Sind sie verspiegelt?

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Natürlich schlafen Harry und ich in dieser Nacht nicht wirklich viel. Wir haben uns einfach viel zu lange nicht gesehen und uns dementsprechend vermisst.
Und als mein Wecker am nächsten morgen klingelt, fühle ich mich wie gerädert. Am liebsten würde ich jetzt einfach hier im Bett bleiben, mit Harry kuscheln und dann vielleicht später ins Lemoncake gehen und frühstücken. Aber leider muss ich heute noch ins Büro, weswegen ich mich quälend aus dem Bett hieve, bedacht darauf Harry nicht zu wecken und anschließend ins Badezimmer schleiche.
Ich schließe gerade meine Augen, genieße das heiße Wasser auf meinem Gesicht, als plötzlich die Glasschiebetür aufgeht und sich warme Hände auf meine Schultern legen. Ein sanfter Kuss auf meine Schulter folgt.
"Du bist viel zu früh wach", grummelt mir mein Freund müde ins Ohr und sorgt mit seiner dunklen Stimme am Morgen für eine Gänsehaut auf meinem Körper.
"Ich muss ins Büro", gestehe ich, müde und schmusig, die Küsse auf meiner Schulter und meinem Hals genießend.
"Ich möchte dich begleiten". Erstaunt drehe ich mich um, sehe in die grünen Augen meines Freundes, welcher mich liebevoll anlächelt. "Ich möchte dein Büro sehen und außerdem muss ich deiner Mutter mal Hallo sagen". Ich zögere einen Moment. "Wird dir das nicht zu langweilig?". Immerhin sitze ich stundenlang an meinem Schreibtisch und kann Harry nicht viel Aktion bieten. Doch mein Freund grinst nur, schlingt seine Arme um mich und haucht mir einen Kuss auf die Nasenspitze.
"Ich werde nicht den ganzen Tag dort bleiben. Irgendwann rufe ich Niall an und befreie ihn auf der Sexhöhle von Liam und Zayn". Lachend verdrehe ich meine Augen, nicke dann aber und stibitze mir einen weiteren Kuss. "Okay, dann wirst du mich begleiten". Harry nickt, greift nach dem Duschgel und verteilt dieses auf seinen Händen. Liebevoll küsst er mich, während seine Hände das Duschgel auf meinem Körper verteilen und ich es sinnlich genieße.

Wenig später sitzt Harry mit einem Kaffee in der Hand auf meinem Sofa und beobachtet mich dabei, wie ich meine Krawatte binde.
"So gehst du jeden Tag in das Büro?", will er dann wissen und mustert mich mit einem Blick, den ich nur zu gut kenne. Grinsend nicke ich deshalb und komme auf ihn zu.
"Scheiße, du siehst so verdammt scharf aus in einem Anzug".
Er stellt seine Kaffeetasse auf den Tisch und steht auf. Seine Hände legen sich auf meine Taille, sein Blick geht scannend über meinen Körper, als er sich auf die Unterlippe beißt.
"Verboten scharf, Love".
Schmunzelnd schüttele ich meinen Kopf. Normalerweise würde ich mir den Anzug jetzt vom Körper reißen, aber wir haben keine Zeit mehr. Wir müssen los.

"Und das hier ist mein Büro", verkünde ich eine Stunde später und betrete den Raum. Ich steuere meinen Schreibtisch an, stelle meine Aktentasche daneben und beobachte meinen Freund dabei, wie er quer durch den Raum geht und sich staunend umsieht. Vor den bodenlangen Fenstern bleibt er stehen. "Wow", verlässt es hauchend seinen Mund, als er sich umdreht und mich grinsend ansieht.
"Sind sie verspiegelt?". Ich nicke, sein Grinsen wächst. "Dann werden wir hier drinnen viel Spaß haben. Direkt hier vor dem Fenster".
Mein Mund klappt auf und unweigerlich schießt das Blut durch meinen Körper nach unten. "J-jetzt?".
Harry lacht leise, schüttelt seinen Kopf und kommt auf mich zu. "Nicht jetzt, Love, aber irgendwann. Vielleicht morgen, oder übermorgen...".
Seine Hände legen sich auf meine Taille und er drückt mich auf meinen Schreibtischstuhl. Sein Blick lodert, als er sich einfach auf meinen Schoß setzt und seine Finger in meinem Nacken verschwinden. Es ist wundervoll.
"Und hier auf dem Schreibtisch werden wir es auch tun. Die Vorstellung ist einfach viel zu heiß und du in diesem Anzug machst mich einfach unglaublich scharf."
Erregt schlucke ich, merke wie seine Worte mich nicht kalt lassen. Als er dann seinen Zeigefinger über meine Brust gleiten lässt, die Knopfleiste meines Hemdes hinabfährt und dann an meinem Hosenbund ankommt, halte ich die Luft an.
"Vielleicht kann ich dich auch ein wenig verwöhnen, während du hier am Schreibtisch sitzt." Er schließt die Augen und stöhnt leise auf. "Stell dir nur vor wie du hier sitzt, arbeitest und ich sitze unter deinem Schreibtisch und verwöhne dich".
"Harry!". Keuchend stoße ich die angehaltene Luft aus. "Willst du mich mit deinen Worten umbringen?". Seit wann ist er so direkt?
"Du machst mich einfach an in diesem Fummel". - "Gott, ich liebe dich", verlässt es meine Lippen, ehe ich ihn enger an mich ziehe und ihn küsse.
Diese Bilder in meinem Kopf bringen mich um. Bilder, wie er seine Hände gegen die Fenster drückt, hinausguckt und genießt, während die Leute unten auf der Straße keine Ahnung haben, was wir hier oben machen. Warum eigentlich warten? Warum nicht gleich - es klopft.
Genervt schließe ich meine Augen und löse meine Lippen von Harrys. Mein Lockenkopf steht auf, schiebt sich von meinem Schoß und stellt sich neben mich, als auch schon meine Mutter das Büro betritt, ohne auch nur auf eine Antwort von mir zu warten. Sollte ich Harry hier vögeln, muss ich unbedingt die Tür abschließen. Besonders scharf darauf, dass meine Mutter oder irgendein anderer uns hier erwischt bin ich nicht.
"Hi, ich - Harry?".
Freudestrahlend breitet sie ihre Arme aus und geht auf meinen Lockenkopf zu, reißt ihn in ihre Arme und erdrückt ihn beinahe. Ihn hingegen scheint es nicht zu stören, denn er lacht leise auf, schlingt seine Arme um meine Mutter und drückt sie an sich.
Die beiden tauschen ein paar wenige Wörter und ich nutze die Zeit und fahre meinen Computer hoch und hoffe, dass meine Erektion bald verschwindet und meine Mutter diese nicht bemerkt.
"Das ist ja mal eine Überraschung", lacht sie, sieht dann zu mir und grinst. "Warum hast du nicht bescheid gesagt? Du hättest dir doch Urlaub nehmen können". - "Er wusste es nicht, Johanna. Ich habe ihn gestern überrascht.". Die Augen meiner Mutter leuchten auf und sie fasst sich an ihr Herz. "Liebe. Ach ist das wundervoll. Ich wünschte ich wäre auch noch einmal jung und verliebt".
Lachend verdrehe ich meine Augen. Meine Mutter legt den Arm um die Schultern meines Freundes und grinst ihn an. "Na komm, Harry, ich zeige dir das Gebäude, während Louis in Rekordzeit seine Arbeit macht, damit ihr endlich wieder verschwinden könnt."

Amor manet.Where stories live. Discover now