Kapitel 95

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POV Julian

Ich rannte Kai also nach, in der Hoffnung, ihn einzuholen. "Schatz bleib stehen!", doch der braunhaarige rannte immer weiter. "Kai verdammt jetzt bleib stehen!", rief ich ungewollt mit strenger Stimme, worauf der genannte sich mit Tränen zu mir umdrehte und schließlich stehen blieb. Bei ihm angekommen, legte ich meine Arme gut um meinen Freund, welcher wieder sehr schwer atmete. "Du musst Geduld haben Schatz. Du hast ein Baby zur Welt gebracht und hattest zu dem erst noch einen Autounfall...da kannst du nicht so schnell wieder deine alte Kondition zurück haben. Das musst du erst wieder trainieren Engel", ich strich ihm beruhigend durch die Haare und über seinen verschwitzten Körper, welchen er an mich drückte.

"Ich werde nie wieder meine alte Form bekommen Jule...", schluchzte der größere in meinen Hals, worauf Tränen folgten. "Natürlich wirst du das Engel. Du musst nur Geduld haben. Ich verspreche dir, ich werde dir dabei helfen. Wir können zu Hause Sport machen und gemeinsam Joggen gehen. Wir kriegen das hin Kai", rede ich weiter auf meinen Verlobten ein, der sich dann endlich von meinen Worten beruhigen ließ. Ich küsste sanft seine Stirn und wischte ihm seine restlichen Tränen weg, worauf wir beide ein wenig lächelten. "Wie war dein Training Jule? War Jannik brav?", "oh ja das war er Kai. Er ist ein Engel und hatte total viel spaß", erzählte ich ihm stolz, während wir in die Umkleidekabine gingen, wo die anderen mit Jannik schon warteten.

Mein Freund schloss sofort unseren Sohn in die Arme und fütterte ihn, da dieser bereits Hunger hatte. Ebenso half ich dem jüngeren dann dabei, selbst genug zu trinken, damit dessen Kreislauf nicht zusammenbrach. Auf dem Weg nach Hause schliefen meine beiden Jungs dann und schnarchten fast schon um die Wette. "Kai, was hast du dem kleinen noch alles vererbt?", lachte ich, strich dabei die Hand von ihm und sah ihn immer mal wieder an. Nachdem ich in unsere Einfahrt fuhr, trug ich zuerst Jannik rein, zog ihn um und legte ihn in sein Bettchen, danach trug ich Kai rein und machte das selbe bei ihm. Ich deckte ihn zu, worauf er sich sofort in die Decke einkuschelte und sein Gesicht darin vergrub. Man hörte nur noch das gedämpfte schnarchen des braunhaarigen, was mir immer wieder signalisierte, dass er noch nicht an der Decke erstickt ist.

In der Zwischenzeit räumte ich ein wenig auf und machte eine Waschmaschine für unsere Trainingsklamotten an. Danach begann ich unser Mittagessen zu kochen und sah mir die neusten Trends auf Instagram an, bis mich zwei starke Arme von hinten umarmten. "Na Guten Mittag mein Engel", grinste ich über meine Schulter, in die braunen Locken meines Freundes. "Tut mir leid Jule", raunte dieser mit einer verschlafenen Stimme, ehe er seinen Kopf wieder auf meine Schulter legte. "Alles gut Engel...sag mal, geht es dir gut? Du zitterst und taumelst ein wenig", "bisschen Schwindel...", darauf reagierte ich sofort und setzte den größeren auf einen Stuhl. Ich blickte Kai besorgt an, der genannte stützte immer noch seinen Kopf auf meiner Schulter ab und seine Hände zitterten an meiner Hüfte...

Freiheit beginnt dort, wo die eigene Angst endet.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt