Kapitel 186

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POV Kai

Als ich wach wurde, warf ich einen gefährlichen Blick auf mein Handy, welches viele Nachrichten anzeigte. Unmengen an Kommentare, in denen ich erwähnt und fertig gemacht wurde. Doch dann fiel mir ein Post von Julian ins Auge, also klickte ich drauf. Es war ein Video, wo er zu sehen war und ziemlich bedrückt zu sein scheint. Schließlich machte ich den Ton an und schon begann der blonde zu reden.

„Hallo Leute. Ich hab mich heute vor die Kamera gesetzt, um mit euch ein wichtiges Thema zu besprechen. Es geht um meinen Ehemann, Kai...wie ihr sicherlich gemerkt und gesehen habt, kursieren sehr viele Gerüchte und Hass-Nachrichten seit heute im Internet herum. Und dazu wollte ich mich äußern. Es heißt, er solle ein schlechter Vater und Ehemann sein...würde jetzt nur mein Geld ausnutzen und seine zweite Schwangerschaft nur vortäuschen..."

Damit zeigte er ein Ultraschallbild in die Kamera, welches ihn zum Lächeln brachte.

„...wie ihr seht, ist letzteres nicht wahr und wir erwarten tatsächlich unser zweites Kind. Und auch für dieses wird er ein wundervoller Vater sein, wie er es auch für Jannik ist. Ihr solltet alle mal sehen, wie er mit dem kleinen umgeht, wie er sich trotz schmerzen um ihn kümmert und unser Sohn zu ihm aufsieht. Kai würde alles für seine kleine Familie tun und dafür wird er jetzt fertig gemacht? Was denkt ihr denn, was ihr damit anrichtet? Hauptsache in seinem Username das Wort 'Bravertz' haben, aber dann solche schlimmen Sachen behaupten. Die Schwangerschaft ist für meinen Mann eh schon sehr anstrengend...er hat mehr Beschwerden als zu seiner 1. Schwangerschaft, da kann er all diese Kommentare nicht auch noch ertragen. Also Bitte ich euch alle, nicht weiter solche Behauptungen aufzustellen und ihn in Ruhe zu lassen. Er braucht alle Liebe, die er bekommen kann. Und Kai? Wenn du das siehst...Jannik und ich lieben dich so sehr und bald sind wir zu viert...du schenkst mir ein zweites Kind und ich verspreche dir hiermit nochmal. Ich werde alles für euch tun."

Bei den letzten Sätzen, hob der Blondschopf unseren Sohn auf seinen Schoß, natürlich mit dem Rücken zur Kamera, so dass man sein Gesicht nicht sah. Ich hingegen weinte mittlerweile, war damit beschäftigt, mir die Tränen weg zu wischen. „Du bist toll Jule...", nuschelte ich, während ich sein Gesicht auf dem Bildschirm strich. „Engel?", der ältere kam anschließend rein und eilte sofort zu mir, als er mich so sah. „Was ist passiert?", damit zeigte ich ihm nur das Video und fiel ihm kurze Zeit später um den Hals. „Das hättest du nicht machen müssen", „natürlich hab ich das. Ich will doch auch nicht, dass du so fertig gemacht wirst", „das zu hören, tat mir wirklich gut. Es freut mich, dass ich doch so ein toller Mann und Papa bin...", „das bist du auf jeden Fall", er strich meinen Rücken und küsste meinen Kopf, wodurch ich lächelte. Seine andere Hand legte er auf meinen Bauch, der gerade etwas drückte und ich mich damit immer mehr an meinen Ehemann kuschelte...

POV Kai

Ein paar Tage später, nachdem sich die Gerüchte wieder beruhigt hatten, empfing ich gerade das Babybett für das zweite Kind. Dieses hatten wir uns liefern lassen, da wir einfach keine Zeit gefunden hatte, es abzuholen. Julian war im Moment beim Training, weshalb ich beschloss, ihn später mit dem aufgebauten Bett zu überraschen. Somit schliff ich das Paket die Treppen hoch und begann das Bettchen im Schlafzimmer auszupacken. Als ich dies aufbaute, musste ich ab und an eine Pause einlegen, da es doch anstrengender war als ich gedacht hatte.

Zu allem Übel, schrie auch noch Jannik, zu welchem ich damit trottete. „Hey mein Spatz. Was hast du denn?", sanft nahm ich ihn hoch, küsste seinen Kopf und nahm ihn mit ins Schlafzimmer. „Papi kuscheln", schmollte der blauäugige, weshalb ich mich mit ihm hinsetzte und meine Arme um seinen kleinen Körper schlang. „Brauchst du etwas kleiner?", „aua", er zeigte mir seine Hand, wo ein kleiner Kratzer zu sehen war. Diesen küsste ich und strich sanft drüber, was Jannik zum Lächeln brachte. „Besser, Spatz?", „jaaa. Danke Papi", „kein Problem. Möchtest du Papi beim aufbauen helfen?", ich zeigte auf den Haufen aus Holz und Metall vor uns, worauf mein Sohn lächelnd nickte. Damit begannen wir das ganze zu einem Bett zusammen zu bauen, bis wir unten die Haustüre hörten. Ich freute mich wirklich darauf, Julian gleich zu zeigen, was sein Sohn und ich geschafft hatten, also wartete ich bis dieser zu uns kam.

Sein Blick war jedoch nicht so glücklich und überrascht wie ich gehofft hatte. „Das ist nicht dein Ernst?", „ehm...das Bett kam an...", „und der werte Herr kann natürlich nicht warten, bis sein Ehemann zu Hause ist und belastet deswegen sich und das Baby", „ich dachte du freust dich...", Tränen liefen meine Wangen hinunter, blickte nun auf meine Hände und schluchzte auf. „Ach man...", seufzte der ältere, bevor er sich vor mich kniete und meine Hände in seine nahm. „Ich freue mich natürlich Schatz. Nur die Schwangerschaft setzt dir doch eh schon ziemlich zu...ich will nicht, dass dir und dem Baby etwas passiert", schluchzend sah ich den 26 jährigen an und nickte verstehend.

„Das Bett sieht toll aus. Aber wieso hast du nicht gewartet?", „naja...ich fühle mich so nutzlos...hab das Gefühl, dich einfach für dein Geld auszunutzen und dir dafür nichts zurückzugeben...", „Kai...", er drückte meine Hände behutsam und küsste diese. „Du nutzt mich doch nicht wegen meines Geldes aus, du kannst nur gerade kein Fußball spielen. Irgendwann werden wir wieder gemeinsam auf dem Platz stehen und dann beteiligst du dich eben wieder mehr an den Kosten. Und du gibst mir mehr als nötig zurück. Ich meine...ich erwarte mein zweites Kind mit dem Mann, mit dem ich seit fast zwei Jahren zusammen und bald 1 Jahr verheiratet bin. Manchmal hab ich das Gefühl, dass ich dich nicht verdient habe", leicht lächelte ich, war erleichtert, dass ich Julian nicht belastete. Als wir uns umarmten, kletterte der kleine braunhaarige zwischen uns und drückte sich ebenfalls an uns beide heran, wo wir unsere Arme um diesen schlossen...

Freiheit beginnt dort, wo die eigene Angst endet.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt