Kapitel 78

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POV Julian

„Juleeee", rief mein Freund aus der Küche, der heute in die 30. Schwangerschaftswoche gekommen war, das heißt der 8. Monat beginnt somit. Ich brauchte einen Moment, um wach zu werden, den mir mein Verlobter allerdings nicht gewährte. „Julian bitte...", er hörte sich verzweifelt an, weshalb ich verschlafen die Treppen runter polterte und schließlich vor einem weinenden Kai zu stehen kam. Als ich diesen so erblickte, war ich sofort hellwach und nahm sein Gesicht in meine Hände.

„Was ist passiert Liebling? Was ist los?", „ich komme nicht an das Nutella...", „wie bitte?", „das Nutella Schatz. Klein Bravertz will Nutella. Die Essiggurken habe ich schon", verwirrt reichte ich ihm das Nutella vom Schrank, wo mir die Situation erst bewusst wurde, als der braunhaarige die Essiggurken in das Nutella tunkte. „Schatz das ist nicht dein Ernst. Jetzt schmeckt doch alles nach saurer Gurke", „aber ich brauch das doch jetzt...", aus dem Lächeln was sich auf Kais Gesicht gebildet hatte, wurde ein schmollen, wieder gefolgt von Tränen. „Liebling nicht weinen. Ist okay, dann hole ich ein neues Nutella", „kannst du auch Gummibärchen mitbringen? Oh und Ketchup", ich schüttelte grinsend den Kopf, gab meinem Freund einen Kuss und machte mir Kaffee.

„Schaaaatz", „was ist denn Kai?", „ich brauche Schokolade. Du weißt schon, die mit dem Karamell innen drin", „ich hab dir doch gestern schon so eine mitgebracht", „Ja aber die war viel zu lecker...und jetzt will ich die wieder", „es hat noch kein Laden offen, es ist gerade mal 6:24 Uhr", „aber ich will die jetzt", damit schmollte er wieder und sah mich bettelnd an. „Wieso kann ich bei dir nie nein sagen? Ich mache mich gleich auf den Weg und schaue ob ich die bekomme", „du bist der beste Jule", er umarmte mich feste, was mich stark zum Lächeln brachte. „Ich weiß. Welcher Freund würde sonst um halb 7 Schokolade kaufen gehen, nur weil der schwangere Freund da gerade Lust drauf hat", ich kniete mich runter, um auch endlich klein Bravertz begrüßen zu können. Ich küsste Kais Bauch und strich diesen sanft. „Guten Morgen kleiner Schatz. Du hast also Lust auf Schokolade? Der Papi macht mich schon ganz verrückt deswegen und meckert hier die ganze Zeit rum", „eyyyy das stimmt gar nicht", „oh doch Liebling. Du quengelst ganz schön viel", wenig später machte ich mich also los, auf die Suche nach einem offenen Supermarkt.

Den einzigen offenen Laden den ich fand, war allerdings eine Tankstelle, weshalb ich mich da nach der Schokolade umsah und sogar welche fand. Kurz bevor ich zur Kasse ging, rief Kai an, wo ich ran ging. „Kannst du Senf mitbringen?", „Senf? Wofür brauchst du denn jetzt Senf?", „für die Schokolade", ich lachte laut los, packte aber noch Senf auf die Theke zum bezahlen. „Du bist echt unglaublich Havertz", „deswegen liebst du mich ja so dolle", „stimmt, ich liebe dich Kai", „ich dich auch Jule...aber nur wenn du Schoki und Senf mitbringst", nach einer weiteren kurzen Diskussion legte ich schließlich auf, bezahlte den Einkauf und kam zurück zu meinem Freund, der schon ungeduldig wartete. Zum Frühstück gab es bei mir Müsli, während der jüngere sich Senf auf die Schokolade schmierte und diese so aß...

Freiheit beginnt dort, wo die eigene Angst endet.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt