herd ausstellt und die Pfanne auf die Arbeitsplatte stellt. Harry nimmt sich eine Gabel und schiebt sich die erste Portion Rührei in den Mund, während er nickt.
Eine Angewohnheit, die ihn irgendwie noch sympathischer macht. Er isst oft direkt aus der Pfanne.
"Ich würde gerne, aber ich habe drei wichtige Shootings. Die kann ich nicht absagen, so gerne ich das auch möchte.".

Vor zwei Tagen habe ich einen Anruf von meiner Mutter bekommen, die mir mitteilte, dass ich in einigen Tagen für eine Woche nach Rom muss. Dort sind zwei Shootings geplant und da anscheinend die halbe Belegschaft krank ist, bleibt ihr keine andere Wahl und muss mich mitschicken. Natürlich habe ich Harry sofort gefragt, ob er mich begleiten wird, aber leider hat er, wie es aussieht, keine Zeit.
Die Vorstellung auf einen kurzen Urlaub mit meinem Lockenkopf ist verzückend, auch wenn ich während der Zeit arbeiten muss. Gerne hätte ich meine Feierabende mit Harry in Rom verbracht.

Mein Freund mustert meinen geknickten Blick, kommt erneut auf mich zu und schiebt sich wie vorhin auf meinen Schoß. "Ich kann versuchen danach nach London zu kommen.".
Man sieht ihm an, wie er in Gedanken seinen Terminplaner durchgeht. "Vielleicht schaffe ich es mir ein paar Tage freizuschaufeln".
Das wäre natürlich wundervoll, denn nach den Tagen hier, scheint mir der Gedanke daran so lange von ihm getrennt zu sein vollkommen absurd. Ich weiß jetzt schon nicht, wie ich das aushalten soll und bin mir sicher, dass ich nie wieder richtig schlafen kann, solange er nicht neben mir liegt.
Das große Leid einer Fernbeziehung.
"Jetzt guck nicht so, Love. Können wir die Tage hier nicht einfach genießen, ohne an die kommende Zeit zu denken?". Ertappt senke ich meinen Blick. Es ist mir ein Rätsel, wie Harry es immer wieder schafft in meinen Kopf gucken zu können.
"Louis".
Reumütig hebe ich meinen Blick, schmelze bei Harrys Blick dahin und genieße seine Hand, die sich auf meine Wange legt. Er mustert mich, lächelt liebevoll und bereitet damit ein heftiges Kribbeln in meinem Körper aus. Seine Grübchen stechen hervor und für diese würde ich morden.
Sie machen Harry noch perfekter.
Kaum merklich kommt er näher, lässt beinahe unscheinbar seine Lippen über meine gleiten.
"Habe ich dir schon gesagt, dass du mit diesem Bart verdammt scharf aussiehst?".
Ich hebe meine linke Augenbraue. "Ich wusste nicht, dass es dich anmacht, wenn ich mich eine Woche lang nicht rasiere". Er grinst noch immer, seine Lippen noch immer gefährlich nahe an meinen.
"Oh, mich machen noch ganz andere Sachen an".

Amor manet.Where stories live. Discover now