Kapitel 38

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POV Kai

Zum späten Vormittag wurde ich dann schließlich wach, wo ich überhaupt erst merkte, wie gut mir das lange schlafen tat. Ich streckte mich langsam und vorsichtig, während ich mich leicht nach Julian umsah. Dieser redete mit dem Arzt, der mich behandelte, vor der Tür und ich tastete leicht an meinem Kopf rum, wo ich definitiv eine Schwellung wahr nahm. Doch erinnern konnte ich mich immer noch nur noch daran, wie wir im Tunnel standen, danach ist alles wie ausgelöscht.

Eine Krankenschwester wechselte derweil den Verband um meine Ohren, um die austretende Gehirnrückenmarksflüssigkeit abzufangen und es zu keiner Infektion kommen zu lassen. Schließlich kam der Blondschopf wieder rein und begrüßte mich mit einem Kuss. „Guten Morgen mein Schatz", ich erwiderte dies noch ziemlich schwach und hielt dann wieder seine Hand. „Deine Werte sind soweit sehr gut Baby. Du bist aber noch nicht über den Berg, in den nächsten Stunden wird sich entscheiden, ob du Abends nach Hause darfst. Wenn du das darfst, dann musst du unbedingt strengste Bettruhe halten, das sagte der Arzt und ich zwinge dich hiermit auch dazu. Ich hab schon mit Rose und dem Team gesprochen, wir beide setzen jetzt erstmal aus. Du zur Genesung und ich um auf dich aufzupassen. Dein Dickschädel hat echt einiges abbekommen", ich nickte nur, nicht wirklich bei der Sache, was auch mein Freund feststellte und somit fragte was los sei.

„Wie ist der Unfall eigentlich passiert? Ich weiß nur noch, dass wir im Tunnel standen. Danach weiß ich nichts mehr", dabei sah ich zu dem älteren, der dann etwas auf seinem Handy suchte und mir schließlich ein Video abspielte. Ich sah dort, wie ich eine Flanke von Jule mit einem Kopfball annahm und ein Tor schoss. Doch im gleichen Moment sprang mir auch ein Spieler von Stuttgart entgegen, den ich nicht identifizieren konnte. Mein Kopf knallte volle Kanne gegen dessen Schulter und es gab ein lautes Knacksen, bis ich auf den Boden fiel und sofort bewusstlos war. Der Gegner hingegen war ansprechbar und hielt sich seine Schulter, während ein Torwart bei mir erste Hilfe leistete. Das Video zeigte noch die Szene wo ich im Kreis der ganzen Spieler wiederbelebt wurde, was man nur durch deren Beine etwas sah. Danach war das Video zu Ende und ich blickte geschockt zu Julian.

„Das sieht heftig aus", „das war es auch Kai. Ich dachte wirklich du stirbst mir da auf dem Platz weg", „das Knacksen. War das mein Kopf?", „ja, der hat mit der Schläfe volle Kanne auf der Schulter eingeschlagen. Thommy hat nur eine Prellung davon getragen, es tut ihm aber auch total leid", „Thommy? Ist das der andere Spieler? Der sagt mir nichts", Julian lächelte mir zuversichtlich zu und küsste meine Hand. „Grübel nicht so sehr darüber. Dein Kopf muss jetzt an die Genesung denken, nicht an den schmerzvollen Unfall", damit begann er wieder meinen Kopf zu kühlen und fütterte mich als es Frühstück gab. „Schatz ich hab es nur mit dem Kopf, nicht mit meinen Händen", ich schmunzelte und er sah mich daraufhin herausfordernd an. „Na dann, Versuch es", also nahm ich schwach die Gabel mit Essen drauf und wollte diese zu meinem Mund führen, wozu mir allerdings wirklich die Kraft fehlte, weshalb Julian mich lächelnd zu Ende fütterte...

Freiheit beginnt dort, wo die eigene Angst endet.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt