Kapitel 59

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POV Kai

Nach dem Training wurde ich von Reportern umzingelt und komplett eingeengt. „Kai Havertz, stimmt es, dass Sölzer Sie vergewaltigt hat?", „Kai Havertz, werden Sie Anzeige gegen Sölzer erstatten?", „Kai Havertz, wie geht es Ihnen nach gestern?", meinen Mund brachte ich gar nicht so schnell auf, so sehr wie es Fragen regnete. Ich war restlos überfordert und verlor meine Stimme, weshalb ich nur stumm in die Kamera gucken konnte. Ich wollte mich aus diesem Kreis aus Reportern und dem Blitzlichtgewitter wenden, doch es wurde stattdessen nur noch enger um mich.

„Nein...hört auf...!", presste ich verzweifelt und den Tränen nahe hervor, ehe ich mich wie ein Haufen elend zu Boden sinken lies und mein Gesicht in meinen Händen vergrub. „Schluss mit der Fragerei, lasst meinen Spieler in Ruhe", damit löste Rose den Kreis auf und reichte mir die Hand, um mir auf zu helfen. Ich schluchzte laut auf, während der Trainer meinen Rücken strich und bei mir blieb, bis sich Julian ebenfalls aus einem Kreis Reportern wenden konnte. Als dieser mich erblickt hatte, rannte er ohne Rücksicht auf Verluste auf mich zu und nahm mich stark in den Arm. „Kai ganz ruhig. Es passiert dir nichts", „die...die haben mich eingeengt...ich konnte nicht antworten...", „alles gut. Bleib ganz ruhig", Haaland stützte mich auf der anderen Seite auf dem Weg in die Kabine und wuschelte mir einmal durch die Haare, als dieser zum Duschen ging.

„Ich brauche noch etwas Zeit...bevor ich mich anziehen kann...", lies ich Brandt wissen, der nickte. „Natürlich. Nimm sie dir", irgendwann fuhren wir heim und machten zur Ablenkung mit dem Umzug weiter. Wir schraubten Möbel auseinander, packten in die Umzugskartons Klamotten, Deko und die Inhalte der Schränke, was wir dann alles in das neue Haus brachten. Dort legten wir erstmal alles ab, fuhren in den Baumarkt und besorgten eine Wandfarbe, welche ein etwas dunkleres Grau war. Wir legten gemeinsam die Abdeckfolie auf den Boden und klebten die Steckdosen ab. Die Wandleisten schraubten wir ab und begannen dann schon zu streichen. Das klappte ganz gut, bis ich zu viel Farbe auf meiner Farbrolle hatte und mich somit komplett vollsaute.

„Ach scheiße man", gab ich genervt von mir und als Julian die Sauerei sah, begann er zu lachen. „Kai Havertz, die Wand", „das war ein Unfall Jule", schmollte ich und umarmte ihn, so dass auch Farbe an ihm hing. „Lukas du kleines Kind", „du sollst mich doch nicht so nennen", ich sah ihn warnend an, worauf er noch doller lachte. „So kann ich dich einfach nicht ernst nehmen Schatz", er lachte nur weiter, während ich frustriert die Wand weiter strich. Trotz des kleinen Zwischenfalls wurden wir recht schnell fertig, worauf ich erstmal wieder meinen schmerzenden Kopf hielt. Meine Umgebung drehte sich wieder etwas, bis ein Blondschopf in mein Sichtfeld trat. „Na komm, du brauchst eine Pause. Dein Kopf ist noch nicht ganz geheilt", wir gingen also etwas in unseren neuen Garten und betrachteten diese grüne Fläche. „Weißt du was ich mir gerade vorstelle?", warf er ein, was ich mit einem Kopfschütteln beantwortete. „Wie wir hier mit unseren Kindern rumtoben", dieser Gedanke lies mich alles schlechte für einen Moment vergessen und ein breites Lächeln schlich sich auf meine Lippen...

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