Kapitel 170

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POV Julian

Nach dem Essen bereitete ich alles für den Film vor, bis ich einen Schrei aus der Küche hörte. „Schatz??", sofort rannte ich zu ihm, welcher nun ein rotes statt ein weißes Shirt an hatte. „B...blutest...du??", rief ich panisch, tastete an seinen Oberkörper rum, bis ich dran roch. „Tomatensoße?", „Jannis ist mit dem Topf gegen mich gerannt und hat die Soße auf mir verteilt", nörgelte der braunhaarige und versuchte die Sauerei zu beseitigen. Belustigt sah ich zu meinem Bruder, der währenddessen das Geschirr abspülte. „Du greifst also meinen Verlobten an, Brüderchen?", lachte ich, was meinen Ehemann dazu brachte, mich böse anzufunkeln. „Das ist nicht lustig Jule!", „doch schon irgendwie", lachte ich weiter, was mein gegenüber noch wütender machte.

„Okay Engel, ich reiß mich ja schon zusammen", versuchte ich ihn zu besänftigen und schaffte es tatsächlich, mein Lachen zu unterdrücken. „Jetzt bin ich voller Soße", regte sich der jüngere weiter auf, bis sich der mittlere Brandt zu Wort meldete. „Erzähl nicht so ein Quatsch mit Soße", damit brach ich, genau so wie mein Bruder, wieder in Gelächter aus und bekamen schon Bauchschmerzen deswegen. Kai hingegen schnaubte wütend aus und stapfte in das Bad, wohl um sich zu waschen. Da ich ihn in dem mittelmäßigen Zustand dann doch nicht alleine lassen wollte, ging ich hinterher.

„Tut mir leid Engel. Möchtest du duschen? Du ziehst dich aus", „Ja will ich, lachst du jetzt nochmal?", „nein...ich wusste nicht, dass dich das so sehr verletzt. Tut mir leid", entschuldigte ich mich aufrichtig, da ich keines Falls wollte, dass ihn meine Taten verletzten. „Ja ist schon okay. Zugegeben ist das wirklich etwas lustig", versuchte auch der gebürtige Aachener nicht mehr ganz so beleidigt zu sein. „Ich würde gerne bei dir bleiben Kai...falls irgendwas mit dir ist während dem Duschen", „Jule...ich bin kein kleines Kind, ich krieg das schon hin", „dein Zustand macht mir momentan echt Sorgen. Was wenn dein Blutzucker in den Keller sinkt? Oder du wieder eine Panikattacke hast? Wie soll ich dir da auf die Schnelle helfen können?", „ist ja okay, ich verstehe dich ja. Und zugegebenermaßen fühle ich mich gerade auch noch nicht sehr wohl dabei, alleine zu sein. Weil ich eben den Diabetes noch nicht einschätzen kann", gestand mir der schwangere, wovon ich ziemlich schockiert war. „Wieso hast du mir das nicht gesagt Engel?", „ich wollte nicht schwach rüber kommen...", erklärte dieser mir, während er sich langsam auszog.

„Ich bleibe bei dir, so lange und so oft du möchtest, okay? Ich will, dass du dich wohl fühlst", damit nickte mein Ehemann, bevor er in die Dusche stieg. Ich stützte ihn natürlich und machte ihm das Wasser an, womit er sich abbrauste, bis er in meinen Arm griff. „Geht es dir gut Schatz?", „mir...mir ist schwindelig...", „schwindelig?", fragte ich nochmal nach, um mich zu vergewissern, was er mit einem Nicken beantwortete. Kurz danach sank er auch schon zu Boden und sein Kopf nach vorne, weshalb ich diesen stützte. „Kai? Kai hey, sieh mich an", der genannte schien allerdings kaum noch etwas richtig mitzubekommen...

Freiheit beginnt dort, wo die eigene Angst endet.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt