Kapitel 150

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POV Kai

Mit Julian trat ich wieder auf den Platz, wo Rose mir nochmal eine Moralpredigt hielt und dies nochmal mit seinem strengen Blick verdeutlichte. Doch ich hörte gar nicht mehr wirklich zu, war so fokussiert auf den Rasen und darauf, gleich wieder darauf trainieren zu können. Kurz danach konnte ich dies auch tun, machte ein paar Freudensprünge und stieß einen Freudenschrei aus. „Es ist schön zu sehen, dass du dich so freust Engel", lächelte mich der blonde neben mir an. „Es ist so komisch wieder auf dem Rasen zu stehen Jule", „das glaub ich dir, wir kriegen das aber hin...gemeinsam", lächelte mich dieser weiter an und legte seinen Arm um mich.

Als das restliche Team angekommen war, begannen wir mit dem Zirkeltraining, wo ich zunächst Torschüsse übte. Anfangs traf der Ball nicht mal ins Tor, was mich ziemlich frustrierte und ich deswegen den Ball einfach meinen Mitspielern entgegen schoss. „Engel das war die falsche Richtung", lachte mein Ehemann, doch dieser merkte recht schnell, dass das kein Versehen war. „Was hast du denn? Soll ich dir was helfen?", „lass mich doch in Ruhe...ich kann gar nichts mehr! Nichtmal das Tor treffe ich Jule!", motzte ich ihn an und hockte mich niedergeschlagen auf den Boden. Seufzend setzte sich der ältere zu mir und strich mir durch die verschwitzten Haare. „Du musst Geduld haben. Sag mir, wobei ich dir helfen kann Schatz", „bei meiner Fußstellung...der Ball ist immer zu schräg oder zu hoch", gab ich zu und sah den blonden mit Tränen in den Augen an. „Na dann aufstehen Engel. Dann helf ich dir", behutsam half er mir auf und holte dann einen Ball. Nachdem mir gezeigt wurde, wie man den Ball schießt, probierte ich es und schoss damit das erste Tor seit über einem Jahr.

„Jaaaaaa", rief ich, so als ob ich gerade das entscheidende Tor in der Champions League geschossen hätte. „Hast du Toll gemacht", sagte mir mein persönlicher Trainer und küsste mich damit kurz. Die nächsten Übungen des Trainings verliefen nach einer Zeit genau so gut, doch zum Ende hin war ich ziemlich kaputt und musste mich setzen. Sofort kam der Trainer auf mich zu, hockte sich vor mich und sah nach meinem Zustand. „Mir gehts gut Rose...", „du schwitzt ziemlich stark und bist auch relativ blass Kai. Trink bitte was und dann war's das für dich mit Training. Das war eh schon echt gut", ich erkannte, dass es keinen Sinn mehr hatte, weiter zu trainieren, weshalb ich nickend zustimmte.

Also setzte ich mich zu Marco Rose auf die Bank, trank was und sah dann den anderen beim restlichen Training zu. Besser gesagt sah ich nur einem Mann zu, meinen Mann. Lächelnd beobachtete ich jeden seiner Bewegungen, bis dieser zu viel mit Reus rum alberte. Es stach in meiner Brust und ich merkte die Eifersucht in mir aufkommen. Ich versuchte mir nichts anmerken zu lassen, doch als ich sah, wie Marco meinen Ehemann huckepack nahm, stand ich auf und eilte schon fast in die Umkleidekabine. Dort schmiss ich meine Schuhe in die Ecke und schlug wütend gegen die Wand...

Freiheit beginnt dort, wo die eigene Angst endet.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt