Kapitel 26

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POV Kai

Ich fühlte mich lebendig und hatte auch absolut keine Schmerzen mehr. Marco Rose rief uns schließlich zu einem Kreis zusammen, mit einem Mann im Schlepptau gesellte er sich zu uns. Ich betrachtete den Mann, der mir mit seiner Statur ziemlich bekannt vorkam. „Also Leute, das hier ist der neue Co-Trainer, Nikolas Sölzer. Wenn ich mal nicht bei euch sein kann, wird er mich vertreten", damit wich Rose zurück, damit sich Sölzer vorstellen konnte. „Also Team, zum kennenlernen spielen wir eine Runde Völkerball. Wer raus ist, ist raus. Der Gewinner, für den überlege ich mir was", damit lag sein Blick auf mir und ich erinnerte mich wieder.

Diese Stimme, diese Statur, dieser Blick. Ich wich um drei Schritte geschockt zurück und keuchte dabei aus, wo mich Julian alarmiert ansah. Ich versuchte mir nichts weiter anmerken zu lassen, doch die Schmerzen in meinem Rücken, sogar in meinem gesamten Körper wurden immer unerträglicher.

Während dem Spiel war ich absolut nicht bei der Sache, zu meinem verwundern wurde ich noch nicht abgeworfen, doch ich spürte die ganze Zeit Sölzers Blicke auf mir. Ich war nervös und hielt immer wieder meinen Rücken, was meinen Schwindel nicht besser machte. „Jule...", rief ich schon verzweifelt, der mich allerdings nicht bemerkte, so vertieft war er in das Spiel. Ich wurde immer leiser, was das Rufen seines Namens betraf, bevor ich schlussendlich auf dem Rasen zusammenbrach.

„Julian! Komm sofort her!", hörte ich Marco Reus, der sich neben mich kniete und meinen Kopf sanft stützte. Ich sah ihn nur benommen, griff deshalb etwas in seinen Arm, um zumindest ein wenig Halt zu haben. Ein weiterer Blondschopf gesellte sich in mein Blickfeld, dessen Gesicht ebenfalls verschwommen war und ich somit nur die leichten Schläge gegen meine Wange merkte. Ich hörte durch ein Rauschen in meinem Ohr Julians Stimme, der sich wahrscheinlich sehr große Sorgen machte. „Jule...", brachte ich nochmals hervor, der sofort meine Hand nahm und meinen Kopf strich. Meine Sicht wurde nach und nach klarer und so sah ich in das mit Tränen überströmte Gesicht meines Freundes. „Jule du weinst ja...", fiel mir schwach auf, wo er meinen Kopf küsste und mir sanft aufhalf. Als wir uns gemeinsam in die Umkleidekabine setzten, konnte ich wieder klarer denken und entschuldigte mich sofort bei dem kleineren.

„Schatz. Verrätst du mir, was los war?", fragte er immer noch besorgt, wo ich ihn anblickte. „Ich hatte plötzlich wieder diese Rückenschmerzen...doch diesmal war es anders. Mein ganzer Körper tat weh...seit...seit...", ich stockte mit dem Gedanken an Sölzer und meine Hände begannen in Julians Händen zu zittern. „Seit? Seit was Baby?", harkte er nochmals nach, bevor ich in Tränen ausbrach. „Sölzer...", warf ich ohne weiteres ein, wo er mich fragend ansah. „Was ist denn mit ihm? Hat er einen dummen Spruch gemacht?", ich schüttelte den Kopf, ich wollte meinen Freund nicht belasten, weshalb ich mich nochmals entschuldigte und zurück auf den Platz ging. Dort stand ich erst am Rand, als ich eine Hand auf meinem Po spürte, welche hart zupackte und ich somit wusste, dass das nicht Julian sein konnte...

Freiheit beginnt dort, wo die eigene Angst endet.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt