Kapitel 113

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POV Julian

Kai hatte sich auf sich übergeben und lag regungslos am Boden, bei welchem Anblick mein Herz stehen blieb. Egal was zwischen uns gerade für Unstimmigkeiten standen, eilte ich zu dem braunhaarigen und rüttelte sanft an ihm. „Engel? Engel hörst du mich? Hey sieh mich an", ich tätschelte seine Wange und tastete nach seinem Puls. „Verdammt ist der schwach, wie lange liegst du denn hier schon...?", redete ich mehr mit mir selbst und begann zu verzweifeln. Nachdem sich mein Ehemann immer noch nicht regte, war ich kurz davor, einen Rettungswagen zu rufen. Doch kurz davor begann der Bewusstlose zu husten und zu keuchen, weshalb ich seinen Oberkörper nach oben stützte und dieser nochmals auf sich erbrach.

„Ist jetzt alles raus?", der jüngere nickte schwach, schien gar nicht zu registrieren, dass ich bei ihm war. „Was ist passiert Engel?", Kai war zum Antworten noch viel zu benommen und schloss langsam wieder seine Augen. „Schatz nicht. Bleib bei mir", nochmals tätschelte ich seine Wange, was diesen grummeln lies. Ich wartete einige Minuten, bis ich ihn an die Wand lehnte und dann betrachtete. „Da hast du dich ganz schön erwischt", scherzte ich, um die Stimmung ein wenig aufzulockern. „Jule...", kam es nun leise von meinem Mann, welcher nun zu verstehen schien, wer vor ihm hockte. „Ja, ich bin es Schatz. Ich bin da", strich seine Hände und küsste seinen warmen Kopf. „Du hast Fieber...", „mhmm...was machst...du hier...?", „ich hatte ein unglaublich schlechtes Gewissen, ich hab dir total Unrecht getan. Da wollte ich mich bei dir entschuldigen und finde dich hier bewusstlos auf. Was ist denn passiert?" darauf sah Kai angeekelt an sich herunter und betrachtete die Essensreste auf seinem Körper.

„Hey, wir waschen dich. Gleich fühlst du dich wohler", als ich den größeren seiner Kleidung entledigt hatte, setzte ich ihn in die Dusche und brauste ihn ab. Dieser genoss scheinbar ein wenig diese Abkühlung und wusch sich sogar ein wenig. „Das machst du gut Schatz. Bin stolz auf dich", „es tut mir leid Jule...", „hey Engel, dir muss nichts leid tun. Ich hätte nicht darüber nachdenken sollen", „und ich nicht direkt so eingeschnappt", „du bist eben Kai Lukas Havertz, die Diva Kai", grinste ich, was den genannten sogar ebenfalls zum Lächeln brachte. „Dieser Zweitname macht mich Wahnsinnig", „ich weiß, deswegen nenne ich dich ja beim Zweitnamen", lachte ich nun los und half meinem Ehemann aus der Dusche. Anhand am fühlen an seiner Stirn erkannte ich, dass dieser immer noch Fieber hatte, dieses aber leicht gesunken war.

„Du musst unbedingt Essen und Trinken zu dir nehmen. Es ist alles raus, du brauchst wirklich was für deine Kräfte", nachdem ich den Boden geputzt und den braunhaarigen angezogen hatte, trug ich ihn runter und machte ihm etwas nahrhaftes zu essen. „Ich hab dir so fiese Dinge an den Kopf geworfen Jule", „ich war auch nicht besser Kai. Du bist natürlich keine Belastung und auch kein kleines Kind. Das hätte ich wirklich nicht sagen dürfen", „aber es ist so. Ich bin eine Belastung für dich Jule. Dir geht es so schlecht mit mir", „Schatz nein, nein denk das nicht. Sicherlich ist die Situation gerade schwierig, doch du bist auf keinen Fall eine Belastung. Ich mache das alles gerne für dich" , damit kniete ich mich zu ihm und strich liebevoll seine Hand...

Freiheit beginnt dort, wo die eigene Angst endet.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt