Kapitel 4

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POV Kai

Ich konnte das alles immer noch nicht wirklich realisieren und war so fertig, dass ich immer noch nichts aß. „Kai. Du musst was essen, gestern zum Abendessen hast du schon nichts gegessen und zum Mittag auch nicht. Du bist Profi Fußballer, du brauchst Energie", predigte mir Julian und ich wusste, dass er es nur gut meinte. „Jule...ich weiß dass du es nur gut meinst...aber ich hab wirklich kein Hunger", erklärte ich ihm und stand auf. „Wo willst du hin?", fragte er, während er mich verwirrt ansah. „Ich gehe Joggen...muss den Kopf frei bekommen", rief ich ihm zu, während ich mir meine Schuhe anzog. „Hey soll ich mit? Wir waren ewig nicht mehr gemeinsam laufen?", fragte er nochmals, diesmal etwas vorsichtiger. Ich war damit einverstanden und so fuhren wir gemeinsam zu einem Wald und fingen an zu joggen.

Mir kamen wieder Sophias Worte hoch und es machte mich wütend und traurig zugleich, da sie einfach nicht den Mut besessen hatte, mir das alles persönlich zu erzählen. Ich stellte mir die ganze Zeit die Frage, was ich falsch gemacht haben könnte und ob ich es verbockt hatte. Julian sah während dem Laufen öfter zu mir, wahrscheinlich um zu sehen, ob alles in Ordnung war. Was mich etwas entspannte war, dass er erstmal nicht fragte, wie es mir ging. Später sah ich während dem Laufen eine Benachrichtigung von Instagram auf meinem Handy aufblinken, wo ich drauf tippte. Als ich das Bild sah, unter dem ich markiert wurde, stolperte ich einfach und landete mit meinen Knien voraus auf dem steinigen Boden. Bei diesem Anblick spürte ich nichtmal den Schmerz meiner aufgeschürften Knie, denn ich konnte nur das Bild anstarren. Julian wollte mir auf helfen, als er auch das Bild sah, auf dem Sophia war und einen anderen küsste, beide sahen sehr glücklich aus.

„Scheiße...Kai hey guck das nicht an", damit nahm er mir das Handy aus der Hand und kniete sich zu mir, wo ich mich sofort an ihn drückte. Mein Oberkörper vibrierte durch mein weinen, was Julian nicht aufhielt meinen Rücken zu streicheln und durch meine Haare zu kraulen. Er brachte mich schließlich wieder heim, wo ich mich zu seinem Kühlschrank begab und Bier raus holte. „Kai nein, hör auf damit. Bitte. Das ist es doch nicht Wert", bat mich Julian und nahm mir sanft das Bier aus der Hand um dies wieder in den Kühlschrank zu stellen. „Jule...sie küsst jemand anderen...", stellte ich nochmals schweren Herzens fest, was ich nicht glauben konnte. „Havey, sie hat dich nicht verdient, hörst du? Du bist ein wundervoller Mensch ja?", redete er auf mich ein, was den Schmerz nicht ganz so groß werden lies.

Zum Mittagessen gab es Nudeln mit Tomatensoße, wo ich Julian zu liebe einen halben Teller aß, was ihn tatsächlich glücklich machte. „Ist zwar nicht alles, aber immerhin hast du gegessen. Wir kriegen das wieder hin Kai. Du und ich überstehen diese Zeit gemeinsam. Ich werde dich nicht alleine lassen, nie", sagte er, während er sanft meine Hand nahm, was ein unerklärliches Kribbeln in mir auslöste...

Freiheit beginnt dort, wo die eigene Angst endet.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt