Kapitel 34

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POV Julian

Einige Tage später fand ein Spiel gegen Stuttgart statt, wo ich mich gerade mit Kai auf dem Weg dort hin machte. „Sobald du irgendwelche schmerzen hast, lässt du dich sofort auswechseln", sagte ich an meinen Freund gewandt, der in den letzten Tagen immer wieder über Rückenschmerzen geklagt hatte. „Es wird schon alles gut werden Jule", sagte dieser weniger berührt, lächelte mich aber zuversichtlich an.

Wir fuhren mit dem Mannschaftsbus zum Stadion von Dortmund und zogen uns dort in der Umkleide um, bis Sölzer eintrat. „Guten Morgen Team, heute will ich von euch vollen Einsatz sehen. Ich weiß, dass ihr gegen Stuttgart gewinnen könnt, also zeigt es der Welt da draußen", sein Blick fiel dabei auf Kai, dessen Augen sofort auf den Boden gerichtet waren. „Havertz, von dir will ich heute Glanzleistung sehen. Sonst verbringst du die restliche Freizeit nach dem Spiel mit dem putzen der Toiletten", damit verschwand er auch wieder und ich strich dem braunhaarigen über den Rücken. „Mach dir keinen Druck, ja? Spiel einfach so wie immer, das ist perfekt", munterte ich ihn auf, bevor wir uns in den Tunnel stellten und dort auf unsere Gegner trafen.

Kurz danach liefen wir aufs Spielfeld und ehe man es sich versah, wurde schon der Anstoß gemacht. Die Stuttgarter spielten von Anfang an eher Aggressiv und taten alles für den Ballbesitz. Doch auch Kai schien die Worte des Co-Trainers ernst zu nehmen, denn dieser hatte von Anfang an sehr gute Torchancen. Als mein Freund erneut den Ball in seinem Besitz hatte, begangen Enzo Millot und Erik Thommy diesen aus der Fassung zu bringen und drängten ihn schon regelrecht in die Ecke. Der braunhaarige schaffte es trotzdem ein grandioses Tor zu schießen und somit das 1:0 für uns zu erzielen, weshalb wir ihn jubelnd in die Arme schlossen.

Kurz darauf war die erste Halbzeit zu Ende und nach der Pause ging es noch aggressiver zu. Besonders wurde auf Kai los gegangen, der bei jedem möglichen Ballbesitz einfach zur Seite geschubst wurde. Haaland passte mir schließlich den Ball zu, den ich mit einer Flanke zu Kai brachte, der diesen mit einem Kopfball im Tor versenkte. Haaland und ich sprangen uns entgegen und bemerkten nicht, wie der Mittelfeldspieler zu Boden gerissen wurde.

Ein lautes Jubeln brach aus, welches aber verstummte, da Florian Müller, der Torwart der Stuttgarter, plötzlich auf sich Aufmerksam machte, weshalb wir beide zu ihm sahen. Neben ihm lagen zwei Spieler, einer der wie Erik Thommy aussah, mit rotem Trikot, der sich seine Schulter hielt, der andere hingegen im gelben Trikot. Bei mir setzten alle Alarmglocken ein, als ich die Rückennummer des im gelben Trikot gekleideten erblickte. Ich lief so schnell wie es meine Beine zuließen über das Feld zu Kai, wo der Torwart der gegnerischen Mannschaft schon erste Hilfe leistete. Dort angekommen sah ich Blut fließen, nicht nur aus der Nase, sondern auch aus Ohren und Mund. Havertz war bewusstlos und Müller stützte dessen Kopf, bis Sanitäter zur Versorgung antraten. Mein Blick war so auf Kai fokussiert, dass ich die Sanitäter nur noch 'Schädelbasisbruch, sofort ins Krankenhaus' rufen hörte...

Freiheit beginnt dort, wo die eigene Angst endet.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt